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Lanz in Schwierigkeiten

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Lanz in Schwierigkeiten

Beitragvon Marcel Füten » 14.01.2010, 22:33

Anbei ein interessanter Artikel aus dem Spiegel vom 24.10.1956

http://www.filedealer.com/freeupload/c3 ... a00e91.pdf

':cry:'

Naja, erfreulicherweise sind die grün/gelben Traktoren aus Mannheim auch 2009 wieder Marktführer in Deutschland geworden und das zum 10. Mal in Folge!Also keine Gefahr für die Traktorenproduktion in Mannheim.
Ersatzteile Literatur und Service natürlich vom Fachmann LANZ-Kundendienst-Rheinberg!
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Beitragvon Rohoelzuender » 16.01.2010, 11:23

Hallo,

Ein sehr interessanter Artikel.

Leider ist auch dort wieder nur die halbe Wahrheit drin. Einmal mehr sind nur der Markt und vor allem die anderen Schuld. Besser wäre für Lanz gewesen zu hinterfragen, was man selber falsch gemacht hat. Vor allem bezüglich der Modelpolitik.

Gruß Gordon
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Beitragvon thomas schüber » 19.01.2010, 13:10

Ich denke das derAlldog das endgültige Aus besiegelt hat hätte der von Anfang an einen richtigen Motor gehabt wäre es ein Riesenerfolg geworden.
Ein Bulldog kann nicht einzylindrig genug sein.
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Beitragvon mogmuli » 19.01.2010, 21:23

Ich bin sicher kein Experte der Szene, ich kann nur aus Gesprächen mit Landwirten, die in dieser Zeit aktiv waren, mitreden.
Ob man da dem Alldog groß die Schuld in die Schuue schieben sollte weiß ich nicht, aber wenn man sich mal die Schlepper der Konkurenz der späten 50er anschaut, hat Lanz einfach mal das verpasst, nämlich das was John Deere genau richtig gemacht hat: Ein neues Programm mit Mehrzylindermotoren...

Oder seh ich das falsch ?
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Beitragvon Rohoelzuender » 20.01.2010, 18:45

Hallo,

Eigene, neue Motoren hatte Lanz schon selber konstruiert, vor dem Krieg. Waren zwar auch Zweitakter aber immerhin stehend angeordnet. Nach dem Krieg nahm man sich die Zeichnungen und fing an den ein oder anderen Motor zu bauen. Gerüchten zu Folge soll ein Motor sogar schon auf dem Prüfstand gelaufen haben. Dann stoppte der Vorstand diese Entwicklung und verkaufte die Patente der neuen Motoren mitsamt der Patente für die zugehörigen neuen Schlepper nach Kanada. Gründe sind nicht bekannt. Jedenfalls keine die sinnvoll erscheinen.

Der Alldog war das erste moderne Fahrzeug was Lanz gebaut hat. Mit einem richtigen Motor hätte er zwar den Ruf der Firma nicht so schwer beschädigt, aber auch dann wäre Lanz aufgrund er anderen Bulldog Schlepper und später Lanz Diesel Pleite gegangen. Das wäre spätestens in den 60 er Jahren passiert. Nach dem Krieg profitierte Lanz von seinem guten Ruf, so das sich die Schlepper, obwohl technisch rückständig, mehr oder weniger noch von allein verkauften. Zumindest bis 1953/54 sah es noch nicht mal schlecht aus in der Zulassungsstatistik.

Erschwerend kam dann in den fünfzigern neben dem Mißgriff mit dem Alldog Motor noch ein merkwürdiger Zickzack Kurs in der Modelpolitik hinzu. Auf einmal gab es Schlepper mit MWM Motor und Fremdgetriebe. Trotzdem verkaufte Lanz von diesen Schleppern ungefähr genau so viel wie von den eigenen Schleppern in der gleichen Leistungsklasse, die parallel dazu angeboten wurden, was eigntlich wirtschaftlich gesehen schon unsinnig ist. Leider hat Lanz nicht auf die Käuferentscheidung reagiert und die eigenen Modelle eingestellt, um nur noch Schlepper mit MWM Motoren zu produzieren. Das war ein eindeutiges Signal, es blieb ungehört.

Lanz entschied sich lieber dafür 1956/57 noch mal einen liegenden Zweitakter auf den Markt zu bringen, wo man eigentlich wußte das es aus ist und hat sich Schlußendlich auch nicht mehr dazu durchringen können, die beiden großen Halbdiesel zu Volldiesel Motoren weiter zu entwickeln.

Aber wenn man alles verstehen würde wäre das Hobby auch nur noch halb so spannend! :D

Gruß Gordon
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