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Prototypen Reaktivierung

Restaurationsberichte von euren Maschinen

Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 31.12.2015, 14:51

So, jetzt geht es erst mal an´s Kreppeln backen. Silvester naht und wir bekommen heute Nacht einen Oldtimer Zuwachs. Unsere VW- Familienkutsche wird 30 Jahre! :D Na dann, auf die nächsten 450.000 Kilometer, ganz ohne Feinstaubplakette und Schummelsoftware... :mrgreen:

Guten Rutsch und auch im nächsten Jahr immer eine handhoch Sprit im Tank! :wink:

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 02.01.2016, 20:46

Frohes Neues! :D

Erste praktische Arbeit 2016 war der Auftrag von Glasfaserspachtel am Armaturenträger.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 02.01.2016, 20:59

Für den ersten Schliff empfehlen wir 40 er Gewebepapier. Da kostet ein Bogen (Blatt) ca. 0,90 bis 1,00 Euro im Baumarkt, hält aber länger als das "normale" 40 er Papier.Vor allem auf der Schleifmaschine, die wir hier aber nicht gebraucht haben. Wir haben festgestellt, dass der Schliff vor allem bei Rundungen mit einem Schleifklotz, bespannt mit Schleifpapier, gleichmässiger ausfällt. Schleift man Rundungen mit dem Exenterschleifer, egal ob rund oder rechteckig, wird oftmals zu viel Spachtelmasse weggenommen. Es entstehen Vertiefungen die dann wieder aufgespachtelt werden müssen. Bei Handschliff fühlt man automatisch öfter mit der Hand über die Oberfläche und kann dann exakter schleifen. Das Ganze dauert zwar entsprechend länger, aber wir sind ja auch auf der Arbeit und nicht auf der Flucht... :wink:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 02.01.2016, 21:16

Montag geht´s dann weiter mit Füllspachtel. Der mit 40 er Papier geschliffene Faserspachtel bietet eine optimale Haftung für den Füllspachtel. Feinspachtel benötigen wir nicht. Der Endschliff des Füllspachtel erfolgt dann wieder mit dem 320 er Papier.

Das sieht schon mal wieder richtig gut aus! Die ursprünglichen Konturen des aufwändig geformten Armaturenträgers sind wieder hergestellt. Der untere Teil, wo noch die Grundierung rausguckt, ist so eine Art Kragen, der sich auf den Zwischenachsblock "stützt". Genau im Knick des Kragen ist auf der Rückseite eine 6mm Stahlplatte mit Bohrlöchern eingeschweißt, mit der der Armaturenträger auf den Zwischenachsblock geschraubt wird. Der Kragen ist nur leicht verdullert, hier reicht der Auftrag von Füllspachtel.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Heinrich.L » 02.01.2016, 23:09

Hält der Spachtel auf blanken Metall nicht besser als auf der Grundierung?
Mir hatte mal ein Lackierer gesagt, der Unterboden sollte blank sein.
Die nächste Zeit hält das bei dir ja, aber wie schaut es in 10 Jahren aus? Steht da der Spachtel nicht wieder auf?
Wäre ärgerlich für die ganze Arbeit, oder?

Gruß Heinrich
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 03.01.2016, 10:56

Hallo Heinrich,

Mit dieser Frage habe ich mich auch schon öfters beschäftigt. Es gibt nun auch Lackierer die sagen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Unterrostung groß ist, wenn man auf blankes Blech spachtelt. Bei Unfall Instandsetzungen wird z.B. auf dem Lack selbst gespachtelt,wenn noch vorhanden, der natürlich vorher angeschliffen und damit angeraut wurde. Ob ich jetzt auf Grundierung oder auf Lack spachtel, da sehe ich keinen großen Unterschied in der Haftung. Wobei die Grundierung vor dem Spachtelauftrag auch mit einem Pad angeraut werden sollte, es reicht hier aber auch einmal abwischen mit Silikonentferner, damit die Grundierung leicht aufgeweicht wird. Noch besser ein in Silikonentferner getauchtes graues Schleifpad. Das hat denselben Effekt wie anschleifen. Das ist auch der Grund warum man bis 72 Stunden nach der Grundierung lackieren kann, ohne die Grundierung vorher noch einmal anschleifen zu müssen. Die Verdünnung im Lack löst die Grundierung minimal an und verbindet dann Grundierung und Lack. Die 72 Stunden beziehen sich auf eine Raumtemperatur von bis zu rund 20 Grad. Ist die Umgebung wo die Grundierung trocknet höher, ist natürlich auch die Stundenzahl niedriger, bis man ohne vorher anschleifen zu müssen lackieren kann. Dies gilt jetzt nur für Kunstharz und 2K- Lacksysteme, die man im Allgemeinen bei unserem Hobby verwendet. Bei Wasserlack-Systemen wird das vermutlich wieder anders sein, dazu kann ich nichts sagen. Bezogen auf die Spachtelmasse gibt es auch unterschiedliche Sorten und damit andere Vorgehensweisen. Wir haben uns jetzt an diese Vorgehensweise mit den Produkten die wir verwenden gewöhnt und hatten bislang noch nie Probleme mit reißenden oder abplatzendem Spachtel, der auf Grundierung aufgetragen wurde. Wir haben z.B. mitlerweile schon zweimal das Tankblech an unserem Auto tauschen müssen wegen Durchrostung, eine typische Schwachstelle am Passat 32 B. Die getätigten Spachtelarbeiten direkt auf Grundierung sind dabei nie gerissen oder abgeplatzt. Dazwischen lagen je rund 10 Jahre.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon pampa_jb » 03.01.2016, 12:55

Hallo Gordon,

welche Grundierung verwendest du? Bin bei meinem Pampa mittlerweile bei den Blechteilen angekommen, die gespachtelt werden müssen, aber die Spachtelmasse verträgt sich nicht mit dem Roststopp. :(

Gruß Jürgen
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 03.01.2016, 15:33

Hallo Jürgen,

Wir nehmen entweder die rotbraune Rostschutzgrundierung auf Lösemittelbasis, wie man Sie in jedem Baumarkt bekommt, oder die rotbraune aus der Spraydose. Wobei die Farbe wohl keine große Rolle spielt. Nur beim schleifen des Spachtel sieht man dann besser, wenn man wieder fast durchgeschliffen hat. Das Luftfilter hatten wir mit der Lackierpistole vorgrundiert. Auch nach über einer Woche Trocknungszeit bildeten sich beim schleifen des Spachtel Farbknubbel, die aus der noch weichen und nicht schleifbaren Grundierung her rührten. Daher ist es sinnvoller die Grundierung mit der Spraydose auszuführen, wenn darauf gespachtelt werden soll. Ich weis jetzt gar nicht ob das 1 K oder zwei 2 K ist. Ich kaufe da einfach immer die Rostschutzgrundierung rotbraun die neben den anderen Autolack-Farbspraydose im Baumarkt angeboten wird. "s hat noch immer gut gegangen.... Wenn alles fertig gespachtelt ist wird dann ganz normal mit der Lackierpistole und dem Rostschutzgrund aus der Dose, vermischt mit dem richtigen Anteil Universalverdünnung, grundiert.

Was hast Du denn für Produkte verwendet? Ich kann nachher auch mal ein Bild einstellen mit den Produkten die wir genommen haben. Dann kannst Du es damit einfach mal ausprobieren.

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 04.01.2016, 20:56

Hallo,

Hier mal ein Bild der Produkte die wir verwenden, bis auf die beiden Spachtelmassen alles aus dem nächstgelegenen Baumarkt. Vergleichbare Produkte anderer Marken aus anderen Baumärkten werden ebenso gut funktionieren.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 04.01.2016, 21:02

Beim Füllspachtel sind wir nicht festgelegt auf eine bestimmte Marke. Der Autozubehörladen wo wir einkaufen vertritt diese Marke. Wir haben auch schon zig andere gehabt und die funktionieren ebenso gut. Beim Glasfaserspachtel vetrauen wir seit Jahren auf den abgebildeten. Wir kommen damit super zurecht was die Verarbeitung angeht und er ist super zu schleifen. Auch hier wird es sicherlich vergleichbare sehr gute Produkte anderer Hersteller geben, aber die hat "unser" Autozubehörladen nicht im Programm. Von daher haben wir keine Vergleichsmöglichkeiten.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 04.01.2016, 21:09

Heute war dann der Füllspachtelauftrag an der Reihe. Auf dem Bild ist die erste Schicht aufgetragen und bereits geschliffen mit 80 er Papier.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 04.01.2016, 21:16

Vor dem zweiten Füllspachtelauftrag müssen die Stellen, die bis auf das Blech durchgeschliffen wurden, erneut grundiert werden. Wie gesagt, die Meinungen gehen da auseinander, wenn man mal Diskussionen dazu im Internet liest. Da sich die Spraygrundierung die wir verwenden aber gut mit dem Spachtel verträgt gilt die Devise, "Hastewaskannste!" :wink: Nach dem Auftrag haben wir die Grundierung mit einem Heißluftfön getrocknet und vor dem Auftragen des Spachtel den Untergrund wieder abkühlen lassen. "Zeitaufwand", sagen wir mal so 10 Minuten insgesamt.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 04.01.2016, 21:31

Jetzt konnte der zweite und letzte Durchgang aufgetragen und dann in drei Stufen geschliffen werden. Erst mit 180 er Papier, dann mit 240 er und der Endschliff mit 320 er Papier. Als Schleifklotz diente bei allen Schleifgängen ein Klotz aus Kork, beim letzten Durchgang mit 320 er Papier haben wir dieses um einen Schleifschwamm gewickelt. Die Schleifschwämme gibt es auch im Baumarkt. Sie haben auf der einen Seite auch eine Körnung die in etwa 180 er Papier entspricht. Damit kann man auch gut schleifen, aber bei großen Flächen ist er schnell zugesetzt, da ist ein auswechselbares Schleifpapier von Vorteil. Wichtig: Alle Schleifarbeiten am Spachtel müssen trocken erfolgen. Der Spachtel saugt sich mit Wasser voll, es kommt dann bei nicht grundiertem Blech zu Unterrostung und später tauchen in der Lackierung Bläschen auf, die Lackierung ist ruiniert. Daher immer vorsichtig beim nass schleifen von Füller oder Grundierung, die auf Spachtelflächen aufgetragen ist. Beim durchschleifen des Füller/Grundierung kommt auch der Spachtel mit Wasser in Kontakt. Da ist es dann sinnvoll mit zwei unterschiedlich eingefärbten Grundier/Füllerschichten zu arbeiten. Schleift man die eine Füllerschicht durch hat man noch eine weitere Schicht darunter, die den Spachtel vor Wasser schützt.

Im Bild geht es gerade dem "Kragen" an den Kragen...

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 07.01.2016, 10:37

Hallo,

Das zweite Teil ist grundierfertig gespachtelt und geschliffen, die Werkzeugkiste mit Tankhalterung.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 07.01.2016, 10:44

Kommen wir zu der größten Baustelle, jedenfalls was die Abmasse betrifft, der Motorhaube. Alle verschweißten Risse wurden geschliffen. Die zuvor beschriebene Fehlstelle an der Unterkannte haben wir repariert. Dazu wurde eine der Rundung geeignetes Rundrohr eingeschweißt:
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