Wasser im Zylinder Lanz 1906

[hanomicke]

Hallo zusammen,
Ich benötige mal einen fachkundigen Rat.
Bei meinem Lanz Halbdiesel ist jetzt nach dem Winterschlaf ein Startproblem eingetreten.
Nachdem ich die Zündkerze herausgeschraubt habe, lief Wasser aus der Öffnung (ca 0,5 Lier!!).
Über Winter wurde das Kühlwasser komplett abgelassen.
Nach dem wiederauffüllen stand der Lanz ca. 3 Tage.
Von aussen ist auch nichts zu sehen.
Was könnte das Problem sein, bzw. wo sollte ich anfangen, das Problem aufzuspüren?
Ich bin über jede Hilfe dankbar.

Gruß,
Hanomicke

[Basti2012]

Hi hanomicke,

als erstes, dein Lanz hat keine Zündkerze. Da ein Dieselmotor sich selbst entzündet durch die Luft, die stark zusammengedrückt wird und schnell "auseinandergezogen" wird. Dabei entzündet sich das Gemisch.
Das nur mal als kleine Verbesserung

So nun zu deinem Problem, das ich noch nicht so ganz verstanden habe. Also du hast vor dem Winter das Kühlwasser ganz abgelassen?! Und als du das Kühlwasser wieder eingefüllt hast, hast du danach die Glühkerze rausgeschraubt und dann lief dir das Wasser aus der Öffnung? Oder ist dir das Wasser vor dem einfüllen des Kühlwassers entgegen gekommen?

Stand der Lanz trocken?

Könntest du deine Reihenfolge nochmal näher beschreiben was genau passiert ist?


Gruß Basti

[Chicken]

Hi!

Der 1906 ist ein Halbdiesel und hat wenn er original ist wie jeder andere Halbdiesel auch eine Zündkerze.

Nun zu deinem Problem. Das klingt leider gar nicht gut. Es gibt prinzipiell keine Möglichkeit, wie das Wasser in den Zylinder gelangen kann wenn der Motor in Ordnung ist.
Für mich klingt es leider ganz so, als wäre dein Wasser über Winter nicht restlos abgelaufen, sodass du dir einen Frostschaden eingefangen hast.
Möglicherweise hast du einen Riss im Zylinderkopf. Wenn die Kühlwasserkanäle im Kopf nicht sauber sind, kann das Wasser nicht restlos abfließen und hat vermutlich diesen Schaden verursacht.
Am besten mal den Kopf runterbauen. dann solltest du das Übel recht schnell finden.
Ich hoffe es ist nichts schlimmeres...

[Kraftgespann]

Also dass ist die geilste Erklärung eines Selbstzünders:

"Zitat:als erstes, dein Lanz hat keine Zündkerze. Da ein Dieselmotor sich selbst entzündet durch die Luft, die stark zusammengedrückt wird und schnell "auseinandergezogen" wird. Dabei entzündet sich das Gemisch.
Das nur mal als kleine Verbesserung"

Fangen alle Dieselmotoren von ganz allein an zu brennen , werd ich jezt auf meinem Deutz immer mal einen Eimer Wasser mitnehmen Und dass daran auch noch die Luft schuld sein soll, ich denk die ist bei meinem Deutz zum Kühlen vorbeigekommen?Also die bei Deutz müssen da ja irgendwas durcheinandergebracht haben Und wer drückt hier eigentlich die Luft und zieht die wieder auseinander, kommt mir alles sehr komisch vor Hokuspokus....Hexerei?

[Basti2012]

Ja tschuldigung es heißt "Selbstzündung nicht Selbstentzündung" besser so?

[Ditmar]

Hallo !!!

In meiner Kinderzeit hatten wir an unserem D 1616 auch mal den Fall, dass sich Wasser im Zylinder befand. Wir haben dann auch noch versucht den Schlepper anzuschleppen, was ja nicht gelang, da Wasser sich nicht komprimieren läßt. Da hätte auch was kaputtgehen können.
Soviel ich noch weiß war der Schaden an der Abdichtung zwischen Düse und Zylinderkopf.

MfG ditmar

[GuidoKri]

Hallo !

Im Zylinderkopf sitzt eine dicke Schraub-Hülse in der dann die Düse eingeschraubt wird. Diese gammelt schonmal durch, hatte ich auch nach dem Winter schonmal. Wichtig ist, das Wasser was hineingelaufen ist wieder zu beseitigen. Flatterventil abschrauben und Kurbelsumpf checken. Gelangt das Wasser in den Ölkreislauf, kannst Du Dir ausmalen was passieren wird...
Also würde diesen Düsenhalter im Zylinderkopf mal checken...

Gruß Guido

[LanzLinde]

Hallo,

ich tippe auch auf die Kupferscheibe zwischen Zylinderkopf und Düseneinsatz oder die am Zündkerzeneinsatz.
Würde den Auspuff abschrauben und mit einem Spiegel oder Endoskop in den Zylinder schauen, wo das Wasser eintritt.

Auf jeden Fall würde ich den Düseneinsatz ausbauen und die Kanäle vom Kalk befreien, da diese meist sehr verkalkt sind.

Immer sehr witzig, welche fachliche Kompetenz teilweise hier zu lesen ist!!!

Ich schlafe heute in meiner Bulldoghalle zwecks Verhinderung eventueller Selbstentzündung

MFG

Markus

[Ingo]

Hallo
Am einfachsten ist sicherlich, wenn du einfach mal den Zylinderkopf demontierst.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du dann die Ursache finden. Evtl. ist es der
Kupfering im Düseneinsatz oder der Bördelring mit Dichtung.
Dabei kannst du Dir auch gleich mal die Bohrungen für die Kühlung des Kopfes an-
sehen....

[Ditmar]

Hallo !!!

Ich hätte mal ne Frage zu den Röhrchen mit Gummiring zum Abdichten der Wasserdurchführung zwischen dem Zylinder und dem Zylinderkopf.
Ich habe die neuen Dichtungen von K. H. Bausch. Leider ist es jetzt immer noch nicht dicht und tropft. Kann man auch nen Stück von einem Schlauch dazu abschneiden und verwenden?
MfG ditmar

[LanzLinde]

Hallo Ditmar,

dieses Problem ist mit bekannt. Die Gummiringe sind meist zu stark, so dass es sie beim anziehen des Zylinderkopfes seitlich rausdrückt und dann abschert.

Ein Stück Gewebeschlauch geht genauso. Am besten mit einer Schlauchscheidezange, dann sind sie fast gerade.
Ich nehme dann immer noch etwas Dichtmasse (Temperaturbeständig) hält immer super.

MFG Markus

[Socke]

Das nur mal als kleine Verbesserung

Basti, Du bist mit Deinem Selbstbewusstsein echt die Show, Hut ab.

@hanomicke
bei meienm Halbdiesel war es die Abdichtung des Schraubeinsatzes der Zündkerze, die undicht war. Scheiß Geschichte, vor allem, wenn das Fahrzeug immer mal länger steht, dann gammelt das auch noch. Unbedingt beheben!

Volker

[hanomicke]

Hallo nochmal,

erst einmal vielen Dank für eure Ratschläge.
Ich werde den Rat befolgen und den Zylinderkopf herunternehmen. Dann sollte man eigentlich die Ursache sehen. Hoffentlich ist es wirklich "nur" eine Dichtung.
Sollte es dann doch ein Riss im Zylinder sein, hätte ich eine Frage dazu.
Hat schon mal jemand einen Riss reparieren lassen?
War er danach auch über längerem Zeitraum dicht?
Ich habe gehört, das man den Zylinder im Ofen erwärmt, bevor man Ihn schweisst. Danach wird der Zylinder wieder gehohnt.
Kann der alte Kolben, vorausgesetzt er ist in Ordnung, mit neuen Ringen versehen, wiederverwendet werden?
Über Hilfe wäre ich dankbar,

Gruß,
Hanomicke

[Ingo]

Hallo,
in den meisten Fällen friert der Zylinder eigentlich nach außen hin auf und nicht zu Laufbahn.
In dem Fall, daß er zur Laufbahn einen Schaden hat und geschweißt werden muß gibt es dafür
sicher auch Fachleute. Allerdings wird der Zylinder anschl. beim Schleifen ordenlich Material
verlieren so das du den alten Kolben mit Wahrscheinlichkeit nicht mehr verwenden kannst.

Hast du denn den Kopf inzwischen demontiert ?
Ich hoffe für Dich daß es sich nur um eine defekte Dichtung handelt.

Warum hattest du denn den Kühler nicht ordentlich mit Frostschutz gefüllt so daß du das Wasser nicht hättest ablassen müssen ?