Titel

 

 

Kolbenabstand 8506

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Kolbenabstand 8506

Beitragvon Panama » 07.04.2008, 19:06

Moinmoin!

Mein 8506 ist -im Vergleich zu anderen- etwas schlapp auf der Brust. Nachdem alle relevanten Teile aufgearbeitet wurden, habe ich mal den Kolbenabstand zum Glühkopf gemessen. Dieser beträgt, gemessen auf der Nase 5 mm. Ist dieser Wert in Ordnung? Habe in den letzten Tagen absolut widersprüchliche Aussagen zwischen 1,5 und 2 mm sowie 6mm und mehr Abstand gehört. Was ist denn nun richtig? :?

der verwirrte Panama
Benutzeravatar
Panama
Silber
 
Beiträge: 105
Registriert: 19.06.2006, 13:17
Wohnort: Menden

Beitragvon Panama » 21.04.2008, 22:14

Ja, sind denn all die Experten mit ihren Bulldogs unterwegs?
Weis wirklich keiner Rat?
Laßt mich mitspielen :cry:

der ratlose Panama
Benutzeravatar
Panama
Silber
 
Beiträge: 105
Registriert: 19.06.2006, 13:17
Wohnort: Menden

Beitragvon Werner » 21.04.2008, 23:03

Hallo Panama,

also ich habe bei meinen 9506 genau 1,5mm Spaltmass und der geht ab wie Schmidts Katze.
Seit ich dem dieses Spaltmass gegeben habe, hat er aber auch diesen sehr harten Schlag nicht mehr dieses weiche Wum-Wum sonder wirklich dieses harte Bum-Bum.
Habe auch seit dem ändern des Spaltmasses kein Ölspucken mehr.
Bin gerade dabei meinen Ursus auch ein anderes Spaltmass zu geben und werde dieses mal 1,8mm wählen.
Das ist meine Erfahrung!

Gruß Werner
Werner
Bronze
 
Beiträge: 52
Registriert: 25.05.2006, 19:25
Wohnort: Bad Neustadt

Beitragvon Panama » 22.04.2008, 10:29

Moin Werner!

Na, das ist doch schon mal ein Ansatzpunkt. Das ist nämlich genau das, was meinem fehlt. Durchzug ist ziemlich bescheiden, das Fahren im 6. Gang ( schnell aber nicht ultraschnell übersetzt) vergleichbar wie "da steht doch einer auf der Bremse".
Wie hast du den Abstand herunterbekommen? Den Flansch des Kopfes abgedreht? Hatte mal hier so rumgefragt aber so richtig begeistert war keiner der mir bekannten Dreher. Hast du vielleicht eine Möglichkeit?

eine gepflegte Woche wünscht
der Panama (mit einem ? weniger über dem Kopf)
Benutzeravatar
Panama
Silber
 
Beiträge: 105
Registriert: 19.06.2006, 13:17
Wohnort: Menden

Beitragvon GuidoKri » 22.04.2008, 10:33

Hallo !

Wie und Wo mißt man denn dieses Spaltmaß "zuverlässig" ? Ist ja bei dem Nasenkolben und dem entsprechend ausgebildeten Zylinderkopf nicht so einfach. (Knete, dicker weicher Draht...?)

Bei dem GK Motor soll das Spaltmass aber nicht so "wichtig" sein...und auch in der Lanz Literatur findet man kaum etwas darüber.
In einem älteren Thread habe ich auch mal danach gefragt und da wurde ein Spaltmass von 2,3 mm empfohlen.
Zu klein würde ich allerdings nicht gehen. 1,5 mm sind schon sehr knapp, wenn sich Laufspiele und Wärmedehnung etc. aufsummieren.

Testweise könnte man die Verdichtung auch über einen kleineren Zündteller / Glühnase bzw. durch Abdrehen der Anlagefläche vom Zündteller am Zyl-kopf erhöhen.

Gruß Guido
GuidoKri
Gold
 
Beiträge: 283
Registriert: 10.02.2006, 00:00
Wohnort: Selfkant

Beitragvon Panama » 22.04.2008, 10:51

Moin!

Da der Abstand bei meinem so groß war, das ein dicker Draht nicht ausreichte und Knete mir als zu unzuverlässig erschien, habe ich kurze Stücke von weichem Kupferrohr genommen. Diese dann mit einem Streifen Gewebeband an 3 Stellen ( auf der Nase, sowie rechts und links davon) auf den Kolben drapiert, Kopf druff und durchgedreht. Auf der Nase selbst waren es dann 5 mm, an den Seiten 5,5 mm. Daher mein Gedanke, den Kopf um 3 mm abzunehmen.
Der Zündteller hat ein Volumen von 400 ccm, standardmäßig werden meines Wissens nur 300 und 500 ccm angeboten. Da in der Glühnase aber auch die Hauptverbrennung stattfindet, könnte eine kleinere Nase evtl auch wieder kontraproduktiv sein, oder was meint ihr?

ein erfreuter Panama
Benutzeravatar
Panama
Silber
 
Beiträge: 105
Registriert: 19.06.2006, 13:17
Wohnort: Menden

Beitragvon Bulldog-Tom » 22.04.2008, 12:48

@Panama: wenn der Durchzug fehlt kann das aber auch am Pumpenhub oder am Regler liegen. die Maße würde ich zuerst mal prüfen.
(das Problem hatte ich auch mal gehabt, es lag aber nur an den Einstellungen und nicht am Spaltmaß)

Glühnasen habe ich mit 550ccm und 350ccm, die große gehört zu den 10L Bulldogs
Bulldog-Tom
Silber
 
Beiträge: 149
Registriert: 08.04.2007, 20:17
Wohnort: DE

Beitragvon Panama » 22.04.2008, 13:04

Moin Tom!

Ich habe in der letzten Zeit viel mit verschiedenen Pumpenhüben experimentiert (mit und ohne Hubbegrenzung), was sich aber nicht wirklich bemerkbar machte (außer eben in der Rußerei). Inzwischen ist der Regler überholt und auch leichtgängig, die Buchsen von Daumenwelle, Exzenterschubstange erneuert. Kolben ist maßhaltig, Kompression sehr gut, Schleifringe der Kurbelwelle eingeschliffen, Filzringe erneuert, Luftklappen i.O., ohne Vorspannung verbaut. Düse und Pumpenventile nagelneu vom Eichhorst. Pumpenkolben 15 mm maßhaltig, Stopfbuchse i.O.
Langsam gehen mir wirklich die Ideen aus, erwarte von dem Gerät auch in Anbetracht von Fahrzeuggewicht, großen Schwungmassen und von Haus aus recht langer (35 PS) Übersetzung keine Wunder aber ein bißchen mehr Wumms sollte schon kommen.

Ein ähnliches Problem hat der 7506 meines Kumpanen, während dessen 9506 abgeht wie nix Gutes. Restauriert sind beide von Grund auf von der gleichen Person.

der gespannte Panama
Benutzeravatar
Panama
Silber
 
Beiträge: 105
Registriert: 19.06.2006, 13:17
Wohnort: Menden

Beitragvon Bulldog-Tom » 22.04.2008, 13:07

auf welche Drehzahl ist der regler eingestellt?
Bulldog-Tom
Silber
 
Beiträge: 149
Registriert: 08.04.2007, 20:17
Wohnort: DE

Beitragvon Panama » 22.04.2008, 13:15

Die Leerlaufdrehzahl habe ich derzeit auf 240 festgelegt, probehalber waren es auch mal knapp 300. Enddrehzahl bei ca. 630. Den Abstand der Kontermuttern habe ich solange stückweise verringert, bis er in der Drehzahl nicht mehr abfallen wollte und ihm dann halt einen Tacken mehr gegeben.
Bin bei der Stößeleinstellung nach der hier unter Anleitungen vorgegebenen Methode vorgegangen. Also zunächst stabilen Leerlauf eingestellt und dann über Federspannung den Regelbereich.
Benutzeravatar
Panama
Silber
 
Beiträge: 105
Registriert: 19.06.2006, 13:17
Wohnort: Menden

D 8506 Werte

Beitragvon Lanzfranz » 22.04.2008, 13:55

Hallo Panama,

Aus einer Original Lanz Dateikarte vom D 8506 ist erkennbar,

1. Leistung (Dauer/Kurz) PS 35/38
2. Hubraum 10338 ccm
3. Hub 260mm
4. Bohrung 225mm
5. Verdichtungsverhältnis 5:1
6.Verdichtungsendruck 8Atü (Bar)
7.Drehzahl 540 U/min
8.Leerlaufdrehzahl 350 U/min
9. Spaltmaß 1,5-2,0 mm
10. Seitenspiel Hauptlager 1,2-2,4 mm
11. Düsenbohrung 0,8mm
12. Förderbeginn (Grad vor OT) 135°
13. " " ( Kolbenweg v. OT) 230mm
14. Einspritzdruck 60-120 Atü /Bar
15.Zündkerze Bosch HR 3/4" TL
16. Elektrodenabstand 0,4 mm !!
17. Kraftstoffpumpenkolben Durchmesser 15 mm bzw. 8 mm
18. Kraftstoffpump.-kolbenhub (Leer/Last ) 0,6 mm/ 3,0 mm bzw. 1,5/7,5-8,5 mm
19. Reglerlastfeder-Spiel 1,5-1,9mm
20. Vorspann. Reglerleerl.-Feder 0,75 mm
21. Vorspann. Reglerlast-Feder 0,8-0,9 mm

22. Boschöler Einstellung:
1. Linksdrehung der Regulierungsschrauben
Hauptlager 8/4
Pleuellager 15/4
Kolben Zylinder 2/4
2. Öl-Fördermenge bei 50 Handkurbelumdrehungen u. 25°C in ccm
Hauptlager 1,6 ccm
Pleuellager 6,1 ccm
Kolben ,Zylinder (Vollast 11,5-16,5 ccm
Kolben,Zylinder (Leerlauf) 0,5-1,5 ccm

Vielleicht hilft das dem einen oder anderen Schrauber.
MfG
LanzFranz :wink:
Warum verschmutzt man sich immer wieder die sauberen Hände und vernachlässigt seine bessere Hälfte wegen eines öligen, primitiven, und lautstarken Bulldogs?
Lanzfranz
Bronze
 
Beiträge: 58
Registriert: 10.07.2007, 19:35
Wohnort: Greifenberg

Beitragvon Panama » 22.04.2008, 14:22

Aber ja, und wie das hilft! Zumindest dem Panama! :D

Endlich eine klare Aussage zum Thema Spaltmaß!
:beifall:

Das Maß ist bei meiner Kiste dann offensichtlich schon immer so daneben gewesen und könnte evtl. auch den ansonsten guten technischen Zustand erklären. Wer nimmt schon gerne einen Bulldog zur Arbeit, der nix wegzieht?

Wäre nur noch die Frage zu klären, wie man den Kopf abgedreht bekommt.
Ist jemand hier im Forum unterwegs, der das machen könnte? Fein wäre natürlich nicht ganz so weit weg von mir. :wink:

ein freudig hüpfender
Panama
Benutzeravatar
Panama
Silber
 
Beiträge: 105
Registriert: 19.06.2006, 13:17
Wohnort: Menden

Beitragvon rüro » 22.04.2008, 16:42

Hallo,

es gibt auch keinen "vernüftigen" Grund, das Spaltmaß in verbrennungstechnischer Hinsicht beim Glühkopfmotor besonders groß zu wählen. Allerdings auch nicht zu klein (die erwähnte Ausdehnung infolge Erwärmung) schon aus rein geometrischen Gegebenheiten, so dass man bei Werten von 1,5-2mm ganz gut liegt. Optimal dann, wenn das Spaltmaß über die Kontur des Nasenkolbens möglichst gleichmäßig ist, was man auf verschiedene Art und Weise z.B. vom Knetgummi bis zum Zinndraht prüfen kann. Leider ist es so, dass einige Kopf-Kolbenkonturen vom Profil her nicht optimal zu einander passen, was oft bei aus mehreren Teilen zusammengebauten Maschinen verschiederer Hersteller bzw. Produktionsepochen (Nachgußteile, Vorkrieg-Nachkrieg) gegeben ist. Bei Defekten wurde damals eben aus der Not oft wahrlos zusammengeschraubt, Hauptsache der Bulldog lief danach irgendwie weiter. Nummerngleiche Maschinen haben da eindeutige Vorteile.
Den Kopf selbst kann man aufspannen und dann abfräsen. Daran denken, was abgefräst ist ist ab, daher evtl. erst einmal sehen, wie weit man über eine dünnere Kopfdichtung etc. ans Ziel kommen kann.

Letztendlich würde ich mir durch eine Änderung des Spaltmaßes jedoch keine Wundermittellösung erhoffen. Ob der Bulldog richtig läuft (bzw. wie bei Dir die Leistung bekommen sollte) hängt von jede Menge anderer Faktoren im Bereich des Motors ab, vom Regler über die gesamte Einspritzanlage, Zustand Kolben/Zylinder/Ringe usw., Abdichtung/Luftansaugmembran Kurbelgehäuse bis zum Verdichtungsverhältnis, Düse, Einspritzkegel und Zündtellergeometrie. Auch wenn die Technik sehr einfach bis derb ist, sie hat auch ihre Tücken. Die Kette ist dann so stark (gut) wie ihr schwächstes Glied bzw. so gut wie die Abstimmung der ganzen Einflussfaktoren und Komponenten bzw. deren Zustand im Einzelnen. Die Werksvorgaben als Stellgrößen sind gute Anhaltswerte, die exakte Abstimmung selbst muss aber immer individuell an der Maschine erfolgen, um ein Optimum zu erzielen. Genau da liegen dann oft sehr, sehr große Unterschiede in den Resultaten.

Viele Grüsse rü.
rüro
Silber
 
Beiträge: 177
Registriert: 10.02.2006, 08:33
Wohnort: 52441 Linnich

Beitragvon Werner » 22.04.2008, 20:27

Hallo Panama,

also das mit dem Spaltmaß ist si eine Sache, wie ich ja geschrieben habe, habe ich bei meinen das Spaltmaß auf 1,5mm reduziert. Wie bereits hier erwähnt ist das Spaltmaß nur ein Wert von vielen, dass für einen guten und richtigen Lauf deines Bulldogs garantiert. Ich würde jetzt auch keine Wunder erwarten, jedoch ist dein Spaltmaß viel zu hoch und das bringt ja auch nichts. Wie gesagt es hängt von vielen Faktoren an!
Um dein Spaltmaß auch wirklich richtig zu überprüfen empfehle ich Dir einen Tiefenmesser, mit diesen Tiefenmesser musst Du erst deinen Kolben auf OT stellen und als erstes auf der rechten und dann auf der linken Seite messen ( beide Maße sollten annähernd gleich sein ) Jetzt kannst Du mit deinen Tiefenmesser an gleichen Stelle am Zylinderkopf messen ( von der Auflagefläche bis zum äußersten Rand der ja im normaler im Zylinder steckt messen, dieses Maß ich natürlich kleiner als das vom Zylinder zum Kolben ). Das Maß vom Kolben minus dem Maß vom Zylinder und nun hast Du dein Spaltmaß.Sollten die beiden Maße vom Kolben nicht gleich sein so würde ich je nach Unterschied entscheiden, den Kolben auf der höheren Seite etwas zu bearbeiten, so das ein gleiches Maß entsteht.
Nicht vergessen, den Kupferring ( den alten nehmen, ist schon zusammengedrück ) zum Netto Spaltmaß dazuzählen, jetzt erst hast Du dein Spaltmaß.
Das mit dem abdrehen macht jede gute Dreherei, wir machen das bei uns in Nürnberg wenn Du keinen finden solltest.
Du wirst Dir schon Gedanken gemacht haben wie dieses Spaltmaß zustande kommt. In der Regel durch eine tausch vom Kolben oder von Zylinderkopf.

ich hoffe es ist etwas verständlich ;-)

Gruß Werner
Werner
Bronze
 
Beiträge: 52
Registriert: 25.05.2006, 19:25
Wohnort: Bad Neustadt

Beitragvon Lanz-Diesel » 22.04.2008, 21:21

Hallo,

ich habe meinen D85 vor 7 Jahren aufbohren lassen (228mm). Anschließend habe ich einen neuen! Ursuskolben aus Lagerbeständen eingebaut. Dabei habe ich die kleine Kante mit der Zentrierbohrung, in der Mitte der Stirnseite des Kolbens komplett wegschleifen müssen. Selbst als die Kante schon weniger als 1mm über die Kolbenfläche hinausstand ist sie am Zylinderkopf angestoßen und der Motor ließ sich nicht durchdrehen. Erst als ich sie komplett weggeschliffen habe konnte ich den Motor wieder drehen. Der Motor hat ein ganz geringes Spaltmaß von weniger als 0,5mm. Ging bis heute immer gut und bin seit dem über 3000 km gefahren.
Ansonsten trifft das zu was der Werner in seiner ersten Ausführung geschrieben hat in Bezug auf die Laufeigenschaften.
Benutzeravatar
Lanz-Diesel
Silber
 
Beiträge: 130
Registriert: 10.02.2006, 19:21

Nächste

Zurück zu Lanz-Bulldog, Glühköpfe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 25 Gäste