von bulli1706 » 09.11.2008, 19:25
das gibt es öfter als hier im Forum beschrieben und kann schlimme Folgen haben. Der Glühkopf-Bulldog hat ja kein Rückschlagventil an der Düse wie modernere Schlepper. Wenn das Druckventil an der Pumpe und zusätzlich auch noch der Absperrhahn undicht sind, leckt der Diesel oben aus dem Tank bis in den Zünsack und bei längerer Dauer bis ins Kurbelgehäuse. Ich kenne zwei Ursus mit durchgeschobenem Pleuel. Die werden so ein Problem gehabt haben. Den ich mit einem Freund zusammengeschraubt hab, haben wir zur Sicherheit mit einem einfachen Gashahn in der Druckleitung versehen. Längere Standzeiten gab es früher nicht. Die Gefahr besteht trotzdem bei defektem Druckventil und Hahn. Sogar in Leipzig auf dem Agrapark 2001 habe ich so etwas erlebt, das aber zwischen all den vielen Besuchern noch mal gut ausging. Pflege und guter Zustand sind also genau so wichtig wie bei anderen Maschinen. Zum schnellen Abwürgen des Motors würde theoretisch eine Plastiktüte über dem Luftfilter genügen. Nur ist sie meist nicht da oder geht bei den versteckten Filtern nicht drüber. Lanz schlug in seinen Anleitungen das Lösen der vorderen Dekompressionsschraube vor. Die hatte bei unserem D3506 zum schnelleren Lösen einen quersitzenden Knebel.
Passieren kann so etwas aber auch bei Halbdiesel Bulldogs, wenn nach der Pumpenreparatur der Pumpenkolben unsachgemäß um 180° verdreht eingebaut wird. Dann ist keine Steuerung der Einspritzmenge mehr möglich, und der Bulldog dreht bis zum technischen KO hoch. In diesem Fall genügt es, die Pumpe am Vorpumphebel wie zum Ausmachen festzuhalten.
Ich habe auch eimal das Starten eines Volldiesel Bulldogs nach jahrelanger Standzeit ohne die notwendige Vorbereitung mit Lösen der Ablassschraube vom Kurbelgehäuse erlebt. Der drehte nach dem Start hoch, bis seitlich der Windflügel durch die Haube herausgeschossen kam.
So etwas kann passieren, wenn Kinder im Schuppen spielen und an dem einzigen leicht bedienbaren Hebel, dem Vorpumphebel für Diesel, spielen und den Trecker mit Sprit voll pumpen. So etwas ist bodenloser Leichtsinn, wie er leider immer wieder vorkommt und zum Glück nicht immer tödlich ausgeht.
Lanz hat vor der Auslieferung neuer Glühkopf-Bulldogs einen dreitägigen Lehrgang mit den für den reibungslosen Betrieb notwendigen Informationen investiert. Wer da nicht schlief, kam später gut zurecht. Die anderen nicht. Das ist auch heute noch so. Bulldogs und andere Oldtimer sind eben kein Spielzeug und sollten auch nicht so behandelt werden.
kiek nich int Muuslock ... kiek nah de Sünn !