Dieses Thema begleitet viele Bulldogs jetzt in der Oldtimerszene.
Der Grund ist recht simpel aber wenig bekannt.
Ursache ist die untypische zylindrische Befestigung der Schwungscheibe und ein physikalisches Gesetz.
Nach dem Trägheitsgesetz möchte die schwere Schwungscheibe stehen bleiben, wenn der Bulldog anspringt.
Und sie möchte beim Gaswegnehmen mit hoher Drehzahl weiter laufen.
Da der Bulldog sehr temperamentvoll auf den Gashebel reagiert, herrscht also ein ständiger Reibungsprozess zwischen der temperamentvollen Kurbelwelle und der trägen Schwungscheibe.
Ab Werk war das Spaltmaß zwischen Kurbelwelle und Schwungscheibe noch gering und die Auflage= und Kraftübertragungsfläche entsprechend groß.
Außerdem versahen überwiegend nur gut geschulte Kräfte Wartungs= und Reparaturarbeiten am Bulldog.
Darum wurde das Problem mit dem losen Schwungrad erst in der Oldtimerszene deutlich.
Wer sich bewusst wird, dass nicht der Keil die Kraftübertragung bewerkstelligen soll sondern die Reibfläche zwischen Schwungrad und Kurbelwelle gegenüber dem Keil, wird die Ursache besser verstehen und eher auf Abhilfe kommen. Darum mein langer Text zu diesem Thema.
Leider muss das Schwungrad beim Halb=und Volldiesel-Bulldog für Reparaturarbeiten an Regler, Öler und Dieselanlage herunter. Beim Aufsetzen wird oft übersehen, dass die Reibflächen fettfrei bleiben müssen.
Dann entsteht trotz gut eingeschlagenem Keil eine unaufhörliche Drehneigung zwischen Kurbelwelle und Schwungrad, bei der der Keil von beiden Seiten behämmert und gestaucht wird und das Spaltmaß durch Reibungsverschleiß zunimmt. Der Keil wird lose und wandert nach außen, und die Schwungscheibe macht sich durch Klappern bemerkbar.
Dann nutzt auch ein festgeschweißter Keil wenig, weil er die Drehneigung zwischen Schwungscheibe und Kurbelwelle und den Verschleiß beider Teile nicht verhindert.
Wenn das Schwungrad noch nicht gerissen und die Kurbelwelle noch nicht übermäßig eingelaufen ist, hilft eine sehr einfache Lösung. Dazu müssen die betroffenen Reibflächen absolut fettfrei gemacht und mit Loctite Schraubensicherung bestrichen werden. Nach dem Aufsetzen des Schwungrades wird der Keil ohne Loctite ganz normal nach Vorschrift eingeschlagen. Neustart erst nach Aushärtung frühestens nach 24 Std.
Die Schraubensicherung verhakt jetzt beide Reiboberflächen miteinander und verhindert die schädliche Drehneigung.
Wenn die Schwungscheibe zwecks Reparaturarbeiten mal wieder runter muss, lässt sich die Schraubensicherung durch Erwärmen aufweichen. Darum darf sie nicht hitzebeständig sondern nur ganz normal sein.
Von "Seitenglüher" wurde auf eine sehr interessante andere Lösung hingewiesen. Es ist die frei käufliche Spannhülse, die innen zur Kurbelwelle passen muss. Das Außenmaß wird in die Schwungscheibe ein gefräst.
2 Bilder stammen aus diesem Forum von "Backes" vom 26.03.2013, das 3. von mir.



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