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Pleuellager Alu oder Bi-Metall (Stahl Bronze)

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Pleuellager Alu oder Bi-Metall (Stahl Bronze)

Beitragvon Dieselameise » 03.07.2008, 21:13

Welche Pleuellager sind besser für einen Neuaufbau??Habe die Lagerwerkstoffe von Egelmeers.
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Beitragvon RT-andreas » 03.07.2008, 22:34

HAllo,

aus meiner Sicht fast egal bei den Lagergrößen und Flächenpressungen die da auftreten. Alu (besser die eher feste Alulegierung) hat den Vorteil durch und durch "weich" zu sein, sollte es mal nen Fresser geben schmiert sich das Alu um den Stahl und geht mit Natronlauge wieder gut weg. Bei StahlBronzeBlei Lagern ist die weiche Schicht doch begrenzt und wenn Stahl auf Stahl kommt ist nachschleifen Pflicht. Allerdings sind "stahlgestützte" Lager tragfähiger, nur sollte das bei den Motoren hier keine Rolle spielen.
Mal sehen was andere dazu meinen.

Gruß Andi
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pleuellager

Beitragvon lanzonkel » 04.07.2008, 09:18

das spielt eine ganz grosse rolle
ich hatte einen pleuellagerschaden bei meinem 2816 .

ich hatte ein alupleuellager von bausch :evil: :twisted:
das ist nach zwei stunden!!! festgelaufen :cry:
danach hatte ich eins von den kuipers :twisted: :evil:
war aus lagerbronze hat satte 14 tage!!! gehalten
ohne das der bulldog grossartiges leisten musste :cry:
danach habe ich eins von delegro :D geholt ,
das habe ich fertigmachen lassen und er läuft jetzt seit einem jahr :D :D
das von delegro ist ein zweistofflager
ich hoffe , ich konnte dir helfen :idea:
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Pech bei der Fertigung

Beitragvon RT-andreas » 04.07.2008, 11:37

Hallo lanzonkel,

da hast du wohl 2 mal Pech gehabt was die Qualität der Lager anging. An Material Alu, Bronze, 2Stoff bei richtiger Werkstoffwahl und Bearbeitung liegt das aber sicher nicht. Schließlich liefen genügend Motoren mit allen Lagerausführungen problemlos.

Gruß

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Beitragvon DirkP » 04.07.2008, 11:47

Hallo,

kann mich dem nur anschließen. Wichtiger als das Material ist die fachgerechte Bearbeitung von Lager und Hubzapfen.

Gruss
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Beitragvon Ramon C45 » 06.07.2008, 11:40

Hallo
Ich kenne 5 Leute (einschl.mir) die sich das Alupleuellager von Herrn B..... gekauft hatten und alle haben sie nach höchstens 10 Betriebsstunden gefressen gehabt. dann haben sie sich ein Neues Alulager bei Delegro bestellt und siehe da die Motoren laufen ohne Probleme. Und alle Pleuellager wurden wurden von den selben Motoreninstandsetzter bearbeitet. Also lieg es bei den Pleuellagern nicht an der bearbeitung sondern am Material.
Gruß Ramon
Bin ich ÖLICH bin ich FRÖHLICH....!
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Beitragvon Schmotzhand » 06.07.2008, 11:59

Ich kann jetzt nicht sagen welcher Werkstoff wirklich der bessere ist aber bei einem Lagerschaden nach 2 Stunden würd ich nicht dem Material die Schuld geben sondern dem Spiel und der Schmierung.
Ich stell meine Lager aus Rotguß beschichtet mit einer Blei-Zinn-Legierung her.
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Beitragvon DirkP » 07.07.2008, 09:15

Hallo Ramon,

wenn mehrere Lagerschäden aus einer Charge vorkommen, liegt die Vermutung nah, dass mit diesen Lagern etwas nicht stimmt. Der Schluss, dass es zwangsläufig am Lagermaterial Aluminium liegt, ist aber nicht nicht richtig.
LANZ hat in den Zeiten der Materialknappheit auch auf Alu als Lagerwerkstoff zurückgegriffen und die Motore laufen heute noch damit. (siehe auch dazu Häffner Band 2, Seite 122)
Man muss allerdings sagen, dass Alu nicht gleich Alu ist. Gerade als Lagerwerkstoff werden hier spezielle Legierung mit Zinn, Blei, Silizium und Mangan-Zusätzen verwendet. Diese Zusätze beeinflussen aber hauptsächlich die Notlaufeigenschaften.

Das Pleuellager am Bulldog funktioniert als hydrodynamisches Gleitlager, das bedeutet, der Hubzapfen gleitet in der Lagerschale auf einem Ölfilm und kommt mit der Lagerschale nicht in Berührung.
In diesem Moment kommt es nur auf die Geometrie der Lagerschale an ("Zitronenform" mit optimalen Schmiertaschen, ggf. noch eingeschabt). Wenn diese Geometrie nicht stimmt, nützt dir der beste Lagerwerkstoff nichts, denn dann bist Du nur im Notlauf und das macht kein Lagerwerkstoff über längere Zeit mit.
Die Notlaufeigenschaften sind aber auch im Normalbetrieb wichtig, denn es gibt auch hier Momente, wo sie gefordert werden, z.B. Anlauf, schlagartige Belastung, kurzzeitige Mangelschmierung.

Warum also die besagten Alulager ausfallen, ist ohne genaue Untersuchung nicht möglich. Es könnte an einer falschen Aluminiumlegierung liegen aber auch an einer falschen Geometrieausbildung, die so mancher Motoreninstandsetzer auch nicht immer hinterfragt.

Gruss
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neue Lager behandeln

Beitragvon RT-andreas » 07.07.2008, 09:58

Hallo zusammen,

zu dem was Dirk geschrieben hat kann man noch eines hinzufügen:
Heute gibt es Mittel und Wege beim Neueinbau etwas mehr "Sicherheit" zu bekommen. Die Amis haben das in den 50-60er Jahren z.b bei vielen Militärfahrzeugen gemacht, einfach Molybdändisulfid-Pulver (MoS2 ) auf die gefährdeten Teile (bei denen Kolben) aufgebürstet. So bekamen sie bessere Notlaufeigenschaften.
Beim Glühkopf kann man nun die Zapfen und Lagerschalen, -buchsen mit MoS2 Spray vor dem Zusammenbau einsprühen. Die Schicht aus dem Festschmierstoff haftet gut am Metall und reduziert deutlich die Reibung bei eventuellem Schmierstoffmangel in der Einlaufphase. Das geht sogar so gut, dass es u.U. die Einlaufdauer verlängern kann :) Auch das Kolbenhemd kann man so einsprühen und die Reibung dort runtersetzen. Nicht so toll ist es in den Kolbenringnuten, es kam dort u.U. bei manchen Motoren nach langer und heißer Belastung auf dem Prüfstand zu leicht festgesetzten Kolbenringen - ob das dann das MoS2 als Katalysator war oder eben nur Motorgeometrie und Belastung sei dahingestellt, aber Nut freilassen ist kein Fehler.
Fakt ist, unsere 50-250 ccm 2takter früher hatten keine Fresser mehr seit wir MoS2 zum 2t Öl zusetzten und konnten noch deutlich magerer eingestellt werden.

Gruß

Andi
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Re: neue Lager behandeln

Beitragvon Schmotzhand » 07.07.2008, 19:33

RT-andreas hat geschrieben:Fakt ist, unsere 50-250 ccm 2takter früher hatten keine Fresser mehr seit wir MoS2 zum 2t Öl zusetzten und konnten noch deutlich magerer eingestellt werden.


...und beim 4 Takter (Krad) rutscht euch die Nasskupplung durch, weil das Zeugs zu gut schmiert :wink:
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nein

Beitragvon RT-andreas » 07.07.2008, 22:44

nö, nö,

wer ein vernüftiges Krad fährt hat damit keine Probleme da Trockenkupplung :D :D :D
In der BMW ist auch überall das Zeug drin, ebenso im Auto, schaltet sich leichter.
Übrigens beim 2t ist das mitte Kupplung auch egal, das MoS kommt ja in den Tank nicht ins Getriebe um die Fresser einzudämmen. Was die Ölbadkupplungen angeht mein Fall sind sie nicht, die Dinger schmieren schon ohne MoS2 reggelmäßig ab wenn man ein gutes, sprich reibungsarmes Öl einsetzt. Also um Kupplung zum greifen zu bringen dem Rest des Motors/Getriebes dann nen höheren Abrieb zu verpassen... nee ist nicht mein Fall.
Übrigens gibt es auch MoS beschichtete Geschosse, macht bei gleicher Treibladung im Schnitt so 10-30 m/s höhere Mündungsgeschwindigkeit aus nur wegen weniger Reibung (und Abrieb) auf ca 60cm Strecke.

Gruß

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Beitragvon Schmotzhand » 08.07.2008, 06:11

@RT-andreas,
da hab ich doch glatt mal ne Frage an dich.
PKW Motorenöl nicht ins Krad mit Ölbadkupplung weil es zu gut schmiert...soweit so gut.
Nun gibt es Ölzusätze wie http://www.mathy.de/ aus der Schweiz glaub, wo keine besseren schmiereigenschaften haben sondern wohl nur eine bessere verkettung damit der ölfilm nicht reisst.
Hab das Zeug an der Drehbank getestet (wie im Fernsehen immer)...erstaunliche Ergebnisse!
Habs in meine Husaberg geschüttet (600ccm, 65PS) und hatte keine Probleme mit der Kupplung.
Kennst du das Zeug und was hälst du davon?
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