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Glühkopfmotor mit Glühkerze

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Glühkopfmotor mit Glühkerze

Beitragvon Andi » 14.09.2008, 18:14

Hat das schon mal jemand ausprobiert oder gesehen?

Gruß Andi
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Beitragvon Rohoelzuender » 14.09.2008, 19:22

Hallo,

Gesehen selber noch nicht. Aber das gab es mal beim HR 2 Verdampferbulldog. Da waren aber gleich zwei Glühkerzen eingebaut. Ob die allerdings mit den uns heute gebräuchlichen vergleichbar sind möchte ich bezweifeln.

Gruß Gordon
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Beitragvon Andi » 14.09.2008, 20:17

Ich hab mir mal Gedanken darüber gemacht. Eigentlich könnte man ja da wo die Zündkerze sitzt eine Glühkerze verbauen. Ob das wirklich ausreicht zum Starten weiß ich allerdings nicht. Theoretisch müsste es aber funktionieren.

Gruß Andi
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Beitragvon Pelle » 14.09.2008, 21:14

wie ist das eigentlich?
was macht die zündkerze??
die is doch nur da um ein benzingemüsch zu entzünden aber ein normaler ackerluft hat doch garnichts mit benzin oder wie is das?
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Beitragvon Chicken » 14.09.2008, 21:18

Hallo,
ich kenne hier in der gegend einen Bulldog mit 2 Glühkerzen im Kopf, einmal da wo normalerweise die Zündkerze ist und einmal da wo in der Regel die Sicherheitsschraube ist. Der Besitzer meinte, das Starten geht so einigermaßen, wenn der Bulldog schon warm ist. Bei einem Kaltstart meinte er springt er jedoch sehr schlecht bzw. gar nicht an und wenn doch mal dreht er gleich extrem hoch. Er heizt also trotzdem immer normal an. Er kann jedoch damit die Anheizzeit etwas verkürzen.
Lieber Gruß,
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Glühkopf mit Glühkerze

Beitragvon Bernd Sandmann » 14.09.2008, 21:19

Ich habe schon einmal auf einem Treffen einen 9506 mit Glühkerze gesehen und auch erlebet, wie der Besitzer den Bulldog startete. Er hat vorgeglüht mittels Kerze, Benzin eingespritzt und den Bulldog per Lenkrad angeworfen. Nach einiger Zeit hat er dann auf Diesel umgestellt.
Im Gespräch meinte der Bulldogfahrer aber es würde wahrscheinlich dem Motor nicht so gut tun so plötzlich loslegen zu müssen.
Obwohl, beim starten mit Summer und Benzin ist der Motor ja auch kalt. Oder ist das ein Denkfehler :?:
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Sollte gehen

Beitragvon RT-andreas » 14.09.2008, 23:12

Hallo Andi,

sollte gehen. Wenn man statt der Zündkerze eine passende! Glühkerze verbaut müsste es problemlos gehen den Motor ohne anheizen zu starten. Wichtig ist die passende Kerze, der Glühbereich muß eben im Bereich des Einspritzkegels liegen sonst tut sich nix. Da es heute viele selbstregelnde Stabkerzen unterschiedlichster Länge gibt sollte das aber das kleinste Problem sein. Ich werde das jedenfalls mal ausprobieren, die Sache mit Benzin/Diesel und Summerzündung ist nicht so mein Fall.
Was ich schon 2 mal gemacht habe und prächtig tut ist der Umbau von kleinen Dieselmotoren mit Luntenzündung auf Glühkerze. Alten Gewindeeinsatz samt Einschraubknebel für die Luntenzündung rausgeschraubt und einen neuen Einsatz für ne Kerze rein. Die Stiftkerze dann so ausgewählt, dass sie in etwa der Länge der frischen Zündlunte entsprach. Sprang damit schon an, etwas noch die Länge durch leichtes Abdrehen des Einsatzes variiert und nun geht es auch winters mit Pöl ruck zuck: 3-5 mal vorkurbeln/voreinspritzen, 12V Modellakku kurz anklemmen, Kurbel rumreißen und das Dingen tuckert, Kerze abklemmen losfahren.
Temperatur spielt nur für den Zündungsvorgang beim Start ne Rolle ob der Glühkopf dann über Summerzündung, Glühkerze oder vorgeglühte Nase zündet interessiert den kalten Rest des Motors nicht die Bohne. Kaltstart ist so oder so immer verschleißträchtiger als Dauerlauf...

Gruß

Andi
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Beitragvon Theo S. » 15.09.2008, 09:47

Meiner Meinung nach kann das nicht ordentlich funktionieren.

Glühkerzen werden in der Regel bei Dieselmotoren verwendet, um das erste Zünden zu erleichtern. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, daß der Dieselmotor eine wesentlich höhere Kompresson besitzt als der Glühkopfmotor. Somit neigt er, auch ohne Mitwirkung einer Glühkerze, zur Selbstzündung - daher der Name "Selbstzünder".

Beim Glühkopfmotor muß zunächst der Kraftstoff verdampft werden, wozu man eine relativ große Verdampfungsoberfläche benötigt. Diese große Fläche kann man durch Erwärmen mit der Heizlampe erzeugen. Verglichen mit der so erzielten Größe der üblichen Verdampfungsöberfläche ist die Fläche einer Glühkerze minimal. Sie kann für brauchbare Zündungen nicht ausreichend sein.
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Glühkopf, Diesel, Standheizung

Beitragvon RT-andreas » 15.09.2008, 10:59

Hallo Herr Scheres,

ganz so stimmt das nicht. Sicher hat der Glühkopf viel weniger Verdichtung als ein Diesel aaaber ne Standheizung hat noch vieel weniger "Verdichtung" und auch da zündet die Flamme problemlos per Glühkerze. Eine Glühkerze hat zudem entschieden mehr Energie bereit als ein mickeriger Zündkerzenfunke bei der Summerzündung und damit kann man den Glühkopf erwiesenermaßen ja auch starten.
Moderne Stiftkerzen erreichen vorne locker 800-900°C das reicht auf alle Fälle um eine Zündung einzuleiten. Es bernnt erst nur wenig Treibstoff, der dann den Rest entzündet (Zündverzug). Ob dabei nun die gesamte Ladung (Luft) warm (Diesel) oder kalt Glühkopf/Standheizung) ist spielt keine große Rolle. Nur muß bei Glühkopf und Heizung die Kerze länger "brennen" sprich nachglühfähig sein, beim Diesel reicht oft auch eine nicht nachglühfähige Kerze aus. Zünd/Flammpunkt von Diesel liegt bei ~300°C wird also der Stift von Tröpfchen benetzt sollte es immer zur Durchzündung reichen.
Einziges "Problem" das ich sehe (trifft aber auch auf Summerzündung zu) ist, normalerweise zündet der Glühkopf erst kurz vor OT wenn die Frischluft in den Brennruam strömt und auf den heißen Kraftstoffdampf trifft. Bei Glühkerzenzündung knallt es aber eher früher, kurz nach dem Einspritzbeginn. Der Zündverzug kommt dem früher Einspritzbeginn natürlich entgegen aber richtig belasten sollte man den Motor doch besser erst wenn die Nase heiß ist und die "normale" Zündung einsetzt.

Gruß

Andi
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Beitragvon DirkP » 15.09.2008, 16:11

Hallo zusammen,

ich halte, das Vorhaben den Bulldog mittels Glühkerze zu starten nicht für besonders sinnvoll. Das es irgendwie funktionieren könnte, bringt wahrscheinlich erst ein Versuch zu Tage. Das GK-Motore auch bei OT-Einspritzung (siehe verdrehtem Exzenter) laufen, wurde ja schon mehrmals, wenn auch unfreiwillig, bewiesen.
Einen vergleichbaren Start, wie mit einer Lötlampe bekommt man sicherlich nicht hin und zwar aus folgenden Gründen:

1. Wenn die Zündung wie beim Dieselmotor durch Anspritzen der Glühkerze erfolgen soll, würde der Glühkopfmotor reichlich Vorzündung haben, denn er spritzt bekanntlich bei 140° vor OT ein.
Im warmen Zustand zündet der Motor über die Verdichtungswärme unterstützt durch den heißen Glühkopf sowie die Zylinderwände irgendwo kurz vor OT. Einen kultivierten Motorlauf kann ich mir bei initialer Zündung um 140° vor OT (selbst mit einkalkuliertem Zündverzug) nicht vorstellen.

Ob die Verwendung von Benzin und Diesel dabei etwas an Verbesserung bringen kann, müsste man wohl ebenfalls ausprobieren.
Auch ob die höhere Energie der Glühkerze einen Vorteil gegenüber der Summerzündung bring, ist nach meinem Gefühl eher fraglich. Das hängt wahrscheinlich von einer Mischung Benzin/Diesel ab.

2. Wenn man die Versuche mit der Glühkerze unbedingt machen will, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass so eine Glühkerze bei 12V um die 15 A an Strom (Anfangs sogar noch deutlich mehr) benötigt.
Da kann so eine mickrige Bulldog-Lichtmaschine bzw. Batterie schon ganz schön ins Schwitzen kommen, zumal die Leistung über lange Zeit und nicht wie beim Dieselmotor mit max 1-2 min Nachglühen betrieben werden muss. Ganz abgesehen von der Zuleitung, die man dafür mit entsprechendem Querschnitt extra verlegen muss (natürlich incl. Absicherung). Ansonsten droht Kabelbrand!!!

Alles in allem würde ich persönlich die Finger davon lassen. Wenn jemand die technische Herausforderung reizt, nur zu!
Wer keine Lust hat, die Lötlampe zu bedienen, soll sich vielleicht lieber einen Dieselschlepper kaufen??

Mir fällt aber gerade ein, mann könnte den Zündsack auch induktiv vorheizen, allerding braucht man dazu wohl ein separates Stromaggregat, aber das hat ja dann sicher Glühkerzenstart ;).

Gruß und viel Spass beim Experiementieren wünscht
DirkP
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Kein Problem

Beitragvon RT-andreas » 15.09.2008, 17:21

Hallo Dirk,

also für die induktive Heizung der Zündnase kann ich dir eine Schaltung zumailen. 4 Mosfet-transistoren versorgen da ein paar Drahtspulen mit "Mittelwellenenergie" die für die Aufheizung sorgt. Du siehst soo abwegig wäre das garnicht. Zudem könnte man damit auch die Einspritzdüse und Leitung beheizen falls jemand Fett verdüsen möchte :D :D
Ob Lötlampe oder nicht ist wohl allein eine Frage der Zeit die man u.U. manchmal nicht hat. Standardprozedur dürfte wohl vorheizen sein und bleiben. Und wenn ne Summerzündung original eingebaut wurde ist ne Glühkerze auch möglich, am Zündzeitpunkt und Zeitspanne zum Warmfahren ändert sich da nix.
Was die Stromversorgung angeht, schätze dass die eingesetzte 14V120A Lima für den Zweck ausreichen sollte ebenso wie der lageunabhängige 90Ah Hawker-Akku. Falls ich noch an ein passendes Winklegetriebe komme bekommt die Zapfwelle einen "Retarder" für lange Bergabfahrten, sprich einen Zapfwellengenerator (und zuschaltbare Heizgebläse als Bremslast). Dann spielt das Glühlicht fürs Anlassen überhauptkeine Rolle mehr :lol:
Für mich ist der Trecker ein Arbeitsgerät das schon immer auf praktischen Nutzen hin umgebaut wurde. Es muss nicht unbedingt werksgetreu sein, der Alltag und die Geschichte des Fahrzeugs ergaben Veränderungen die für mich dazugehören. So u.a. eben auch ne moderne Drehstrom-Lima die früher bestimmt eingebaut /nachgerüstet worden wäre so sie auf dem Markt verfügbar gewesen wär. Alten "Pfusch" wegen fehlender Teile kann man, nein sollte man zurückbauen, Änderungen wegen besserer Funktion oder anderem Einsatz können ruhig bleiben. Ist meine persönliche Meinung, andere dürfen andere Meinungen haben und meinetwegen auch 5fach Glanzperlmuttsonderlack auf eine ehemalige landwirtschaftliche Nutzmaschine auftragen....

Gruß

Andi

p.s. Schaltplan und Platinenlayout für die Induktivheizung ist wirklich da, nur auf der Festplatte "vergraben"
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Beitragvon DirkP » 15.09.2008, 19:29

Hi Andreas,

das mit der Induktionsheizung war auch gar nicht ironisch gemeint. Wer einen kräftigen Stromanschluss in der Bulldog-Garage hat, könnte mit so einem Gerät den Zündsack ziemlich schnell und leise in "Wallung" bringen.
Auf dem Acker oder dem Oldtimertreffen wird es da schon etwas schwieriger. Die Schaltung ist auch nicht das Problem. Die Dimensionierung ist wohl das anspruchsvollste an der Sache. Einerseits begrenzt Dich der Platz unter der Glühnasenhaube andererseits will man schon genug Energie einbringen um das Ding in sinnvoller Zeit auf zu heizen. Sollte es länger als die Lötlampe brauchen, bringt es keine Punkte.

Ich merke schon, Du kennst auch die Induktionsprojekte aus der Pöl- und Fettszene ;).

Vom Gefühl her bin ich mir nicht so sicher, ob sich eine Glühkerze genau so verhält wie eine Zündkerze. Die Energie der Glühkerze sollte schon einen Einfluss auf das Verbrennungsverhalten haben. Warum hat man sonnst nicht gleich eine Glühkerze eingebaut und ist statt dessen den Weg über eine anfällige und teurere Summerzündung gegangen? Vielleicht hast Du aber auch Recht und man würde keinen Unterschied bemerken. Versuch macht klug.

Also die originalen Bosch DC-Lichtmaschinen hatten zwischen 75W und 90 W mit 6 oder 12V, die machen da sicher ganz schnell dicke Backen.

Was jeder mit seinem Trecker macht und wie er damit glücklich wird, ist mir ziemlich wurscht. So kann man sich auch ein Strahltriebwerk mit Schubumkehr an den HR2 schrauben. Solang man weiß, was man tut und niemanden gefährdet, nur zu ;). "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich." Dumm ist es nur, wenn jemand jemand rumpfuscht und von den maßgeblichen Dingen keine Ahnung hat. Aber dafür ist ja das Forum da, um sich solchen Quatsch vorher auszuspinnen.

Gruss
DirkP
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stimmt

Beitragvon RT-andreas » 15.09.2008, 22:28

Hallo Dirk,

mit dem letzten Absatz hast du auf jeden Fall Recht. Pfusch ist im Straßenverkehr oder wenn andere Leute betroffen sein können unverantwortlich.
Was die Frage der Zündung angeht, meiner Meinung nach gab es damals einfach keine passende Glühkerze. Es waren meist Wendelkerzen mit offener Wendel die bruchanfällig waren, recht kurz bauten und sich womöglich auch schnell mit Ölkohle zusetzten. Zündkerzen dagegen waren damals schon weiterentwickelt als die Glühkerzen und daher das Mittel der Wahl. Lasse mich aber gern von anderen Tatsachen leiten so sie zumindest einleuchtend klingen.
Worauf ich abziele ist eine moderne Glühstiftkerze mit Chromiummantel die sich selbst abregelt wenn sie Betriebstemperatur erreicht hat. Sowas war damals unvorstellbar - selbst bei Zündkerzen musste man diese wechseln da es keinen Zweck hatte Kerzen für Autobahn in der Stadt zu fahren oder umgekehrt. Autobahnkerzen verrußten im Stadverkehr, Stadtkerzen brannten, da sie viel zu heiß wurden, ganz gern ein Loch in den Kolben bei längerer Vollast. Ja und alle 3-5000 km Ölwechsel da Öl unlegiert, kein Ölfilter und eh die Ventile einzustellen waren...
Sogesehen war ein vorzuglühender 2t-Lanz garnicht mal das Schlechteste.

Gruß

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Beitragvon Philipp Hügel » 17.09.2008, 17:41

Warum hat man sonnst nicht gleich eine Glühkerze eingebaut und ist statt dessen den Weg über eine anfällige und teurere Summerzündung gegangen?


Zweifelsohne haben auch die Lanz-Ingenieure intensiv darüber nachgedacht wie man den umständlichen Start verkürzen könnte. Auf die Glühkerze sind sie schon vor 80 Jahren gestoßen und haben sich deren Einsatz für den "Leichtöl" -Start unter DRP Nr. 515491 patentieren lassen.

Dass das wohl alles nicht so einfach ist kann man unter "DE 000000515491 A" hier nachlesen: http://www.depatisnet.de (z.B. Austausch der "Drahtwindungen"; Die Sache mit der "Verdampfung" bzw. der Gemischbildung dürfte wohl auch der Hauptgrund für die Wahl von "Leichtöl" gewesen sein)

Leider lässt das Deutsche Patent- und Markenamt keine direkten links zu. Deshalb einfach bei Recherche => Einsteiger die Veröffentlichungsnummer eintragen und die Recherche starten.

Hätten sie die heutigen technischen Möglichkeiten gehabt wäre den Lanz-Ingenieuren sicher noch eine ganze Reihe anderer Dinge eingefallen als die Glühkerze. Allerdings hätten sie dann wohl an anderen Brennverfahren gearbeitet.

Die Idee mit der Induktionsheizung finde ich jedenfalls "heiß". Bei Lanz hatte man da aber mehr an eine Kohlefeuerung gedacht: DE 000000444083 A .

Was den Start anbelangt dürften auch diese Patente von Interesse sein:

DE 000000529576 A = "Anlaßzündvorrichtung"
DE 000000532909 A = "Anlaßzündvorrichtung"
DE 000000616296 A = "Pendelanlasser".

Ansonsten kann ich jedem Lanz-Freund die Patentrecherche wärmstens empfehlen: man findet dort viel "Bekanntes", "Unbekanntes" und einige Kuriositäten.
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Beitragvon Rohoelzuender » 17.09.2008, 19:02

Hallo,

Eine elektrische Heizvorrichtung für den Glühkopf gab es ebenso wie die HR2 Bulldogs mit zwei Glühkerzen schon in den 20 er Jahren. Aber die Heizvorrichtung, die mit Hochspannung betrieben wurde (nach heutigem europäischem Standard ca. 220 bis 230 Volt), konnte sich logischerweise nicht durchsetzen. Die meisten Bauern hatten da nicht mal fließend Wasser im Haus, von einem Anschluß an´s Stromnetz ganz zu schweigen. Und wie oft kam es vor das der Motor durch unsachgemäße Bedienung stehenblieb, auf dem Acker oder bei langer Bergabfahrt durch starkes abkühlen. Dann sieht das schlecht aus mit einer Hochspannungsheizvorrichtung. Ich denke das umständliche Vorheizen mit der Lötlampe hat viele Bulldogs über die Jahrzehnte gerettet. Denn in der Zeit wo die Lötlampe fauchte konnte der Bauer ganz in Ruhe den Schmieranweisungen folgen und alles für den Start vorbereiten. Je nach Mentalität wären viele gleich an´s Lenkrad, Motor angeschmissen um bloß keine 5 Minuten Zeit zu verlieren...mit bekannten Folgen....

Gruß Gordon
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