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Kurbelwellenriss

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Kurbelwellenriss

Beitragvon dr_job » 05.10.2009, 19:18

Verehrte Schraubergemeinde,
zwei Fragen:
1. Wie geht man mit einem solchen Riss in der 100'er Kurbelwelle eines 8506 aus dem Bj. 38 um?
Das Bild findet Ihr hier:
https://fotoalbum.web.de/alben/dr-job/s ... tNoFlash=1
2. Kann jemand das Gusszeichen auf dem Kopf des Schleppers erklären?
Es sieht so aus, als wäre der Kopf ein Nachguss "Made in GDR". Gab es das?
Rat suchende Grüße aus Irxleben von
Johannes
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Beitragvon Lanzi67 » 05.10.2009, 20:30

Hallo!
Also das Dreieck im Guß ist ein Prüfzeichen das in der DDR verwendet wurde, demzufolge sollte das ein Nachguß aus der Zeit sein. Aber keine Angst, die Qualität aus der Zeit ist recht hoch sogar zum Teil besser als die Originale. Ich habe das mal bei einem Deutzmotor bemerkt das alte Gehäuse von einem F2M 414 BJ38 war viel schlechter als das in der DDR ca. um 1950 gegossen. (Brockenhexe)
Zu dem Riss in der KW kann ich nicht viel sagen hab da keinerlei Erfahrung, würde aber die Welle wahrscheinlich nicht mehr einbauen. Sie kann noch viele Stunden halten oder auch nicht.
Gruß
lanzi67
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Beitragvon Uwe Gatschke » 05.10.2009, 20:45

Hallo,

wie Lanzi67 schon gesagt hat, Kolben ist aus DDR Zeiten.
Die Kurbelwelle würde ich auch nicht wieder einbauen. Wenn die im Betrieb bricht wird es teurer als jetzt ´ne "neue" zu besorgen. Ganz abgesehen von der Arbeit die du dann hast.
Gruß Uwe


***Viel Spass beim Schrauben***
Uwe Gatschke
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Beitragvon Norman » 05.10.2009, 21:39

Hallo Johannes,
das Gusszeichen BE steht für das Britzer Eisenwerk, Britz Bezirk Frankfurt Oder, also tatsächlich aus der DDR. BE Zylinderköpfe sind sehr gute, entsprechen den Lanz Nachkriegsköpfen.
Gruß Norman
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Nachguss Lanz-Teile

Beitragvon dr_job » 05.10.2009, 21:49

Hallo
und herzlichen Dank für die Guss-Info.
Mit dem BE-Zeichen ist auch noch der Deckel über der Einspritzpumpe versehen.
Die Muttern der Kühler-Elemente des tatsächlich in der DDR gelaufenen Bulldogs haben in der Mitte übrigens auch das Dreickssymbol (Gütesiegel), allerdings "nur" Güteklasse 2. Dicht waren die Verschraubungen trotzdem.
Ich freue mich auf weitere Tipps von Euch zur Kurbelwelle...
Wie ist die Ersatzteillage bei den Wellen? Nach meinem Kenntnisstand werden noch keine nachgefertigt. Ich hatte mal bei einem entsprechend ausgerüsteten Betrieb nachgefragt, was eine Nachfertigung kosten würde (C 45, aus dem Vollen gedreht/gefräst): als Richtpreis wurden 5 bis 6T€ genannt.
Grüße
Johannes aus Irxleben
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Beitragvon reima » 05.10.2009, 22:48

Hallo Johannes


woher hast du ein Bild von meiner Kurbelwelle :wink: Spaß beiseite. Meine hat exakt den selben Riss, gleiche Stelle, gleiche Größe und wenn ich es richtig sehe auf der Reglerseite.

Ich hab auch lange gerätselt, gefragt, telefoniert. So richtig schlau wird man nicht draus - also ich zumindest nicht. Viele raten ab sowas wieder einzubauen - aber von ner gebrochenen auch noch nie was gehört.
Unsere beiden Wellen sind nicht die einzigen mit dieser markanten Stelle. Ich habe mir schon mal überlegt ob dies wohl fertigungsbedingt ist? Wenn man mal sieht wie der Kurbelzapfen in das Gesenk gepresst wird.

Ich hab die Welle nach langem hin und her wieder eingebaut. Ganz wohl ist mir ab und zu nicht.
Aber finde erst mal eine Bessere. Falls eine angeboten wird muss diese erst mal besser sein. Und wer sagt dass nach dem Schleifen immer noch alles in Ordung ist. Vielleicht kommt das auch von Innen? Nur eine Spekulation von mir.

Also, einen richtigen Rat kann ich dir auch nciht geben. Ich denke mir nur wieviele Bulldogs es ohne Kurbelwelle geben müsste wenn diese wirklich so anfällig wären. Zu früheren Zeiten wurde mit Sicherheit kein Rissprüfmittel angewannt. Das beruhigt aber halt nur etwas das Gewissen - der Riss verschwindet davon nicht.



Bild


Gruß Mario
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Beitragvon Norman » 06.10.2009, 09:57

Die DDR-Kühlerschrauben waren vermutlich immer Güteklasse zwei, wenn sie nicht aus Buntmetall waren, also sind alle Graugusshutmuttern laut TGL zweite Wahl. Sind natürlich trotzdem dicht. Wär absoluter Unsinn die auszutauschen. Ich verweise einmal mehr :wink: auf das Traktoren Jahrbuch 2008.
@ Mario: mutig, aber nachvollziehbar. Ich muss dabei aber an diverse durchschlagene Kurbelgehäuse denken, die mir schon begenet sind. Ja, Bulldogs machen die Beine lang. Muss nicht immer abgerissenes Pleuel gewesen sein. :cry: Aber woher nehmen und nicht stehlen. Habe schon von neuen Wellen gehört, mag den Preis aber nicht erinnern, war heftig :shock: Ist halt ein größeres Kaliber
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Beitragvon mogmuli » 06.10.2009, 21:43

Wo kann man so ein Kontrastmittel kaufen, bzw. wie heißt das Zeugs ?

Grüßle
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Beitragvon Jerry » 06.10.2009, 23:02

Das bekommst du im Industriehandel, wo es Schweißausrüstung gibt.
Farbeindringverfahren nennt sich die Prüfung.
Das besteht normalerweise aus 3 Spray-Dosen, Reiniger, Eindringmittel
(meißt rot) und Entwickler (weiß).
Zuerst das Teil oder den Bereich gut reinigen, geht auch mit Aceton.
Danach mit Eindringmittel einsprühen und nach ca. 15-20 Minuten
gründlich abwaschen. Überall wo noch Eindringmittel sitzen bleibt,
bekommst du sonst eine Anzeige.
Nach dem Reinigen den Entwickler aufsprühen. Falls du einen Treffer hast,
sieht das dann wie auf den Fotos weiter oben aus, da sich das Eindring-
mittel in einem Riss ja nicht abwaschen lässt und vom Entwickler an die
Oberfläche geholt wird.

Empfehle dir unbedingt eine Staubmaske, das Zeug nebelt wie Sau und
von dem Entwickler bleibt dir fast die Luft weg.

Erschrick dich nicht bei den Preisen, das Zeug ist nicht ganz billig.
Vielleicht kennst du jemanden im Metall- oder Maschinenbau, der da
günstiger dran kommt.
Gruß

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Beitragvon Lanzi67 » 07.10.2009, 18:49

Hallo!
Das ganze Set mit Reiniger kostet so um die 100€.
Mein Nachbar arbeitet in einer Autowerkstatt und hat mal einen Vertreter auf den Zahn gefühlt da er bei seinem Deutz den Motorblock untersuchen wollte und er hat nur die 2 Flaschen also Eindringmittel und Aktivator für 12€ bekommen da kann man mal sehen was da verdient wird. Zum reinigen wie gesagt Aceton oder Bremsenreiniger geht genauso.
Gruß
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Beitragvon Theo S. » 07.10.2009, 20:31

Ein verläßliches Untersuchungeergebnis wird man nur mittels einer Ultraschallprüfung unterhalten. Fragt mich aber bitte nicht, wer so etwas (kostengünstig) macht ...
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Beitragvon mogmuli » 08.10.2009, 17:49

Danke für die Info. Hab zwar meine Welle gerade ausgebaut, mach es aber dann doch nicht, da ist mir das Geld zu schade. Riss ist keiner sichtbar...
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Beitragvon Hendrik » 08.10.2009, 20:19

Hallo,

ein Bekannter von mir hat seine 10 Liter GK-Welle bei einem Motoreninstandsetzungsbetrieb in Göttingen auf Risse prüfen lassen. Ich meine das hat nicht die Welt gekostet. Er sagte was von 30-40 Euro meine ich.
Sehe ihn demnächst, dann frag ich ihn nochmal.

Gruß, Hendrik
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Beitragvon Jerry » 09.10.2009, 00:33

War heute doch mal in der Firma, 'n paar Teile strahlen, da ist mir
unser Schweißfachmann über den Weg gelaufen.
Er ist bei uns für die Werkstoffprüfungen zuständig, bzw. hat auch
die Prüfung für Ultraschall.
Er sagt, die beste Methode bei Wellen ist Ultraschall, geht besser
als Röntgen. Bei der Bahn werden ja auch alle Achsen (hoffentlich)
regelmäßig so geprüft. Die Kosten, die er mir genannt hat, lagen auch
in dem vorher genannten Bereich, also nicht die Welt.
Wär mir die Gewissheit auf jeden Fall Wert.
In GÖ gibt's eigentlich nur einen Instandsetzer, der hat den Kolbenbolzen
von meinem Bruder seinen 16er auch gemacht.
Gruß

Christian
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