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Betrug?

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Beitragvon bulldogfan » 27.09.2008, 19:57

tilomagnet hat geschrieben:
Philipp Hügel hat geschrieben:Ich habe nie verstanden, dass der URSUS von (offenbar) den meisten als minderwertiger LANZ angesehen wird


Vielleicht weil er eine hässliche Kopie des Mannheimer Originals ist?


zeig uns doch mal deinen ach so schönen bulldog.
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Beitragvon Micha » 27.09.2008, 21:14

Hallo,

so ganz kann ich die Aufregung nicht verstehen. Der Umbau ist doch wirklich so schlecht gemacht, das keiner der sich halbwegs ernsthaft für Lanz interessiert, die Fälschung nicht bemerken müsste.
Ausserdem hat der Verkäufer noch einen Fehler gemacht: Ein 9511 ist ein sogenannter "Kombibulldog" und hat keine durchgehenden Kotflügel. Er hätte eigentlich 9531 eintragen lassen müssen.
Naja, ein ahnungsloser verkauft an den nächsten ahnungslosen.
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Beitragvon Rohoelzuender » 28.09.2008, 17:10

Hallo,

Dummerweise gab/gibt es von Lanz auch einen D9511 Verkehrsbulldog. Nur eben nicht mit Autokotflügeln sondern mit Universalkotflügeln (die aber Sonderzubehör waren).

Der Ursus hat glücklicherweise (für Umbauer) von vornherein schon kein Luftansaugrohr. Wenn man die Trittbleche zwischen den vorderen und den hinteren Kotflügeln abmontiert und original Vorderradfelgen sowie Hinterradfelgen "von Lanz" montiert, kommen wir dem Lanz D9511 Verkehrsbulldog rein optisch schon recht nah...

Wie gesagt, nicht das ich das gut finden würde, aber ....

Gruß Gordon
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Betrug?

Beitragvon Henry » 28.09.2008, 17:42

Mein erster Ursus bekam 1995 bei der Vollabnahme beim TÜV-Nord die Typenbezeichnung 9506! Ich hatte seitdem also einen Ursus, Typ 9506!
Wie das? Ich hatte eine Briefkopie eines Ursus aus dem Sauerland vorgelegt,und der Prüfer hat Buchstsbe für Buchstabe die Eintragungen der Kopie übernommen, so einfach geht das!!!!

Gruß aus Ostwestfalen
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Beitragvon Andi » 28.09.2008, 19:48

Rohoelzuender hat geschrieben:
Der Ursus hat glücklicherweise (für Umbauer) von vornherein schon kein Luftansaugrohr. (...)

Gruß Gordon


Bist Du dir da so sicher? Hab schon ein original Prospekt gesehen, da war ein Ursus auch mit Luftansaugrohr abgebildet. Scheinbar gab´s das auch. Die wenigstens haben aber eins, zumindest die die ich bisher gesehen habe.

Gruß Andi
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Beitragvon Rainer » 28.09.2008, 22:39

Um mal wieder aufs Thema zruück zu kommen: Der Ursus ist für 19550eur (!!!) versteigert worde. Lt. meinen Informationen kostete so ein Umgemuddelter Ursus 7000eur plus Überführung.
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Moin :-)

Beitragvon D2206 » 28.09.2008, 23:04

Sagt mal...einen D9511 gab es meines wissens nur mit Muschelkotflügeln....also meiner hat jedenfalls welche !!!

Gruß Ulli
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Beitragvon Rohoelzuender » 28.09.2008, 23:20

Hallo,

Muschelkotflügel eigentlich bis max. 1936, es wurden aber schon welche mit Baujahr 1939 gesichtet, die ebenfalls Muschelkotflügel hatten. Nach 1936 eigentlich nur normale, gerade Stehbleche, eventuell mit angedeuteter Hinterradrundung. Auf Sonderwunsch dann halt die schon angesprochenen Universalkotflügel. Wenn da einer nur Vollkotflügel haben wollte, also die, die nur über die Hinterräder reichen, wurde das von Lanz sicherlich auch nicht abgelehnt...

Die Ursus die ich bislang gesehen habe, in Büchern und auf Treffen, hatten alle kein Luftansaugrohr. Kann natürlich Zufall gewesen sein....

Gruß Gordon
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Beitragvon Schmotzhand » 29.09.2008, 07:38

Rainer hat geschrieben:Um mal wieder aufs Thema zruück zu kommen: Der Ursus ist für 19550eur (!!!) versteigert worde. Lt. meinen Informationen kostete so ein Umgemuddelter Ursus 7000eur plus Überführung.


Ob 19550€ wirklich zuviel ist bin ich mir nicht sicher (wenn ich nur mal die Neuteile überschlag) aber für 7000€ bekommst mittlerweile nicht mal mehr einen gut restaurierten Allgaier Verdampfer.
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Beitragvon Jens » 29.09.2008, 08:49

Moin,

also Ursus mit Luftrohr gibs wirklich!
bis vor wenigen Wochen lief bei mir in der nähe so ein Ursus mit einem Originalen Luftansaug!


Gruß
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Beitragvon Philipp Hügel » 29.09.2008, 09:23

Zu den Beträgen der Preise möchte ich nichts sagen, da muss wohl jeder selbst wissen, was er bereit ist zu bezahlen.

Für mich steht jedoch fest: Neuteile und Neulackierungen steigern den Wert nicht, im Gegenteil. Genauso ist das bei Umbauten und Repliken. Vor allem was den historischen Wert betrifft. Der ist in Geld ja nun nicht unbedingt zu messen.

Da muss man doch nur mal in die Auto-Szene schauen. Ein Käfer mit Plastik-Karmann-Ghia-Aufbau ist halt immer noch kein echter Karmann-Ghia und auch kein echter Käfer mehr - um nur mal ein Beispiel zu nennen. Deshalb wird auch das Wertgutachten (Geld-Wert :)) dementsprechend niedrig ausfallen und das H-Kennzeichen verwehrt bleiben. Nur "original" bzw. alt verdient den Zusatz "historisch".
Ein anderes Beispiel: Ein Daimler 300 SL der so oft poliert wurde, dass schon die Grundierung durchschimmert, ist unter Umständen mehr Geld wert als ein neu lackierter. etc.pp.

Die (ehemals) vielen DDR-Umbauten mit Eigenbau -Holzführerhaus, -Kotflügeln und -Druckluftanlage waren historische "Originale". Sie waren damit wesentlich mehr "wert" als jetzt, wo die Holzkabine runtergeworfen wurde und "Automobile Kotflügel" dran sind. Der historische Wert ist damit für immer vernichtet.

Um den Ursus in seinen "schön hässlichen" Originalzustand zurück zu versetzen - und das sollte für einen echten Oldtimerliebhaber die einzige Option sein - benötigt man gerade wegen der vielen Neuteile viel Zeit und Geld. Es gibt aber offenbar mehr Banausen als Liebhaber :( . Mit dem Erhalt von (landwirtschaftlichen) Maschinen hat das jedenfalls nichts mehr zu tun.

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Betrogen oder getäuscht hat der Verkäufer nach den Änderungen am Angebotstext nun wirklich niemanden mehr (auch wenn er das vielleicht mal vorhatte?). Sowohl das original Fabrikat als auch die Tatsache, dass es sich um einen Umbau handelt standen vor Gebotsende in der Beschreibung.
Der Käufer wollte es wohl nicht anders haben...
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Beitragvon Künnelanz » 29.09.2008, 10:41

Hi,

was soll man bei fast 20k euro sagen :?: Wenn das Gebot seriös sein soll hat der Bieter vielleicht einfach nur zu viel Geld oder überhaupt keinen Schimmer....
Wenn man nur die primitiven Billigkotflügel aus Dosenblech sieht... Der Optik nach könnte das die 'Restauration' aus einer polnischen Werkstatt sein, die dutzende dieser Kisten verkauft hat. Ich habe zwei davon einmal gesehen wie die 'restauriert' waren... Man könnte besser sagen nur Kotflügel drangeschraubt und außen schnell neuer Lack drauf. Von innen schweigt man besser. Die Preise lagen bei 10-12k und die Käufer hatten kurz danach ihre ...Erfahrungen gemacht, was man unter 'restauriert' zu verstehen hatte....
Ich glaube die angebliche 'Ahnungslosigkeit' von den Anbietern wird naiv unterschätzt. Da stecken meist kommerzielle Geschäftemacher, Fahrzeughändler hinter, die bestimmt nicht ganz ahnungslos sind. Eher kommt der Eindruck auf, dass einige es faustdick hinter den Ohren haben ihre Geldmacherei mit allen Mitteln zu betreiben, manche auch mit Täuschung von Bulldogsammlern :evil: . Das zielt auch auf bewußt falsch gemachte Angaben von Typenbezeichnungen ab...

Gruß
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Beitragvon Rohoelzuender » 29.09.2008, 11:30

Hallo,

Knapp 20.000 Euro finde ich sind für ebay Verhältnisse, wo man immer mehr bezahlt als sonst üblich, für diesen Bulldog gar nicht mal so viel. Ob nun echt oder umgebaut. Wenn das Fahrzeug läuft und durch den TÜV kommt hat man sich nicht verkauft. Selbst wenn der neue Besitzer die angeblich schlecht ausgeführten Karosserie- oder Lack- Arbeiten, die man rein von ein paar wenigen Bildern übers Internet wohl kaum feststellen kann, nochmal ordentlich machen möchte, bleibt ihm doch weniger Arbeit und Kostenaufwand als ob er einen abgeschundenen Ursus oder Lanz kaufen und dafür nochmal die ganzen Kotflügel, das Verdeck usw. nachträglich erwerben, restauriern, bzw. zusammenfügen und lackieren muß. Wenn man Pech hat und das ist ja meistens so, müssen Motor und Getriebe ebenfalls erst zerlegt und aufgearbeitet werden. Da kommt man mit allem drum und dran inklusive Kotflügel, Verdeck usw. weit über 20.000 Euro, wenn ich mir mal die Teilepreise anschaue, die vielen Stunden Arbeit gar nicht erst mitgerechnet.

Man muß auch immer die Verhältnismässigkeit im Auge behalten. Wass nützt mir ein original total verschlissener Lanz D9511 den ich so schon nicht unter 25.000 Euro bekomme, wo dann meist auch kein Verdeck und keine Universalkotflügel dabei sind ich aber nochmal 15.000 Euro reinstecken muß damit die Kiste läuft und vorzeigbar dasteht?

Für 40.000 Euro bekommt man schon ein kleines Haus, ich denke diese Geldanlage dürfte besser sein....

Gruß Gordon
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Beitragvon Philipp Hügel » 29.09.2008, 12:56

Ich für meinen Teil bin nicht in der Lage anhand der Bilder festzustellen ob die Maschine technisch überholt wurde. Die ausgeführten Karosserie-Arbeiten sind jedenfalls Murks (den Ausdruck "Dosenbleche" finde ich sehr treffend). Ich kann mir nur bildlich vorstellen mit welcher "liebe zum Detail" die technischen Arbeiten durchgeführt wurden. Wie oben beschrieben senkt der Umbau m.E. nach den Wert erheblich. Dazu kommt, dass wohl kein zu der Maschine passenden Brief existiert.
Wer genau so etwas sucht, hat wohl keine besonderen Ansprüche und an optischen bzw. kosmetischen Arbeiten nicht viel zu tun. Dem Käufer gefallen sicherlich auch die "Details" wie die Blechbulldogschilder an den Radgewichten und am Heck - er soll damit glücklich werden.

Ich hoffe für ihn, dass er keine sonstigen Überraschungen erlebt. Es haben sich jedoch schon viele Leute von glänzendem Lack und neuen Reifen blenden lassen - um nicht zu sagen das sie betrogen oder getäuscht wurden. Künnelanz hat oben beschrieben was manche "restauriert" nennen. Es gibt leider viele in der Fahrzeug-Szene die "restaurieren" sagen, wenn sie "lackieren" meinen.

In diesem Sinne:

Rohoelzuender hat geschrieben:Wenn man Pech hat und das ist ja meistens so, müssen Motor und Getriebe ebenfalls erst zerlegt und aufgearbeitet werden.


Von einem "abgeschundenen Ursus oder Lanz" erwartet man nichts anderes und ist auf die anstehende Reparaturarbeiten und -kosten gefasst. Die muss man natürlich beim Kaufpreis mit einkalkulieren.

Für die, die nicht schrauben wollen gibt es seriöse Händler die genau dokumentieren was an der Maschine gemacht wurde. Da muss man natürlich zunächst einmal tiefer in die Tasche greifen. Wenn man aber mit einem "restaurierten" "Schnäppchen" seine Überraschung erlebt, kann das deutlich teurer werden.
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Beitragvon Künnelanz » 29.09.2008, 15:08

von den Fotos her kann man nichts zur technischen Restauration sagen, nur die grobe Optik erkennen... Die deutet auf eine bestimmte Werkstatt hin.
Ich habe in Natur gesehen, wie ein optisch gleich 'restaurierter' Ursus Umbau auf Lanz unter dem Strich nichts als primitivst zusammengeschustert war. Man könnte sagen Pfusch und Betrug von vorne bis hinten und technisch nichts dran gemacht. Die Kiste hatte gelaufen und hatte Tüv.... Nur die Billigblechteile neu lackiert und einige glänzende Messingteile zum blenden Ahnungsloser.... Der Geschäftemacher hatte sein Geld gemacht, den Käufer hatte sie ruiniert und an den Rande des Wahnsinns gebracht. Der Preis für eine gestrickte Karre? Das geht bestimmt in Ordnung weil es ein 'D9511 Ursus Lanz' ist :roll:
Mir wäre ein Ursus im Urzustand viel lieber, auch wenn er viele Stunden Mühe und Geld beim Herrichten benötigt.

Gruß
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