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Motor klemmt

Bulldog, aber nicht Lanz

Motor klemmt

Beitragvon Socke » 12.07.2009, 20:03

Hallo,

ich bin ratlos und suche hier nach eventuellen Hinweisen für mein filgendes Problem:
Ich habe den ganzen Motor gemacht, Zylinder schleifen lassen (ø228,0) und neuen Kolben (ø227,8) eingebaut. Die ersten 20 h sachte gefahren, nicht zuviel Drehzahl, wenig last, kleiner Pumpenhub. Keine Pfrobleme.
Als ich dann das erste Mal eine längere Tour fuhr, ging der Motor nach ca, 1 h fest, das ist mir danach noch 4 Mal passiert. Auffällig ist folgendes: Wenn ich längere Zeit Vollgas gefahren bin, passiert das. Sind viele Abzweiger oder so da, passiert nichts. Heute bin ich die ganze Zeit mit Halbgas gefahren, kein Problem. Eigenartig ist auch, daß der Motor nahezu nicht raucht, obwohl die Fördermenge mit (von mir gemessenen...) 28 ccm eigentlich reichlich ist. Daher meine Frage: Kann es irgendeinen Grund geben, daß der Öler bei laufendem Motor ander ist bzw. sich während des Laufes so verändert, daß die Menge immer kleiner wird? Ich habe festgestellt, daß der Motor, der sich etwas schwerer durchdrehen läßt als vorher (zwar merklich, aber nur wenig schwerer) nach dem Öl vorpumpen leichter geht, also scheint es an der Ölmenge zu liegen.
Wenn ich Vollgas gebe, hört der in Teillast vorhandene leichte Blaurauch ganz auf.
Ich bin ratlos.
Hat einer eine Idee?

Danke!
Socke
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Beitragvon Marcel Füten » 13.07.2009, 08:04

Hallo Socke,

Bohrung 288mm, Kolben 277mm :?: :!: also 1 mm Laufspiel? Da kann eigentlich gar nichts festlaufen, der müsste schon bald klappern vor Laufspiel. Wieviel Luft haben denn die Kolbenringe am Stoß? Bei zu gerigem Stoßspiel stauchen sich die Ringe bei hoher Drehzahl und verursachen das klemmen, also nicht der Kolben selbst ist viell. der Verursacher. Hast du den Kolben sachgemäß bearbeiten lassen, d.h. hat er die von Lanz vorgeschriebene konisch/ballige Formgebung oder kommt er aus Nachfertigung und wurde der Einfachheit halber zylindrisch gedreht? Hast du den Zylinder selbst nochmal nachgemessen? Nicht dass hier beim Bohren schon was daneben gegangen ist? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser :!:
Ersatzteile Literatur und Service natürlich vom Fachmann LANZ-Kundendienst-Rheinberg!
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Schmierung

Beitragvon papafox » 13.07.2009, 11:14

Hallo Socke,

kontrolliere sicherheitshalber die Ölfördermenge für das Pleuellager. So wie Du beschreibst könnte auch das Pleuellager für das Festgehen verantwortlich sein. Ich hatte einen ähnlichen Fall, da war eine Leitung von der Ölpumpe zum Hauptlagerdeckel vertauscht (Polnischer Murks).

Gruß
Papafox
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Beitragvon Socke » 13.07.2009, 13:37

Der Kolben hat 227,8 mm, keine Ahnung, warum da jetzt ein Smiley steht...
Kolben habe ich so in Holland gekauft, ist zylindrisch, habe alle Maße nachgemessen, sollte ok sein.
Hatte den Kolben vergangene Woche raus, war auch durch den Luftklappensitz zu fühlen, daß es nicht das Pleullager ist. Kolbenringe sind auch ok, habe ihnen ca. 1 mm Spiel gegeben. Hatb eindeutig im Hemd geklemmt.
Ich habe den Öler in Verdacht. Beim Auslitern komme ich immer auf 28ccm/50 Umdr., scheinbar ist das beim Laufen irgendwie anders. Wie gesagt, auffällig ist, daß der Motor bei "Vollgas plötzlich aufhört, zu bläuen (vorher immerhin etwas, auch eigentlich nicht genug für die große Menge (5 ccm/Stand und 28 bei Voll), aber immerhin etwas.). Als würde der Öler aufhören, zu fördern...
Könnt Ihr Euch vorstellen, daß sich soviel Öl hinter der Ölerkappe staut, daß die korrekte Funktion beeinträchtigt wird?
Ich dachte erst, daß das aufhören des Bläuens mit einer guten Verbrennung zu tun hat, bin mittlerweile aber irgendwie davon überzeugt, daß der Öler einfach aufhört zu fördern...
Pleuel ist einwandfrei, läßt sich mit einem Finger seitl. verschieben.
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Beitragvon Ölmännchen » 13.07.2009, 15:49

Hallo,
kann es sein das die Scheibe, die die Ölerkolben hoch und runter bewegt klemmt?! die lässt sich ja eine halbe umdrehung hin und herschieben. Bei mir war es so das die nach dem Vorpumpen hängen geblieben ist. Da der Öler im Betrieb ja andersrum dreht als beim Vorpumpen, sind die Steuerzeiten dann falsch.

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Beitragvon thomas schüber » 14.07.2009, 14:57

Wie Marcel schon schreibt muss der Kolben Konisch ballig sein nicht Zyhlindrisch, besser aufpassen.
Ein Bulldog kann nicht einzylindrig genug sein.
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Beitragvon Bulldogfreund » 15.07.2009, 00:18

Hallo, Zusammen!

Warum muss der Kolben eigentlich konisch-ballig sein, und nicht zylindrisch?
Die Aussage von einer in der Vorpumpstellung hängen gebliebenen Hubscheibe ist auch interessant.
Ich dachte immer diese rückt (wenn sie doch mal hängenbleibt) nach Anlauf des Motors wieder ein, sodass Steuerzeiten und Drehrichtung wieder stimmen.

Mit freundlichen Schraubergrüßen
Er wurde zu einer Legende unter den Ackerschleppern, der Lanz Bulldog aus Mannheim.
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Beitragvon Christian01 » 15.07.2009, 08:07

Hallo,

der Kolben muss konisch sein, da er am Kolbenboden deutlich wärmer wird wie am Kolbenhemd. Gleichzeitig ist am Boden mehr Material das sich auch mehr ausdehnt.
Genauso sollte der Kolben oval sein, da wieder beim Kolbenbolzenloch mehr Material ist und er sich somit nicht genau rund ausdehnt sonder dann auch verformt.
Ist auch bei den heutigen Kolben so, theoretisch sollte der Kolben auf Betriebstemperatur nahezu rund sein.

Wie schon hier jemand gesagt hat mit den von Lanz bestimmten Maßen vergleichen.

Am Besten lässt Du den Kolben von jemanden bearbeiten der sich damit auskennt und auch schon Erfahrungen sammeln konnte.

Da die Nachbaukolben oft eine deutlich dickere Materialstärke haben können auch die Lanz Maße nicht ohne weiteres übernommen werden.

Was mir gerage noch einfällt, kontrolliere nochmal ob auch die Kolbenringe ganz im Kolben verschwinden können, also ob die Nuten auch tief genug sind.

Gruß Christian
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Beitragvon Ölmännchen » 15.07.2009, 10:40

Bulldogfreund hat geschrieben:Hallo, Zusammen!


Die Aussage von einer in der Vorpumpstellung hängen gebliebenen Hubscheibe ist auch interessant.
Ich dachte immer diese rückt (wenn sie doch mal hängenbleibt) nach Anlauf des Motors wieder ein, sodass Steuerzeiten und Drehrichtung wieder stimmen.

Mit freundlichen Schraubergrüßen


Hallo,
normalerweise geht die Hubscheibe auch wieder zurück, wenn der Motor anläuft. Bei meiner war es aufgrund von Verschleiß so, dass sie hängen geblieben ist und dadurch kein Öl mehr gefördert wurde. Mein Motor ist mir dann auch bei höherer Drehzahl fest gegangen. Sobald er aus gegangen ist und man etwas gewartet hat, etwas Öl nach gepumpt hat war er dann wieder frei.

Mfg Ölmännchen
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Beitragvon Stefan Meikies » 16.07.2009, 20:23

Hallo Socke,

gemäß den Original-Lanz-Zeichnungen sollte der Nasenkolben der Glühkopfbulldogs weder ballig noch konisch noch oval sein. Das Kolbenhemd hat eine durchgängig zylindrische Form mit dem allseits bekannten Laufspiel (0,09 mm) zu einer Zylinderbohrung im Toleranzbereich H7. Die "Stege" zwischen den Kolbenring-Nuten und der Durchmesser des Kolbenbodens sind jeweils im Hundertstel- bzw. Zehntel-Bereich abgestuft kleiner als der Durchmesser des Kolbenhemdes. Dies Alles wie bereits beschrieben wegen der grösseren Ausdehnung des heisser laufenden Kolbenbodens.
Der Hauptunterschied zu heutigen Nachbaukolben liegt aber meines Erachtens woanders: In Mannheim wurden die Perlit-Guß-Kolben vorgedreht (ca. 1mm vor Fertigmaß). Die frei werdenden Spannungen wurden durch "Spannungsarm-Glühen" 3-4 Stunden bei 500-550°C beseitigt. Danach wurde Fertiggedreht.
Ich kann nichts Gegenteiliges beweisen und man hat mir bei Nachbaukolben auch die oben beschriebene Vorgehensweise zugesichert, aber Händler heutiger Produkte geben ein deutlich höheres Laufspiel an.
Beispiel: D7506, gebohrt auf 171,5 - Nachbaukolben (polnisch, etwas anders gibt es wohl nicht mehr) mit Laufspiel 0,25 mm verbaut. Der Bulldog hat beim Warmwerden extremen Leistungsverlust, der evtl. auf ein Freiwerden von Spannungen und ein Verformen des Kolbens hindeuten. Habe aber noch keine Untersuchung gemacht.
Dein Laufspiel beim 10-Liter-Motor ist nach deinen Angaben 0,2 mm. War das die Vorgabe des Lieferanten? Ich würde mal nachfragen...
Logischerweise nutzt alle Genauigkeit beim Einpassen eines Kolbens nichts, wenn die Ölpumpe versagt. Lass' sie am besten bei Hubert Seiberl überprüfen/aufarbeiten. Er ist ein unbestrittener Fachmann für Öler und Regler (Tel.: 06484/890341).

Grüsse

Stefan
Man kann schlauer sein als ein Anderer,
aber nicht als alle Anderen...
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Beitragvon Socke » 18.07.2009, 00:08

Vielen Dank für Eure Antworten soweit.
Ich bin mir mittlerweile sicher, daß es an mangelnder Ölversorgung liegt. Die Frage ist nur, warum? Beim Handkurbeln liege ich im Mittel immer bei 28 ccm (Streuunug von 26-30 ccm), Fakt ist, daß die Menge beim laufenden Motor scheinbar anders ist, bei Vollgas sogar komplett zum erliegen kommt. Stellt sich nur die Frage: Wieso???
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Beitragvon Bulldogfreund » 18.07.2009, 16:57

Hallo, Zusammen!

Ich habe mal gehört, dass es auch folgendes Problem mit dem Öler geben kann.
Und zwar eine unzureichende Abdichtung der Pumpenkolben gegenüber ihrer Bohrung. Sie lassen wie man umgangssprachlich sagt "durch".
Das soll heißen dass beim Auslitern kein Gegendruck entsteht, weil ja nur in einen Meßbecher gefördert wird, und so die eingestellte Ölmenge gefördert werden kann. Während im Betrieb, wenn alle Ölleitungen an den dazugehörigen Schmierstellen angeschloßen sind ein bestimmter Gegendruckvorhanden ist. Welchen aber die "durchlassenden" bzw. verschlissenen Pumpenkolben nicht mehr überwinden können, und deshalb die Ölfördermenge geringer wird.

MfG
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Beitragvon baeckermeister » 19.07.2009, 08:39

der öler wurde doch von fachmann buttens... überholt.

wie kann denn dann ein fehler vorliegen..


würde mal zu seiberl gehen, dann klappt auch mit dem öler.
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Beitragvon Socke » 19.07.2009, 12:55

Ach Bäckermeister...

Also, auch wenn Du zweifelst, der Öler ist ok, der Antrieb leider nicht.
Aufgefallen ist einem Bekannten schon vor einiger Zeit, daß der Drehrichtungsanzeiger so zittrig läuft (aber immer dreht!), gestern habe ich beim Durchdrehen des Motors festgestellt, daß sich der Öler garnicht bewegt (irgendwann muß er sich aber doch bewegen, denn das Pleullager ist ja ok und Öl verbraucht der Motor ja auch. Nur läuft der wohl zu langsam... Da iat wohl was abgeschert oder irgendwelche Zahnräder haben Karies???
Wo ist das am wahrscheinlichsten?
Was mich schwer irritiert ist, daß der Drehrichtungsanzeiger nie stehenbleibt, wen ich den Motor durchdrehe, läuft der wie getaktet...
Wer weiß, wo ich die Zahnräder herkriegen kann? Übliche Teilehändler?

@Bulldogfreund: Das habe ich auch schon gelesen, habe den Thread neulich gesucht, aber nicht gefunden. Könnte bei mir auch (zusätzlich?) zutreffen. Plane in den Deckel ein kleines Loch zu bohren.
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Beitragvon Volker » 19.07.2009, 14:48

Hallo Socke, das Antriebszahnrad des Ölers ist(zumindest beim Lanz) aus Bronze und könnte Karies haben. An meinem Öler waren zwei Zähne abgebrochen. Ich habe mir auf einem Teilemarkt ein gebrauchtes Bronzezahnrad gekauft. Die nachgefertigten, die ich gesehen habe waren aus Stahl.
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