Hallo Daniel,
mir stellen sich gerade die Nackenhaare auf, wenn ich das lese...
Habe meinem Einspritznocken auf diese Weise auch ein paar Macken
verpasst, vor 20 Jahren, als ich es noch nicht besser wusste...
Mittlererweile habe ich von der Entdeckung des Feuers gehört...
Nein, mal Spass beiseite, und gehässig will ich auch nicht sein.
Mach die Teile mal warm, bevor du mit dem Abzieher anfängst
zu ziehen. Das wirkt absolut Wunder. Ich habe leider im Moment
auch keinen Flaschenwagen zur Verfügung, aber die letzten Aktionen
habe ich z.B. mit Propan auch ganz gut hinbekommen.
Bleib vom Kurbelwellenlager lieber weg, mit der Flex.
Nimm dir Hammer und Meißel oder nen alten Schraubendreher
und hol damit die Rollen aus dem Käfig, bis du alles vom Innenring
nehmen kannst. Dann stellst du die Kurbelwelle senkrecht und
erwärmst den Innenring bis er herunterfällt.
Ich weiß, beim Glühkopf ist die Kurbelwelle etwas schwerer als
beim Volldiesel, aber deine Lagersitze werden's dir danken.
Auf keinem Fall mit dem Hammer dabei gehn, etwas Geduld,
das fällt schon.
Noch ein guter Rat: Bei den Lagerringen ist es egal, aber pass
auf dass du den Nocken nicht blau machst, dann ist die Härte
flöten. Mit Azetylen geht das manchmal recht schnell. Den Brenner
immer in Bewegung halten, nie auf einer Stelle bleiben, sonst
hast du schnell blaue Stellen. 100-150 °C reichen locker aus.
Wenn du's wieder zusammenbaust, leg die Teile vorher auf die
Kochplatte. Ab 100 °C fängt auch Spucke an zu kochen, dann
kannst du die Teile fast draufwerfen.
Schau dir die Teile vorm Zusammenbauen nochmal an. Wenn
die schwer runtergehen, dann hat sich oft neben der Passfeder
etwas Material aufgeworfen und beim Abziehen gefressen.
Beide Seiten, also Welle und Nabe mal neben der Passfedernut
mit der Feile entgraten.
Gruß aus Österreich
Jerry