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Kolbenringe Anpassen

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Kolbenringe Anpassen

Beitragvon Bulldog-Tom » 23.09.2007, 20:31

Hallo
ich muss bei meinem 45er Bulldog die Kolbenringe erneuern, es wird empfohlen die Nuten für die Ringe auf der Drehbank nach zu stechen weil die neuen Ringe in alten ausgeschlagenen Nuten brechen könnten. Was haltet ihr davon?
Ich brauche dann breitere Ringe. Sind die bei irgendeinem Händler erhältlich oder muss ich die Anfertigen lassen?
Die Nutbreite beträt 8,05 - 8,08mm und sind im inneren ca. 8mm also etwas Konisch
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Beitragvon Bulldog-Tom » 24.09.2007, 11:46

Mit den Ringen anpassen hat sich erledigt… mein Kolben hat 2-3mm luft im Zylinder, ist doch etwas viel Landmaschinenspiel für einen lanz.
Ich brauche einen Neuen oder Gebrauchten Kolben mit dem maß 227mm. Was haltet ihr von nachbau Kolben? Und wo bekommt man guter Qualität?
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Beitragvon reima » 24.09.2007, 16:53

Also wenn der Koben so verschlissen ist, würde ich auf jeden fall auch den Zylinder wenigstens vermessen. Wahrscheinlich ist dieser ja auch stark oval ausgelaufen. Da du eh einen neuen Kolben brauchst, würde ich den Zylinder schleifen lassen. Dann ist wieder alles o.K und das schleifen kostet nicht die welt.
Wer gute Kolben anbietet kann ich dir leider nicht sagen, habe noch keine Erfahrungen damit sammeln können.

Gruß Mario
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Beitragvon Bulldog-Tom » 24.09.2007, 19:06

der Zylinder hat keinerlei Einlaufspuren an der Unterseite, wie es ja nach vielen Betriebsstunden der fall ist. (ist ja schon 2mal geschliffen worden) Mit welchen Geräten kann man im inneren am besten messen? Mit Messschieber ist das nur schlecht zu bewerkstelligen.
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Beitragvon Bulldog-Tom » 24.09.2007, 19:08

Wie viel Spiel sollte der Kolben zum Zylinder haben? (min - max)
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Beitragvon Pampa T 02 » 25.09.2007, 15:58

Hallo,

ich habe auf verschiedenen Treffen mit einigen Leuten über die besagten Nachgußkolben gesprochen ebenso in vielen Telepfonaten.
Der größte Teil dieser Leute meinte ich solle lieber "meine finger davon lassen" andere sagten,wie Marcel man muß versuchen,einen in guter Qualität zu bekommen.
Man sollte nur darauf achten,dass das Gewicht von etwa 27-28kg nicht großartig überschritten wird außerdem,dass der Abstand der beiden Kolbenbolzenaugen zum Kolbenboden gleichmäßig ist usw. Meißt soll wohl auch der Kohlenstoffgehalt nicht stimmen. Meiner Meinung nach sollte man versuchen,einen guten Originalen Kolben zu bekommen.

M.f.G Benny
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Beitragvon Pampa T 02 » 25.09.2007, 16:20

Hallo,

habe das Laufspiel vergessen, laut Lanzliste:

Laufspiel Grenze Abnützung 0.4-0.6mm

M.f.G Benny
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Beitragvon Marcel Füten » 25.09.2007, 18:39

Hallo T02,

wie kommst du darauf, dass alle Nachbaukolben Schrott sind. Ich fahre selbst seit etwa fünf Jahren einen Nachbaukolben und hatte bisher noch keine Probleme damit.

Es gibt sicher erhebliche Qualitätsunterschiede, das hört man immer wieder. Aber es spricht generell nichts gegen einen qualitativ guten(!) Nachbaukolben.

Was hier im Forum immer wieder auffällt ist, dass die meisten Fehler beim eigentlichen Instandsetzen passieren. Hier muß sorgfältiger gearbeitet werden. Am besten immer Zylinder bohren und Kolben dazu anfertigen bzw. auf Maß drehen lassen, alles in einem Betrieb. Nicht mit den Teilen vom einen zum anderen laufen und hinterher wundern das nichts passt.
:cry:

Grüße

Marcel
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Beitragvon Bulldog-Tom » 25.09.2007, 20:14

also die Einlaufkante ist bei mir auf den ersten blick überhaupt nicht zu sehen auch nicht zu spüren, werde aber den Ruß vorn entfernen und genauer schauen. wenn ich vorn den Zylinder Durchmesser Messe komm ich auf 227,2 -227,3 und innen wird es nicht viel anders sein.
Wenn es mit Nachgusskolben Probleme gibt sollte man vielleicht einfach das Spiel etwas erhöhen min. 0,4mm (um die unterschiedliche Ausdehnung auszugleichen)

Ein 227er Kolben ist der genau auf 227,00mm geschliffen?

@Marcel Füten: wo haben sie den Kolben gekauft?
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Beitragvon Volker » 25.09.2007, 20:47

Hallo, die Kolben hatten ab Werk ein Laufspiel von 0,1mm. Dort wurden
die Kolben nach dem ersten Vordrehen 3-4 Stunden bei 500-550 Grad
geglüht bevor sie fertig bearbeitet wurden. Ob die Nachbaukolben
genauso geglüht werden weiß ich nicht. Auf jedenfall würde ich ein größeres Spiel wählen. Ich war ebenfalls auf der Suche nach einem
originalen Übermaßkolben um ihn dann auf mein Zylindermaß abzudrehen. Ich bin aber nicht fündig geworden. Auf der Suche bin ich
dann bei Jan Egelmeers gelandet, der mir einen neuen Kolben angeboten
hat. Ich lies meinen Zylinder beim örtlichen Motoreninstandsetzer schleifen
bis er sauber war und hab dann bei Egelmeers den Kolben bestellt. Das
Laufspiel beträgt 0,18mm. Da das Zylindermaß nun 172,5 beträgt habe
ich mir 173èr Kolbenringe gekauft und diese entsprechend gekürzt.
Sicher ist es besser wenn beim Zylinderbohren der fertige Kolben nebendran steht, aber so mußte ich den Zyliner nicht unötig viel aufbohren lassen. Letztendlich hat auch alles gepasst und der Kolben läuft jetzt seit
zwei Jahren. Egelmeers schleift auch Zylinder aber mir war der Weg zu weit. Optimal wäre eben ein originaler Übermaßkolben auf das entsprechende Zylindermaß abgedreht und mit 0,1mm Spiel eingebaut, wobei die Ringnuten wahrschenlich ebenfalls auf Übermaß gestochen werden müssen. Die Laufspiele die ich genannt habe beziehen sich auf den
25 PS Bulldog, ob sie beim großen Zylinder genauso sind weiß ich nicht.

Viele Grüße Volker
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Beitragvon Marcel Füten » 26.09.2007, 16:40

@ Bulldog Tom:

ich habe mir damals einen Rohling besorgt und dann bearbeiten lassen, ganz nach meinem Wunsch. Ob heute noch jemand vorgedrehte Rohlinge anbietet weiß ich nicht.

Die Kolben sind exakt auf den Zylinderdurchmesser abgestimmt, bei 227,00mm ist der Kolben demnach 226,87 an der dicksten Stelle. Vorne an der Nase ist der Kolben zwischen 1,5 -1,7mm kleiner gedreht und wird in kleinen Schritten Richtung Kolbenbolzen größer. Das Hemd ist ab der 4. Ringnut bis zum Kolbenende zylindrisch.

Der Aussage von Volker schließe ich mich an, die Kolben von Egelmeers (zumindest die aktuellen) laufen anscheinend gut. Das Laufspiel sollte man in der Tat nicht zu knapp wählen, 0,18 - 0,2mm sind ok, 0,4mm auf jeden Fall zu viel. Dafür überholt man keinen Motor um mit 0,4mm Spiel fahren zu müssen. :?

Das originale Kolbenlaufspiel der großen Motoren war unterschiedlich, 0,13-0,15 beim 35er und 45er, 0,15-0,17 beim 55er. Verschleißgrenze: 0,8 - 1mm!!!

Die neuen Kolben sind nicht geglüht, es passiert aber bei leicht erhöhtem Laufspiel nichts, wenn man den neuen Kolben vernünftig einfährt, d.h. erstmal ohne Belastung einlaufen lassen, dann nach und nach die Belastung steigern.

Eine Erhöhung der Ölmenge während der Einlaufzeit ist empfehlenswert. :!:

Früher gab es Nachgußkolben, die deutlich schwerer waren als die Originalen. Diese sind ebenfalls nicht empfehlenswert, da keine Vorteile dadurch entstehen. Man bekommt heute exakt gleichschwere Kolben als Nachguß
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Beitragvon Bulldog-Tom » 28.09.2007, 15:57

habe heut nochma gemessen: der Zylinder ist konisch, vorn am größten und wird nach hinten kleiner, wieso auch immer. Es ist keine Einlaufspur von den Kolbenringen zu sehen. Ich vermute das der Zylinder irgendwann falsch Geschliffen wurde. Oder wie kommt so was sonnst zu stande?
Das heißt nun, fast fertigen Bulldog auseinander Schrauben. Kolben Besorgen (227 oder 228) und dann Schleifen lassen. :(
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Beitragvon Marcel Füten » 28.09.2007, 17:33

Hallo Bulldog-Tom,

es kann schon gut sein, das beim schleifen ein Fehler passiert ist. Man schleift einen Zylinder in mehreren Durchgängen, dabei darf pro Schleifvorgang nicht zu viel Material auf einmal ausgedreht werden, sonst erwärmt sich der Zylinder zu stark. Vorn am Anfang ist er dann noch kalt, dort stimmt das Maß, weiter hinten erwärmt er sich durch Reibung und dehnt sich aus. Da aber mit dem gleicher Einstellung weiter gebohrt wird, ist das Maß nach dem abkühlen hinten im Zylinder kleiner als das vordere.

Hab ich auch schonmal erlebt, konnte aber durch nachhohnen ausgeglichen werden. Hab dazu ein passendes Hohngerät besorgt, womit man den Zylinder in eingebautem Zustand bearbeiten konnte.

Auf diese Weise kann man ein paar Zehntel ausgleichen, keinesfalls mehrere Millimeter!!

Um einen anderen Kolben wirst du wohl nicht drumrum kommen :?

Gruß Marcel
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Zylinderform

Beitragvon RT-andreas » 28.09.2007, 21:35

Hallo,

jeder Zylinder eines Kolbenmotors verschleißt "oben" am heißen Ende mehr als unten. Daher sind die Dinger auch immer an 3 Stellen zu prüfen, ganz oben, mitte, unten. Oben wirken die Gaskräfte auf die Ringe und pressen sie an => sie dichten gut ab also genau das Gewünschte Verhalten. Gleizeitig aber ist dort oben Schmierung eher Mangelware. Beides zusammen, sprich eher weniger Öl und hoher Anpressdruck belastet das Material und trägt ab. Zusätzlich können je nach Brennstoff und Luftfilter auch noch chemische bzw abrasivwirkende Mittel/Teilchen dort oben einwirken und nicht zuletzt kann es sein, dass bei Kaltstart sich der Kolben oben schneller ausdehnt als der Zylinder und auch wieder erhöhte Reibung auftritt.
Fazit oben ist immer mehr Abtrag bei gebrauchten Zylindern als unten am Kolbenhemdbereich. Was nun die 10l Eimer beim Lanz und Co angeht, alles relativ zu sehen. Es ist viel Volumen und selbst bei "großem" Spaltmaß geht nur vergleichsweise wenig Gas dort flöten. Außerdem ist die Kompression ja auch noch niedrig, kein Vergleich zu moderneren 2/4Taktern. Daher ja auch die bis 1mm Verschleißgrenze ala Werksangabe und die gilt auch heute noch bei den Motoren, ist eher größer geworden, da heutige Brennstoffe besser zünden als der früher üblöiche Schlonz.
Was immer gut ist, etwas anhohnen der Zylinder wenn neue Ringe eingebaut werden. Sie laufen dann besser und schneller ein, gleichzeitig wird das Ölhaltevermögen der Zylinderwand erheblich verbessert und so (Einlauf)Fressern vorgebeugt.

Gruß

Andi
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Beitragvon Bulldog-Tom » 29.09.2007, 22:52

@ RT-andreas. mit der Abnutzung stimmt schon aber vorn wo der Nasenkolben eintaucht ist keine Abnutzung (da wo ruß sich absetzt). und auf den ersten paar Zentimetern kann man schon einen leichten Konus messen. Und einen einlaufen in den bereich wo die Kolbenringe arbeiten ist nicht zu sehen. Sicher mal irgendwie gepfuscht worden

hab den Zylinder heut ausgebaut. Maß vorn 227,4 und ganz hinten 225,3 ich hoffe das man das wieder Zylindrisch auf 228 bekommt oder besser gleich auf 229 schleifen lassen?

Hat jemand Erfahrungen mit den Kolben von Damme aus Lommatzsch gemacht?
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