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Regulierkolben

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Regulierkolben

Beitragvon Klappgreifer » 28.07.2013, 19:28

Hallo zusammen,

ich kämpfe zur Zeit bei meinem 3506 mit dem ledigen Thema 'Ölspucken'.
Da sich die Ölmenge für die Zylinderschmierung nicht optimal einstellen lassen konnte,
habe ich den Boschöler demontiert, zwecks Fehleranalyse.
Dabei ist mir der Regulierkolben aufgefallen.
Dort wo die Regulierwelle eingreift, ist eine 'Stufe/Kante' vorhanden.
Siehe das angehängte Bild.
Diese 'Stufe/Kante' macht sich derart bemerkbar, das bei stetigem Anstieg des 'Verdrehwinkels'
der Regulierwelle, der Regulierkolben nicht kontinuierlich verschoben wird.
Im Bereich der 'Kante/Stufe' geht der Regulierkolben ein wenig zurück, bevor er dann
bei sich weiter vergrößernden Winkel der Regulierwelle wieder ansteigt.
Fragen: Ist das die 'normale' Form des Regulierkolbens oder handelt es sich um Verschleiß?
Diese Form des Kolbens würde zumindest meine Messwerte für die Zylinderschmierung plausibel erscheinen lassen.
Für Verschleiß sieht mir die 'Stufe/Kante' jedoch zu eckig aus.
Hier würde ich eine mehr abgerundete Form erwarten.
Wenn das doch 'normal' sein sollte, was ist der Hintergrund?
Sollte hiermit eine bestimmte Kennlinenform für Drehzahl/Ölfördermenge realisiert werden?

Die mir bekannten Bilder zum Boschöler geben hier keine Auskunft. Sind in dem relevanten Bereich zu unscharf und ungenau.
Beim Stöbern im Archiv entdeckte ich eine Frage aus 2006 zum gleichen Thema. Problem/Frage konnte jedoch nicht geklärt werden.

Schon mal vielen Dank für hoffentlich eingehende Antworten!

Gruß
Bernd
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Re: Regulierkolben

Beitragvon Teeröler » 29.07.2013, 00:16

Hallo Bernd,
ich glaube das ist Verschleiß !
Bei meinen Ölern war da immer eine normal gefräste "Nut", also sprich die Kante, an der die Welle anliegt und drückt ist gerade, senkrecht, eben oder wie auch immer man es nennen will. Auf jeden Fall gibts da keine bestimmte "Kontur".
Bei diesem Verschleiß solltest Du aber die Welle, und zwar dort wo sie drückt, auch kontrollieren und evtl. beide Teile gegen bessere tauschen!

Gruß Oli
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Re: Regulierkolben

Beitragvon GuidoKri » 29.07.2013, 13:10

Hallo !

Jetzt sind die Ölerspezies mal gefragt. Hänge ein Bild einer Werkszeichnung (Schnitt) des Ölers an, auf der diese 'Kerbe / Ausbuchtung' auch zu sehen ist.
Wo machte der Öler denn Probleme bzw. wie äußerten sich diese?
Ärgere mich zur Zeit auch mit der Ölereinstellung für Zylinderschmierung eines 25ers und hatte dazu bereits in einem anderen Beitrag nachgefragt (Thema : Boschöler einstellen). Hier scheint sich die eingestellte und ausgeliterte Menge (nach bewährter 'Kurbelmethode') von der Menge im Betriebszustand doch sehr zu unterscheiden. Zudem nimmt die Ölfördermenge nach rund 3 Betriebsstunden zu...es scheint ein Zusammenhang mit dem sich im Ölerdeckel sammelnden Öl zu geben...
Weiterhin stellt sich mir die Frage, was es mit dem 'Ring für Anschlag der Pumpenkolben' im Ölerdeckel auf sich hat. Sollte der Weg der Pumpenkolben begrenzt sein, habe ich doch irgendwo Spannungen und etwas dürfte kaputtgehen, denn die Taumelscheibe macht nicht 'Halt' in ihrer Hub-Bewegung.

Gruß Guido
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Re: Regulierkolben

Beitragvon Chicken » 29.07.2013, 14:16

Hallo!

Die Kerbe ist absicht und muss dort sein!
Die Ölerregulierung (Ölfördermenge der Ölpumpe) ist nicht linear ansteigend mit dem Ausschlag der Regulierwelle. Die gepumpte Ölmenge steigt von Leerlaufmenge bis etwa 50 % Förderung sehr schnell an bei nur kleinem Ausschlag der Regulierwelle. Dann bleibt die Fördermenge annähernd konstant, in diesem Bereich gleitet die Regulierwelle genau über diese Kerbe und der Regulierkolben bewegt sich praktisch nicht. Erst bei sehr großem Regulierwellenausschlag (maximale Motorleistung) steigt die geförderte Ölmenge wieder stark an, bis der Endwert der Maximalfördermenge erreicht wird.
Nachdem die Kolben gehärtet sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass hier übermäßiger verschleiß auftritt. Wenn dann eher an der Regulierwelle.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Re: Regulierkolben

Beitragvon GuidoKri » 29.07.2013, 20:29

Hallo !

Habe nach Bildern gesucht und habe bei Rainers Restaurationsbericht über einen Holzgaser, was gefunden. 'Kerbe / Delle' am oberen Rand der Aussparung scheint normal zu sein am Regulierkolben.

Gruß Guido
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Re: Regulierkolben

Beitragvon Klappgreifer » 30.07.2013, 20:18

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Bilder und die Erläuterungen zum Thema 'Regulierkolben'.
Alex -> Genau so wie Du es beschrieben hast, verhält sich der Zusammenhang zwischen
Regulierwelle und geförderte Ölmenge bei mir.
Dann scheint der Boschöler ja i.o. zu sein.
Guido -> Zu Deinen Fragen: Die geförderten Ölmengen der verschiedenen Pumpen sind
bei mir absolut reproduzierbar. D.h. ob ich die bei 10°C oder 30°C
Außentemperatur messe, mit oder ohne Deckel am Boschöler,
den Deckel mit Öl gefüllt oder auch nicht, völlig egal.
Komme immer auf die gleichen Werte (im Rahmen der Messgenauigkeit,
100 Umdrehungen, Messbehälter sind Spritzen aus der Apotheke).
Habe den Lanz ca. 1Jahr (jede Woche unterwegs) und die Werte schon mehrfach
kontrolliert. Keine Veränderungen!
Mein Problem mit dem Öler hatten auch schon viele andere im Forum geschildert.
Passt die max. Fördermenge, dann stimmt die min. nicht, bzw. umgekehrt.
Meine schon reduzierte max. Fördermenge wollte ich weiter reduzieren, dann geht jedoch
die min. Fördermenge schlagartig von 1,5cm³ so gut wie auf 0,0.
Auch eine 'Feinjustierung' der Regulierwelle für den Leerlaufbetrieb brachte hier keine
Abhilfe. Daher kam dann auch meine Idee, den Boschöler zu zerlegen und nach der Ursache
zu suchen.
Na ja, der nächste Winter wird lang......dann hat man noch Herausforderungen!
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Re: Regulierkolben

Beitragvon GuidoKri » 30.07.2013, 22:39

Hallo !

Durch einen längeren bzw. kürzeren Anlenkhebel auf die Welle für die Zylinderschmierung (unter dem Kurbelgehäuse) läßt sich die Förderkurve beeinflussen. Beim 35er und 45er bzw. 55er sind diese unterschiedlich lang. Man findet aber auch die Angaben der Winkelverdrehung sowie Förderkurven bei der Suche nach 'Boschöler / Lanz' etc. (google)...
Ich würde wie folgt vorgehen : Max Ölmenge einstellen (Vollgas) und dann Schritt für Schritt am Handgassegment nach unten gehen (Bereich um die 1. Markierung für Standlauf) und mir die Standlaufmenge 'suchen' (ca. 1 ml / 50 Umdrehungen an Kurbel). Muss ja nicht zwingend mit der Markierung am Zahnsegment überein kommen. Diese Marke setzt / definierst Du dir quasi selber neu und stellst dann darauf den Standlauf ein. Gleichzeitig kannst Du kontrollieren, ab welchem Zahn kein Öl mehr gefördert wird. Auf dieser Stellung sollte der Bulldog dann idealerweise nach kurzer Zeit ausgehen, sonst würde er ja bei längerem Lauf festgehen.

Gruß Guido
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