von lanzküche » 22.09.2008, 00:12
Hallo und guten Tag Ihr Lanz Bulldog Freunde und Experten.
Da ich der Verrückte bin der es gewagt hat mit seinem Lanz Bulldog über 2000 km auf eigener Achse zu fahren, habe ich gedacht ich melde mich mal schnell bevor hier noch irgendwelche Gerüchte aufkommen.
Ich beschäftige mich schon ziemlich lange mit dem Thema Lanz Bulldog und habe auch schon mal versucht einen 15/30 Verkehrsbulldog mit Zwillingsbereifung Aufzubauen nur leider ohne Erfolg da meine Freizeit für so ein vorhaben zu kurz ist.
Um diese Sache zu umgehen kaufte ich mir diesen schönen Bulldog Type 85 06 mit 35 Ps. Ein Bulldog der nicht zu schwer ist und etwas spritziger ist.
Als ich ihn dann zu ersten mal gefahren habe, kam mir sofort der Gedanke mit dem Höllengerät fährst du in den Urlaub, gesagt getan.
Das vorhaben war mit dem Lanz samt Anhänger ( beladen mit Motorrad, ausreichend Werkzeug, Öl und Fett) zum Faaker See (nähe Wörtersee) auf ein Harley Treffen zu fahren, und unterwegs alte Freunde und Bekannte zu Treffen vielleicht auch ein oder zwei Tracktorentreffen.
Montags Morgens den 25.08.08 ging die Reise Los, Navi eingestellt auf Max 40 Km/h (weniger war nicht möglich) und den kürzesten weg, um Punkt halb acht fuhr ich aus meiner Stadt ( wo zu diesem Zeitpunkt keiner mehr schlief wegen des Elektromotors, leider kommt der Sound nicht so gut rüber von der Videoaufnahme sorry).
Es ging die erste Etappe gleich von Hennef Stadt Blankenberg quer durch den Westerwald nach Limburg, Wiesbaden, Heidelberg den Nekar entlang bis Heilbronn und zuletzt Ludwigsburg bei Stuttgart, Ankunft 17.00 Uhr das wahren die ersten 300 km.
Ich besuchte dort einige Freunde und übernachtete im Hotel.
Am zweiten Tag ging es weiter bis runter nach Kempten, wo ich auf der Strecke das erste mal zu spüren bekam was es heißt bergauf zu fahren mit einem Lanz Bulldog, aber selbst diese Bergetappen nahm der Bulldog als wenn nichts gewesen währe und es macht einfach Spaß Land und Leute zu beobachten.
Am dritten Tag fuhr ich knapp an München vorbei Richtung Landshut wo ich Herrn Josef Strasser besuchte der eine sehr schöne Sammlung von Lanz Bulldog Maschinen hat, die Experten unter euch werden wohl wissen wen ich meine.
Einen guten Freund habe ich dort ebenfalls Besucht und zwei mal dort genächtigt.
Gut die Bayrische Küche genossen und gestärkt ging es am Morgen weiter nach Kufstein und Kundel in Österreich wo ich auch Freunde und bekannte habe.
Am darauf folgenden Tag ging es über Sankt Johann in Tirol zu Wörtersee in Kärnten.
Diese Etappe war wohl die schönste aber auch die Anstrengendste für mich und den Bulldog. Bei einem Zwischenstopp in St.Johann war mir eine Ecke aus dem Lichtmaschinen Halter abgebrochen. Zum Glück hatte der Herr Obi noch auf und ich besorgte mir ein paar Schellen mit denen ich die Lichtmaschine fixieren konnte. Schnell noch bei der Firma Oppermann angerufen und das Problem geschildert, und weiter ging es immer weiter die Berge hinauf mit Vollgas und geballter Lanz Power.
In Bad Gastein so ziemlich am ende des Berges war dann Plötzlich die Straße zu ende und ich dacht um Himmels willen wie komme ich jetzt auf die andere Seite des Berges??
Da sah ich plötzlich einen Autozug an mir vorbei Rauschen und stellte fest das dies die einzige möglichkeit war die zwölf Kilometer durch den Tunnel zurück zu legen.
Und so geschah es das ich plötzlich mit dem Autozug unterwegs war ( wie geschrieben ca. 12 KM )
Die freundlichen Bahnmitarbeiter erlaubten sogar das der Bulldog weiter laufen durfte während der fahrt, ich hatte ihnen erklärt das es sonst eine kleinere Verspätung in ihrem Fahrplan geben würde bis ich ihn dann wieder am laufen hätte.
Auf der anderen Seite in Mallnitz angekommen fuhr ich vom Autozug und es ging nur noch den Berg hinunter bis nach Villach.
Ich mußte feststellen das die Bremsen eines Lanz Bulldogs nicht für längere Abfahrten gebaut worden waren, besonders nicht führ Abfahrten in den Bergen Östereichs, und somit fuhr ich alle paar Kilometer an den Rand um sie abkühlen zu lassen.
Es ging so lange den Berg hinunter das ich sogar einige male den Summer betätigen musste das der Bulldog nicht aus ging.
Von Villach dann waren es noch ein paar Kilometer bis nach Velden am Wörtersee wo ich dann am siebten Tag angekommen war.
Dort blieb ich dann für sechs Tage tage und ich konnte es kaum Glauben da ging mein Telefon und ein Herr sagte mir er würde ca. 20 km von mir entfernt sein, ob ich meine neue Lichtmaschinenhalterung bei ihm abholen könnte (an dieser stelle noch einmal vielen dank an den netten Herren und Herrn Oppermann die es ermöglicht hatten das ich mit einer ganzen Lima Halterung weiter fahren konnte)
Als der Bulldog dann wieder betriebsbereit war und ich den netten Leuten da unten genügend auf die Nerven gefahren war ging es in einem durch bis in die nähe von Eggenfelden (Lanz Leo) wo am nächsten morgen ein Bulldogtreffen stattfand(Sonntags).
Wegen des schlechten Wetters setzte ich mich um 13.00 Uhr auf meinen Bulldog und setzte die Heimreise fort und fuhr bis ich am nächsten morgen um 8.00 Uhr (Montags) bei mir zu Hause angekommen war.
um 21.00 fuhr ich durch Nürnberg einige Stunden später durch Würzburg und Frankfurt der Bulldog hämmerte so laut durch die Städte das ich glaubte jeden Moment kommt die Polizei und legt dein Fahrzeug still.
Ich behaupte einfach mal wenn jemand eine Luftaufnahme von diesen Städten gemacht hätte, dann könnte man anhand der lichter die hinter mir angingen sehen welchen weg ich gefahren bin. ( Entschuldigung an alle die durch mich gelitten haben)
Zu Hause angekommen habe ich den Bulldog erst einmal für zwei Tage in die Ecke gestellt.
Er läuft meiner Meinung nach jetzt noch besser als vorher, er hat die ganze Strecke mit Bravur und ohne Schäden überstanden.
Wenn ich Zeit habe werde ich auf alle fälle noch einmal so eine Tour machen vielleicht findet sich ja noch ein verrückter der mit seinem Bulldog mitkommen möchte,ich kann es nur empfehlen.
Ich bin nicht taub geworden habe keine Rückenschmerzen bekommen und mir geht es super.
Wer Spass daran hat sollte dies auf alle fälle einmal probieren.
Ich hoffe etwas Licht ins dunkle gebracht zu haben und wünsche mir das dies eine schöne Unterhaltung wird.
Ach ja übrigens der Bulldog ist von den Gebrüdern Rombach denen ich ebenfalls noch einmal danke sagen möchte für die gute Beratung und den Bärenstarken Bulldog, ich habe es selber kaum geglaubt das es möglich ist so eine Tour mit einem Lanz Bulldog ohne Probleme zu überstehen,aber Sie hatten recht.
Vielen Dank
Ich wünsche euch allen noch viel Spass mit euren Bulldogs,
und danke für die netten Kommentare
Gruss Franz Drecker
Ich bin nur der Koch