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Motor festgefahren ???

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Motor festgefahren ???

Beitragvon lanzD9506 » 30.08.2008, 10:42

Als ich gestern nach erfolgreicher Anmeldung die erste größere Probefahrt mit meinem D9506 machte mußte ich nach einer halben Stunde feststellen daß der Motor unangenehme klopfgeräusche machte und die Temperatur so hoch war daß das Wasser kochte eine viertel Stunde später war dann bei niedriger Drehzahl aus fest steht. Nach einer halben Stunde Wartezeit konnte man den Motor wieder leicht drehen und Starten.

Fakt ist wenn der Motor kalt ist läuft er geräuschlos und sauber die Ölmengen habe ich mit dem Heinel Buch verglichen und als (etwas mehr) gut empfunden, dennoch kommt kein Tropfen Öl aus dem Auspuff und auch aus der Rücklaufleitung kommt nur Luftdruck.

Daher meine Frage wie kann man die Öl Fördermenge steigern?

Gruss Markus
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Beitragvon Uwe Gatschke » 30.08.2008, 14:04

Hast du vor dem Einbau des Kolbens geprüft, ob Öl für die Kolbenschmierung ankommt? Sind die Leitungen iO, sauber oder neu?
Die Fördermenge kannst du erhöhen - das Heinl-Buch hast du ja schon erwähnt, da ist es sehr gut beschrieben.
Viel Glück
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Beitragvon Pampa T 02 » 30.08.2008, 17:51

Moin,
hast du bei der Restauration darauf geachtet, dass der Wasserraum im Zylinder frei von Kalkablagerungen (Kesselstein) ist? Wenn nicht kommt es zur ungleichmäßigen Wärmeausdehnung vom Zylinder und der Kolben beginnt zu klemmen. Wen nicht, bau die Vorderachse mit Haltewinkel ab und nimm den Wasserdeckel mal ab dann wirst du sehen, was ich meine.

Gruß Benny
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Beitragvon Kai » 01.09.2008, 12:58

Hallo Markus,

wird der Öler auch tatsächlich von Motor angetrieben?

Hatte mal das Problem, das bei einem Bulldog zu dicke Anlaufscheiben montiert waren, dadurch mußte man an dem linken Hauptlagerdeckel viel Dichtungspapier unterlegen mit dem Ergebnis, das die Antriebswelle vom Öler nicht angetrieben wurde. (Die Flucht von Antriebwelle und dem Zahnrad auf der Kurbelwelle passte nicht mehr).

Gruß Kai
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Beitragvon lanzD9506 » 03.09.2008, 10:49

Wir haben nun das Hauptproblem festgestellt und zwar hat das Pleullager gefressen und die Alu Lagerschalen haben sich zersetzt. Nun muss ich den Kurbelwellenzapfen schleifen lassen brauche neue Lagerschalen und der Kolbenbolzen hat auch zuviel Spiel, desweiteren baue ich auch neue Kurbelwellenlager ein. Kolben und Zylinder sind noch brauchbar.
Hat jemand eine Idee wer das zuverlässig instandsetzen kann?
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Beitragvon ChristianK » 03.09.2008, 11:57

Moin,
is nen bißchen weit von Dir weg, aber die Firma Bücker & Essing aus Lingen liefert hervorragende Arbeit.

Vergiß bitte nicht, die Ursache für die Lagerschäden festzustellen, irgendwas ist da faul!

Gruß Christian
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KW schleifen?

Beitragvon RT-andreas » 03.09.2008, 12:17

Hallo Markus,

wenn die Welle vorher OK war sollte sie eigentlich jetzt auch noch gut sein. Alulagerschalen sind vieeeel weicher als der KW-Stahl. Zersetzt sich die Schale "klebt" oft nur das Alu auf der Stahlwelle. Da muss man nichts schleifen, nimm einfach ein Stück Glasgewebe (zur Not auch Papier/Stoff, zersezt sich aber) unhd tränke das miz konzentrierter Natronlauge und wickele es um die Lagerstelle der Welle. Die Lauge löst dir das Alu auf ohne den Stahl anzugreifen. Je nach Alulegierung und Menge auch ruhig über acht einwirken lassen.Danach gut mit Wasser abspülen und eventuell mit feinstem Schleifleinen abziehen fertig. Spart enorm Kosten und läßt vor allem den Wellendurchmesser so dick wie vorher.
Ich würde auf Jedenfall erstmal das Alu runtermachen und die Welle ansehen, bei Riefen durch Fremdkörper.. hilft nur schleifen, bei "Alufresser" durch Schmiermangel / falsches Spiel gehts oft auch ohne.

Gruß

Andi
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Lagerschaden

Beitragvon papafox » 03.09.2008, 18:17

Hallo Lanzfreund,

ich nehme an, dass du in Erdmannhausen im Kreis Ludwigsburg wohnst.
Instandsetzungen an Lanz-Motoren macht die Fa. Theilacker in Tamm.
Aber: stelle erst mal fest warum das Lager gefressen hat. Passiert eigentlich nur wegen Ölmangel. Ist die Ölpumpe in Ordnung? Stimmt die Fördermenge? Sind die Leitungen richtig angeschlossen und dicht und nicht verstopft? Was hast Du vor der Fahrt an dem Bulldog gemacht? Welches Öl wurde früher und jetzt verwendet?
Im übrigen muss ich RT-Andreas recht geben. Bei Alulegierungslagern ist die Kurbelwelle meist nicht beschädigt. Du musst die Welle aber trotzdem ausbauen und zum Anpassen des neuen Pleuellagers in eine Werkstatt geben die so ein Lager bearbeiten und die Welle polieren kann.
Weitere Informationen kannst du am Wochenende 13.-14. Sept in Bietigheim beim Bulldogtreffen der BuSF erhalten.

Gruß Papafox
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Beitragvon Rainer » 04.09.2008, 13:31

Das Pleuellager an meinem Bulldog hat auch gefressen. Allerdings gehe ich davon aus, dass es entweder zu eng gebohrt (der Instandsetzer hat damals dreimal gefragt, ob ich das mit den "lanzwurfpassungen" wirklich ernst meine) oder ich es dummerweise zu fest angezogen habe. Auf jeden Fall muss es neu. Wo bekomme ich denn konzentrierte Natronlauge? Wäre ja sinnvoll, dass ich das schon mal vorbereite, bevor ich den Krempel wieder zum (anderen) Instandsetzer gebe.
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Beitragvon rüro » 04.09.2008, 14:01

Hallo,

genau, wenn ein Lager seinen Dienst quittiert, hat das immer einen Grund, den es zu finden gilt, bevor man ein neues einfach einbaut.

Wenn das Lager in der Pleuelstange bei angezogenen Schrauben "Luft" hat, d.h. die Lagerschalen sich drehen können oder schon Luft im Stossbereich beider Schalen vorhanden ist, läuft das Öl direkt heraus. Genauso lebt ein falsch bearbeitets Lager oder ein Lager mit falschen Toleranzen nicht lange, auch wenn es aus gutem Material besteht. Gebrochene Ölschleuderringe, gebrochene Lagerschalen und verstopfte Ölbohrungen im Hubzapfen sind auch nicht selten der Grund für Schäden.

Du kannst evtl. auch ohne Welle schleifen leben, wenn der Hubzapfen nicht durch das Fressen in Mitleidenschaft gezogen wurde, dessen Maßhaltigkeit einmal vorausgesetzt ist und alles gut gereinigt wird.

Viel Erfolg damit, gruss rüro
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Zum Thema Natronlauge

Beitragvon RT-andreas » 05.09.2008, 11:17

Hallo,

wer das mit der Natronlauge ausprobieren möchte / muss kann sich die Lauge recht einfach selbst machen.
Natriumhydroxid ist der eigentliche Name von dem Zeug und es ist ein festes Salz so wie Kochsalz. Von dem Salz gibt man immer etwas, so ca einen Esslöffel voll in ein Glas! mit etwas Wasser. Die Lösung wird warm, sogar heiß, es kann kochen! also nix mit Plastik!! Auch Edelstahlbehälter, Topf, geht gut, umrühren auch mit Löffel - nur eben kein Alu oder Holz bzw Plasik. Da das Zeug stark ätzend ist mit Brille und Gummihandschuhen arbeiten falls doch mal was spritzen sollte. Wenn sich bei neuer Zugabe von festem Natriumhydroxid (NaOH) nichts mehr löst ist die Sache gesättigt und man hat konzentrierte Natronlauge. Die verwendet man dann.
So das feste NaOH bekommt man mehr oder weniger leicht / teuer bei den üblichen Verdächtigen. Aphotheke (zum entsprechenden Preis) oder Onlinehandel wie Omikron...Erfahrungsgemäß stellen die aber immer saudumme Fragen, stellen sich an weiß Gott wie weil das ist ja gefährlich, ätzend und für was überhaupt bzw Altersnachweis...... die bekannte unendliche Geschichte :evil: :evil:
Es geht auch einfacher: Frei verkäuflich ist das angebliche Teufelszeug in fast jedem Haushaltswarengeschäft zu haben auch für Leute unter 18 :lol: wahrscheinlich weil es eben doch nur vergleichsweise harmlos ist :D :D
So man kauft einfach einen Abflussfreireiniger. Der basiert auf NaOH und ist der richtige :idea: Steht auf der Dose drauf mit NaOH..am besten nimmt man den der mit Alusplittern versetzt ist und so im Rohr aufschäumen soll - ja auch da löst sich der Aluflitter durch die Lauge auf so wie es auch unsere Lagerreste dann tun. Man sieht das Prinzip funktioniert. Den Reiniger dann einfach so wie oben beschrieben einsetzen. Da es im Reiniger meist kleine Perlen sind löst sich das auch noch beser als die Schuppen oder Pellets aus dem Chemikalienhandel. Kostet nicht die Welt so ne Dose und spart manchmal hunderte EUR ein.
Reste können später noch zum Farbabbeitzen genommen werden (im Farbhandel gibt es daher manchmal das Zeug auch als Salz zu kaufen). Kleiner Reste ab in den Abfluss und Wasser hinterher, geschieht schließlich bei Abflussreiniger genauso :P

Wer noch experimentieren möchte kann auch mal Alufolie zu Röllchen formen und in ne größere Flasche geben. In der Flasche ist Natronlauge, die löst das Alu auf und erzeugt dadurch Wasserstoff. Auf die Flasche einen Ballon und der fliegt später dann weg da Wasserstoff leichter als Luft ist. Es dürfen nur keine Laugendämpfe in den Ballon kommen, sonst zersetzt der sich recht bald und stürzt ab. Ein längerer Schalsuch zwischen Flasche und Ballon verhindert das aber recht gut.

Also Natronlauge ist eher harmlos, trotzdem Gummihandschuhe und Brille tragen sowie alte Kleidung /Schürze (Benzin / Biodiesel sollte man beim Abwaschen ja auch nicht in die Augen bekommen oder auf gute Klamotten). Das Zeug wird heiß beim Auflösen und "verdaut" Alu, Wolle, Haare (daher ja Abflussfrei) sowie Holz bei längerer Einwirkzeit. Eine Plastikfolie auf dem Tisch kann also nützlich sein. Zellstoff/Baumwolltücher halten aber lange genug um die Kurbelwelle zu reinigen, eventuell einfach 2-3 mal was drumwickeln wenns arg dick dranhängt und noch Reste zu sehen sind nach der ersten Behandlung.

Gruß

Andi
RT-andreas
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