Re: D1616 Zylinderkopf undicht
Geschrieben von Gordon am 31. August 2004 08:19:30:
Als Antwort auf: D1616 Zylinderkopf undicht geschrieben von Thomas am 30. August 2004 15:20:47:
Hallo Thomas,
Du mußt diesen Schaden umgehend beseitigen. Es könnte auch Kühlwasser in den Verbrennungsraum gelangen und dann in das Schmieröl. Irgendwann treten dann schwere Schäden an der Motorlagerung und an Kolben und Zylinder auf.
Lasse den Zylinderkopf in einer Dreherei überdrehen. Die abgedrehte Fläche nicht weiter behandeln (nicht Planschleifen) damit später der Dichtring nicht so leicht beim Anziehen der Kopfschrauben verrutschen kann und auch im Betrieb besser an Ort und Stelle bleibt. Wenn Du einen Kupferring hast erwärmst Du diesen gleichmäßig und vorsichtig über der Flamme eines Brenners oder einer Lötlampe. Anschließend läßt Du den heißen Ring schnell in kaltes Wasser fallen, damit wird er wieder weich und dichtet besser. Hast Du einen anderen Dichtring, kannst Du ihn so einbauen. Von den heute auf dem Markt angebotenen Ringen aus federstahl rate ich ab. Die beiden Wasserdurchgänge von Zylinder zu Kopf mußt Du erneuern. Die beiden Hülsen gibt es, wie auch die Gummiringe, neu. Die neuen Hülsen so einbauen, wie sie ehemals drin waren, nicht die Seiten vertauschen. Anstelle der Gummiringe habe ich 1/2 Zoll Gartenschlauch genommen. Damit wird eine sichere Abdichtung erreicht. Der Gartenschlauch ist durch seine gewebeeinlage formstabiler und kann sich bei sehr heißem Kühlwasser nicht verformen, so daß es doch wieder zu Undichtigkeiten kommen kann. Du solltest, wenn der Kopf schon einmal angeschraubt ist, auch koplett demontieren. Schraube das Teil in dem die Einspritzdüse sitzt heraus. Dies geht nur durch starkes erwärmen mittels Lötbrenner oder vorsichtiges erwärmen durch Schweißbrenner und spezialwerkzeug mit Langem Hebel. Bau das Werkzeug so, daß mindestens vier Zacken im Eingriff stehen. Hebellänge jeweils ca. 1m . Reinige die Wasserdurchgänge von Kesselstein. Diese Arbeiten sollten vor dem Abdrehen geschehen. Die Kupferringe alle erneuern. Beim Zusammenbauen auch den Gummiring erneuern. Den gibt es auch wieder bei dem ein oder anderen Oldtimer Händler (Lanz). Den Gummiring mit steifen Fett einschmieren und einsetzen. Die Buchse wieder festziehen, wie beim Lösen, mit dem Spezialwerkzeug. Das Werkzeug sollte einen zweiseitigen Hebel haben, um sicher Arbeiten zu können. Wenn Du meinst es ist fest, drehe noch eine viertelumdrehung weiter. Zum Anziehen reicht ein großer, guter Schraubstock um den Kopf zu halten. Beim Abschrauben würde ich den Kopf auf der Ackerschiene festschrauben und dann, nach dem Erwärmen, mit zwei Mann an dem Werkzeug drehen.
Den Kopfdichtring mußt Du mit zähem Fett an den vorher gereinigten Zylinder (Nut vorher reinigen)ankleben.Die Gewinde der Kopfmuttern nachschneiden und mit z.B. Molykotte oder einem anderen hitzebeständigen Fett leicht bestreichen. Kopf vorsichtig aufschieben und zwei Schrauben gegenüberliegend mit der Hand vorschrauben. Die anderen ansetzen und gleichmäßig über Kreuz anziehen. Ziehe erst alle Muttern gleichmäßig mit der Ratsche an. Dann nimmst Du einen Drehmomentschlüssel und ziehst alle über Kreuz mit ca. 80 bis 90Nm an.Das Spaltmaß bleibt bei Verwendung des alten Dichtringes gleich, weshalb ich hier nicht weiter darauf eingegangen bin. Vor dem Start des Motors erst einmal durch kräftiges drehen gegen die Kompression prüfen, ob irgendwo etwas anschlägt. Dies könnte ein verrschobener Kopfdichtring sein oder aber, wenn ein neuer Dichtring eingebaut wurde, daß der Kolben anschlägt (Spaltmaß zu klein). Läßt sich der Motor schwer durchdrehen und es tritt keine Luft aus dem Kopf aus (vorher mit Spülmittel- Wasser einsprühen, da sieht man Blasenbildung besser) ist er Kompressionsdicht. Nachdem alles altes Öl abgelassen wurde und neues eingefüöllt worden ist (alle Ölfilter auch herausschrauben und reinigen) den Motor starten. Sobald der Motor im Leerlauf gleichmäßig läuft in den Kühler reinschauen, ob sich dort Blasenbilden. Wenn nicht, ist alles in Ordnung. Den Motor warm fahren und nochmal kontrollieren. nach dem Abstellen vollkommen abkühlen lassen und noch einmal den Kopf auf Undichtigkeit prüfen.
Bei weiteren Fragen gerne per email.
Gruß Gordon
- Re: D1616 Zylinderkopf undicht Thomas 31.8.2004 18:00 (9)
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