Hallo Zweitaktforever,
Damit der Motor für die Ewigkeit bleibt bitte nicht mit Gewalt versuchen ihn zum laufen zu bringen. Der Motor ist eine kleine Diva und möchte auch so behandelt werden. Ohne belehrend klingen zu wollen, aber wirklich wichtig ist das man zunächst die Betriebsanleitung liest und alle Wartungspunkte durchführt.
Bei fünf Jahren Standzeit würde ich auch den Diesel im Tank erneuern sowie das Kraftststofffilter.
Hier der Schnellüberblick über die ersten Maßnahmen, bevor man den Anlasser nach so langer Standzeit bzw. ungewissem Motorzustand betätigt:
- Betriebsanleitung lesen, alle Wartunsgpunkte ausführen, zusätzlich Diesel wechseln und Motoröl durch absaugen durch neues tauschen (am besten das rot eingefärbte minealische oder teilsyhntetische , dass man sonst dem Benzin zumischt für Kettensägen usw.). Absaugen deswegen, damit keine Luft in die Ölpumpe kommt.
- Motor Kühlluftsieb gründlich reinigen, am besten mit Hochdruckreiniger, dabei den Klappöler am Ansaugkrümmer mit Folie gegen Wassereintritt sichern.
- Ölablaßhahn unten am Kurbelgehäuse öffnen und mit einem Draht freistochern und alles Öl über Nacht austropfen lassen.
- Auspuff und Auspuffkrümmer abschrauben und gründlich reinigen, eine der fiesesten Arbeiten bei einem Zweitakter, aber sehr wichtig. Weniger wegen der geringeren Leistung, die man mit einem "verstopften" Auspuff hat, aber wegen dem Rückstau der heißen Verbrennungsgase, die im Extremfall einen Kolbenfresser verursachen können. Natürlich die Auslaßschlitze im Zylinder nicht vergessen. Am besten mit Staubsauger dabei, damit die Ölkohle nicht in den Zylinder fällt...Frau vorher fragen....
- REGLER- ÖL wechseln! Groß geschrieben, weil das schon damals oft vernachlässigt wurde und es somit zu schweren und damit zu teuren Reparaturen kam. Wenn Dein Regler noch nicht über die Erhöhung zwischen Reglergehäuse und Schlitzschraube verfügt am besten nachrüsten. Aber selbst dann das Öl nur sehr langsam mit einer kleinen Ölkanne einpumpen mit Pausen nach jedem Hub, sonst staut es sich zurück und man ist im Glauben, es sei genug Öl drin...fatal! Ich arbeite gerade an einer selbstausgleichenden Lösung für den Ölpegel im Reglergehäuse, damit diese Probleme endgültig der Vergangenheit angehören. Ist aber noch in der Testphase...
- Kugelköpfe vom Gasgestänge fetten und prüfen, ob das Gaspedel in Leerlaufstellung zurückgeht.
- Einspritzdüse raus schrauben und altes Wärmeschutzplättchen gegen neues tauschen. Düse bei einem Lama Händler oder Bosch Service mal prüfen lassen.
- Glühkerze prüfen.
- Ölbadluftfilter reinigen und prüfen, ob der Luftansaugschlauch noch in Ordnung ist und keine ungereinigte Luft ansaugt.
- Einige Tropfen Motoröl in den Klappöler füllen.
- Prüfen ob der Abstellerbowdenzug funktioniert, also ob beim ziehen des Abstellknopfes auch der Bowdenzug den Hebel am Regler in Aus- Position zieht
- Motor mit gezogenem Abstellerzug mit dem Anlasser durchorgeln ( 5 bis max. 10 Sekunden), damit sich das eingefüllte Öl (Klappöler) verteilen kann.
- freies Gelände- größter Gang- Handbremse anziehen- Kupplung treten- vorglühen- Motor starten, wenn er durchgeht (Regler defekt) Absteller ziehen und Kupplung kommen lassen. Motor abwürgen. Wenn der Motor normal läuft, auch wenn er sägt in der Drehzahl, keine Leerlaufdrehzahl einstellen sondern etwas erhöhte Leerlaufdrehzahl, dass verhindert Mangelschmierung, die bei nahezu allen TWN- Diesel bzw. Lanz Diesel (D1206) auftritt, wenn die Regler Einheit noch nicht oder mal falsch durchrepariert wurde.
Achtung, wenn der Motor dann im erhöhten Leerlauf läuft die ersten fünf Minuten alle halbe Minute einige Tropfen Motoröl in den Klappöler geben, der Motor läuft dann kurzfristig mit erhöhter Drehzahl, weil er das Öl verbrennt. Das ist kein Problem, aber die Drehzahl mus sich dann wieder von selbst beruhigen. Das einfüllen in den ersten fünf Minuten verhindert einen Mangelschmierung. Erst danach kann der Motor voll belastet werden.
Ganz zum Schluss nicht vergessen den Ölablauf oberhalb des Auspuffkrümmer zu reinigen. Der Motor kämpft sonst mit zuviel ÖL das er nicht bewerkstelligen kann und er gibt aus dem Auspuff deutliche SOS- Warnzeichen. Das Öl am besten in einem kleinen Gefäß auffangen, sonst landet es in der Natur. Das war in den 50 er Jahren noch nicht so verpönt, aber heute sieht man das etwas unentspannter.
Gruß Gordon