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Glühkopf allgemein

Bulldog, aber nicht Lanz

Glühkopf allgemein

Beitragvon mogmuli » 28.12.2009, 12:43

Hallo,
hab mal ne Frage zum allgemeinen Funktionsprinzip eines Glühkopfmotores.

Die Zündung wird ja hier als "Fremd" eingestuft, also durch die Glühnase.
Die Einspritzzeit des Kraftstoffes bestimmt den Zeitpunkt der Entflammung, da die Nase ja im Dauerglühzustand ist. Durch die geringe Verdichtung spielt hier der Kompressionsdruck und die dadurch entstehende Wärme eine geringe Rolle.
So habe ich es aus der Literatur entnommen.

Wie kann es dann sein dass ich beim starten 2-3 Hübe Diesel in den Brennraum befördere und der Motor dann erst durch die Kompression beim Anwerfen "selbst zündet" ??

Ist der Zeitpunkt der Verbrennung also von beiden Faktoren, fremde Zündquelle sowie eigenen Kompressionsdruck(-wärme) abhängig ?
Oder zündet beim Anwerfen der verdampfte Diesel im Brennraum ausschließlich durch die Frischluftzufuhr ?

Wäre nett wenn mir das nochmal jemand erklären könnte !

Gruß Daniel
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Beitragvon Rainer » 28.12.2009, 13:47

Bin ich da jetzt auf dem Holzweg, oder nicht? Der glühkopf ist doch ein Selbstzünder, die Glühnase dient doch nur der Verdampfung des Brennstoffes und nicht der Zündung.
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Beitragvon Chicken » 28.12.2009, 14:14

Hallo!

Als was der Glühkopfmotor eingestuft wird, ist nicht so sicher. Heute wird er oft als Selbstzünder eingestuft, wie auch diese kleinen Glühzündermotoren. Der Glühkopf ist jedoch für die Entflammung essentiell, daher kann es auch durchaus mal vorkommen, dass man beim ersten Einspritzen von Hand ein "Plopp" aus dem Auspuff hört. Da nur sehr wenig Frischluft im Zündkopf vorhanden ist, ist diese kleine Verpuffung jedoch sehr schwach. Mit ganz viel Glück schafft man es aber, wenn der Motor warm ist, ihn zu starten wenn man ihn auf Kompression dreht und dann einmal einspritzt.
Der Kompressionsdruck hat praktisch keinen Einfluss auf die Verbrennung, nur eben wie du schon richtig sagst die Frischluftzufuhr. Um eine verfrühte Verpuffung zu verhindern ist der Verbindungskanal zwischen Vorkammer und Zylinder auch so klein gewählt. Das ist auch der größte Energieverlust beim Glühkopf, du musst bedenken, dass bei jeder Umdrehung einmal knapp 10 liter Luft rein und auch wieder raus müssen. Der direkteinspritzende Halbdieselmotor hat dieses Problem nicht und verbraucht gleich 1/3 Sprit weniger.
Da der Kompressionsdruck praktisch keinen Einfluss auf das Zünden hat ist auch große Vorsicht beim Schrauben am Regler bei heißem Motor gefragt. Durch nachtropfenden Sprit aus der Einspritzdüse kann es jederzeit zu einer Verpuffung kommen. Wenn dann der Kolben gerade auf Kompression steht und man die Arme zwischen den Speichen des Schwungrades hat, kann sich jeder selbst ausdenken was dann passiert. Lieber immer 20 Minuten warten bevor man irgendwas verstellt!
Lieber Gruß,
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Beitragvon Rohoelzuender » 28.12.2009, 14:23

Hallo,

Ganz kurz gesagt:

Der Glühkopfmotor ähnelt in seinen Eigenschaften bezüglich der Verbrennung mehr einem OTTO- Motor, weniger einem Dieselmotor.

Gruß Gordon
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