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Bekomme das Ölspucken nicht in den Griff, bitte helft mir.

Bulldog, aber nicht Lanz

Bekomme das Ölspucken nicht in den Griff, bitte helft mir.

Beitragvon Michel » 25.07.2009, 21:10

Hallo an alle!

Ich habe wirklich ein großes Problem mit meinem Ursus C45. Habe den Schlepper vor drei Jahren Teilrestauriert gekauft, und haben ihn vor 6 Monaten fertig gestellt und bin bis jetzt ca. 30 Stunden damit gefahren ( inkl. 20 Stunden Leerlauf ).
Mein großes Problem ist da Ölspucken, habe immer nach ca. 30-60 Minuten Leerlauf und anschließender Fahrt ( Kirchweihumzug, ohne Last ) sehr viele Spritzer auf dem ganzen Fahrzeug, ganz zu schweigen von mir. Macht wirklich keinen Spaß damit zu fahren.
Habe schon alles probiert, Superdüse, Ölmenge auf 12ml. zurückgestellt, Öler wurde von Damme danach von Seiberl und vor kurzem von Butenschön eingestellt ( da wurde die Ölmenge reduziert ). Ich fahre das Spezial Bulldog-Öl SAE 30 von LIQUI MOLY ( habe vorher 15W40 gefahren ). Der Zylinder wurde auf 227 aufgebohrt, neuen Kolben verbaut, Kurbelwelle geschliffen, neu gelagert, Zylinderkopf wurde wegen eines starken Risses gegen einen vom gebrauchten getauscht und auf ein Spaltmaß von 1,2mm abgedreht, Glühnaße könnte auch vom Ursus stammen ( sieht optisch wie die vom Ursus aus, nicht so lang wie die von meinen Kollegen Lanz 9506 ), Einspritzpumpe wurde mit einen Nutring versehen, Regler wurde von Butenschön neu gemacht, Daumenwelle wurde komplett überholt und ist ohne gefederten Daumen, Regulierkeil ist neu von der Firma Damme, ansonsten ist alles neu gelagert und überholt bzw. gereinigt usw.
Ich lasse den Schlepper vor Fahrtbeginn immer so 10 Minuten bis 30 Minuten im Leerlauf laufen, nach ca. 90 Minuten habe ich so 70C° auf dem Thermometer ( Regulierung erfolgt durch die noch Original Kühlerjalousie ( Lamellen hinter bzw. vor dem Kühler bzw. Lüfter ). Ich bin heute ca. 2 Stunden Unterwegs gewesen und war der Meinung dass es nicht ganz so toll gespritzt hat, als vor einer Woche an einen Umzug. dennoch bekomme ich das verdammte Ölspucken einfach nicht in den Griff. Der Schlepper hat wirklich einen super Leerlauf und hat auch richtig Dampf. Ich habe alle Einstellungen vom Öler bzw. Ölerregulierwelle kontrolliert und sehr genau eingestellt. Mein Kollege hat seinen Öler selber auf 16ml. erhöht weil es ihm sein Händler empfohlen hat und der spritzt bei gleicher Fahrt nicht ein bisschen.
Kann es an der Glühnaße liegen?
Weiß keinen Rat mehr, habe schon keine Lust mehr damit zu fahren. Bitte helft mir.
Danke für jeden Tipp!
Wer fragt wird gescheit,
wer nicht fragt ewig Dumm bleibt!

Mit Öligen Grüßen Michel
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Beitragvon RT-andreas » 26.07.2009, 00:37

HAllo Michel,

30 Stunden Betriebszeit sind garnix, noch dazu wenn viel Leerlauf dabei ist. Die Kolbenringe erfüllen da normalerweise noch nicht richtig ihre Ölabstreiffunktion. Nach der doppelten Laufzeit und dabei auch einige Laststunden müsste es besser werden. Vorläufige Abhilfe könnte ein 90°Winkelrohr bringen. Sowas habe ich schon mal gesehen, Riesenschlauchschelle um den Puff oben rumgelegt und mit 4-5 Federn einen 4-Zoll (so ungefähr sah es jedenfalls aus) 90° Wasserrohrbogen nach außen zeigend auf den Puff gespannt lenkte da die Spritzer weitgehend weg vom Töff.

Gruß

Andi
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Beitragvon Chicken » 26.07.2009, 06:27

Hallo!

Warte mal ab, bis sich eine dünne Rußschicht im Auspuff gebildet hat. Ich nehme nämlich an, dass dein Auspuff komplett gereinigt wurde, dann spuckt irgendwie fast jeder Bulldog.
Der Ruß wirkt als Schwamm für die zeiten mit niedriger Belastung und saugt das überschüssige Öl auf. Außerdem vergrößert er die Innenoberfläche vom Auspuff start und erleichtert dadurch das Abdampfen vom überschüssigen Öl stark.
Mein Pampa ist wegen einem neuen Kolben noch auf 25 cm³ Öl pro 50 Ölerumdrehungen eingestellt und da kommt kein Tropfen oben raus obwohl der Ölverbrauch durch die hohe Förderung doch stark ist.
Wenn du den Bulldog mal über längere Zeit etwas belasten könntest sollte der Auspuff auch langsam trocken werden, das Öl dampft dann nach und nach ab.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Informationen rund um den Pampa und Miniatur-Stationärmotoren: http://www.pampa-traktor.de
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Beitragvon Pampa T 02 » 26.07.2009, 11:28

Moin :
Chicken und RT - andreas haben recht. Auch bei meinem Pampa hat es lange gedauert, auch hier wurden alle Bauteile erneuert bzw. überholt, siehe Restaurationsbericht.
Vielleicht noch ein interessanter Tipp in Sachen Öl. Michael Bollweg vom Lanz Bulldog Club Hollstein vertreibt ein spezielles Bulldog Öl 15W-40 mit niedrigen Flammpunkt von 195 Grad! Das Öl ist für Schiffsdiesel entwickelt und verhindert auch das "Verglasen" der Zylinderlaufbahn. Dieses Öl setzen wir in mehreren Bulldogs mit sehr guten Ergebnissen ein. :D

Gruß Benny
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Bekomme das Ölspucken nicht in den Griff, bitte helft mir.

Beitragvon bulli1706 » 26.07.2009, 23:06

hallo, liebe Spuckspezies
Das Ölspucken ist eine ganz scheußliche, hartnäckige und wenig erforschte Eigenschaft vieler Bulldogs. Dass es aber nach allen von Michel beschriebenen Maßnahmen nicht aufhören will, kann eigentlich nur noch am Zusammenspiel zwischen Kolbenringen und Zylinder liegen; denn auch neue Bulldogs mit neuen unverrussten Auspuffen durften früher nicht ölen.
Leider bin ich kein Spezie in Sachen Glühkopf, möchte aber trotzdem eine Erfahrung weitergeben, die ich mit einem kleinen Öl spuckenden und qualmenden TWN Diesel gemacht habe. Als ich ungefähr in Michels Situation war, erhielt ich bei einem Besuch eines Maschinenbau Ingenieurs den Tip, alle Kolbenringe beidseitig anzufarsen. So ein Ing. weiß viel. Sie erhalten dann einen höheren Anpressdruck, schleifen sich schneller auf Zylindermaß ein und kratzen das Öl nicht so hart von den Zylinderwänden, so daß es bei der Abdichtung hilft. Der letzte Punkt ist für den Bulldog nicht wichtig, für den hochverdichtenden TWN sehr. Der Erfolg war umwerfend. Seit dem läuft der Motor buchstäblich wie geschmiert und verhält sich unauffällig zwischen all den anderen Töffis.
Aus meiner Erfahrung mit dem TWN Motor, der mit dem Glühkopf nicht vergleichbar ist, möchte ich trotzdem auf eine Entdeckung hinweisen, die bei beiden Motoren unterschiedliche Ursachen haben. Das Qualmen von meinem TWN war zu einem beträchtlichen Teil unverbrannter Diesel. Darauf hat mich mein Nachbar hingewiesen, weil ich schlecht riechen kann.
Beim Bulldog nicht möglich? Ich meine doch: Lanz hat früher eine Düse verbaut, die im Leerlauf bei nur teilweise heißer Glühnase auf einen schlanken Strahl eingestellt werden konnte. Die Superdüse zersteubt zwar fein, kann aber nicht auf einen schlanken Stahl eingestellt werden.
So wird im Leerlauf und bei den wenig belastenden Spazierfahrten erheblich viel Diesel auf kalte höhere Glühnasenteile gespritzt und unverbrannt in den Auspuff gepustet.
Diesem Tip wäre leichter nachzukommen als dem ersten. Eine originale Lanz Düse ließe sich ausleihen und vor dem Einbau beim Abspritzen auf ein Stück Pappe kontrollieren, ob das mit der Verstellung hin haut und danach bei kräftiger Arbeit etwas bringt.
Der Glühkopf will warm gehalten werden. Dazu gehört auch das Vorhandensein aller drei Verschlussklappen und am Kühler das Rollo oder Abdeckbleche.
:wink:
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Beitragvon Michel » 27.07.2009, 18:31

Hallo Miteinander,

vielen Dank für alle Ratschläge. Ich habe den Auspuff nicht gereinigt, da das der Vorbesitzer schon gemacht hatte und bei der Kontrolle stellte ich nur einen sehr geringen Ansatz von Ruß ca. 1-2mm fest, dachte mir auch das dies so in Ordnung ist, der Auspuff selber ist auch gar nicht so stark verölt, er spuckt das scheinbar direkt bei der Verbrennung mit aus. Ich habe unten am Auspuffkrümmer ein kleines Töpfchen rangehangen und dies ist auch nicht besonders voll ca. 1,5 - 2,0cm, dieses Öl kommt eigentlich immer erst nach dem Abstellen rauss. Habe mich am Wochenende entschlossen den Auspuff mal komplett auszubrennen und den Motor ohne Auspuff laufen zu lassen. Zumindestens im Leerlauf spritzte es immer wieder aus dem Auslass, somit ist zumindestens klar, dass es kein altes Öl vom Auspuff ist.
Ich werde versuchen, den Schlepper mal etwas auf Last zu fahren und werde danach den Auspuff gleich wieder zerlegen um mal festzustellen wie viel Öl sich innen befindet.
Mann riet mir eine andere Glühnaße ( lange Variante vom Lanz )einzubauen, da damit eine bessere Verbrennung stattfindet. Stimmt das so? Auch rat man mir den kompletten Öler von einen Fachmann überholen zu lassen, neue Kolben usw. Kann das wirklich was helfen, muss nicht ein richtig funktionierender Motor 1-2ml mehr Öl verbrennen können?
Sobald ich wieder Gefahren bin werde ich Bericht erstatten.

Vielen Dank an alle!
Wer fragt wird gescheit,
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Mit Öligen Grüßen Michel
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Beitragvon Ölmännchen » 27.07.2009, 20:04

Hallo,
das hört sich für mich so an, als wenn er im Standlauf zu viel Öl bekommt. Habe ich auch gehabt. Überprüf die Fördermenge im Stand mal. Diese sollte bei 0,5 bis 1,5 ccm bei 50 Umdrehungen liegen. Nachdem ich ihn richtig eingestellt habe spuckt er nichts mehr. Ich muss zugeben, bis ich das ganze mit dem Einstellen verstanden habe, habe ich auch mehrere Anläufe gebraucht. Wenn du noch fragen hast, kannst du dich ja mal per Email bei mir melden.

mfg Ölmännchen
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Beitragvon uwe 2 » 10.08.2009, 13:54

hallo leute,
ich würde mal raten das mit dem langen leerlauf phasen einzustellen und dem bulldog mal richtig was zu arbeiten geben so das er richtig temperatur bekommt dann wird das mit dem öl spüttern besser bis es irgendwann aufhört.
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Beitragvon Lanzandi » 01.10.2009, 14:22

Auch meine Meinung, nicht soviele Leerlaufphasen. Am besten bei einem Pflugtag einen Grubber anhängen. Oder einen schweren Hänger ziehen etc. Unser Ursus wird von Öl her nicht über die Regulierwelle geregelt. Die steht immer auf Volllast und der Spuckt auch nicht.
Von Experimenten wie angefarsten Kolbenringen etc rate ich ab. Ein Glühkopf würde das höchstwahrscheinlich nicht merken, bei vielen anderen Zweitaktmotoren sind jedoch Trapezkolbenringe verbaut. Ob da ein anschleifen Sinn macht...
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