Zu den Beträgen der Preise möchte ich nichts sagen, da muss wohl jeder selbst wissen, was er bereit ist zu bezahlen.
Für mich steht jedoch fest: Neuteile und Neulackierungen steigern den Wert nicht, im Gegenteil. Genauso ist das bei Umbauten und Repliken. Vor allem was den historischen Wert betrifft. Der ist in Geld ja nun nicht unbedingt zu messen.
Da muss man doch nur mal in die Auto-Szene schauen. Ein Käfer mit Plastik-Karmann-Ghia-Aufbau ist halt immer noch kein echter Karmann-Ghia und auch kein echter Käfer mehr - um nur mal ein Beispiel zu nennen. Deshalb wird auch das Wertgutachten (Geld-Wert

) dementsprechend niedrig ausfallen und das H-Kennzeichen verwehrt bleiben. Nur "original" bzw. alt verdient den Zusatz "historisch".
Ein anderes Beispiel: Ein Daimler 300 SL der so oft poliert wurde, dass schon die Grundierung durchschimmert, ist unter Umständen mehr Geld wert als ein neu lackierter. etc.pp.
Die (ehemals) vielen DDR-Umbauten mit Eigenbau -Holzführerhaus, -Kotflügeln und -Druckluftanlage waren historische "Originale". Sie waren damit wesentlich mehr "wert" als jetzt, wo die Holzkabine runtergeworfen wurde und "Automobile Kotflügel" dran sind. Der historische Wert ist damit für immer vernichtet.
Um den Ursus in seinen "schön hässlichen" Originalzustand zurück zu versetzen - und das sollte für einen echten Oldtimerliebhaber die einzige Option sein - benötigt man gerade wegen der vielen Neuteile viel Zeit und Geld. Es gibt aber offenbar mehr Banausen als Liebhaber

. Mit dem Erhalt von (landwirtschaftlichen) Maschinen hat das jedenfalls nichts mehr zu tun.
Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Betrogen oder getäuscht hat der Verkäufer nach den Änderungen am Angebotstext nun wirklich niemanden mehr (auch wenn er das vielleicht mal vorhatte?). Sowohl das original Fabrikat als auch die Tatsache, dass es sich um einen Umbau handelt standen vor Gebotsende in der Beschreibung.
Der Käufer wollte es wohl nicht anders haben...
...des Menschen Wille ist sein Himmelreich.