Hallo U. Horn,
willkommen im Forum.
Prinzipiell gebe ich dir recht, Bulldogfahren ist Gehör- und Gefühlssache. Oftmals hängt es zudem stark vom jeweiligen Bulldog bzw. dessen Zustand oder "Charakter" ab.
Ich denke aber das größte Problem ist, dass sich heutzutage viele einen Bulldog zulegen ohne sich Gedanken über die Technik zu machen. Die original Literatur hilft den Bulldog zu verstehen, auch wenn man nicht unbedingt alles so machen muss, wie es beschrieben wird.
Lanz2206Fahrer hat geschrieben:Also habe ich auch bei Null angefangen den Bulldog bedienen und Verstehen zu lernen.
Es ist nunmal, das schreibst du selbst, kein Pkw (wobei ich es auch hier erschreckend finde, wie wenig sich so mancher Fahrer über die Funktionszusammenhänge im klaren ist). Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass ein Bulldog-Fahrer überhaupt nicht wusste, was er da bewegt. Viele kommen ja auch nicht aus der Landwirtschaft und sitzen sogar zum ersten mal auf einem Traktor. Wer direkt vom Pkw kommt wundert sich ja schon bei einem "normalen" Oldtimer-Traktor. Kaum einigermaßen geräuscharm hochgeschaltet, kratzt's bei Runterschalten. "Unsynchronisiertes Getriebe? - Nie gehört!" Wenn man völlig unbedarft an die Sache herangeht und einen das Schalten ohnehin vor Probleme stellt, kommt man ja so nie auf die Idee, dass es am Bulldog überhaupt so etwas wie eine Kupplungsbremse (und damit eine neue potentielle Problemquelle) geben könnte.
Ich finde den Hinweis auf die Kupplung bzw. die
Kupplungsbremse deshalb richtig und wichtig. Sonst versteht ein Anfänger ja nie, was ihm da "reinfunkt". Da du nur auf die Kupplung eingehst und die Kupplungsbremse unerwähnt lässt, könnte man fast den Eindruck bekommen, du hättest die neue Kupplung ohne Kupplungsbremse. Obwohl du schreibst, dass du die alte Kupplung hast. Greift deine Kupplungsbremse überhaupt, wenn du das Kupplungspedal ganz durchtrittst?
Lanz2206Fahrer hat geschrieben:Ich trete das Kupplungspedal durch lege den ersten Gang ein
Damit fängt es ja schon an. Was heißt durchtreten für den Laien? Bis die Kupplung trennt oder soweit das Pedal eben getreten werden kann (und die Kupplungsbremse greift)? Wer nicht weiß, was er für eine Kupplung hat bzw., dass er eine Kupplungsbremse hat, der scheitert evtl. schon daran, dass er nichtmal ordentlich einen Gang einlegen kann. Das hängt ja auch davon ab, wie die Kupplungsbremse eingestellt ist. Das sieht man immer wieder. Selbst die, die grundsätzlich Ahnung von Technik haben, stoßen bei den Besonderheiten der Bulldogs immer wieder an ihre Grenzen. Zu wissen, wie man prinzipiell ein unsynchronisiertes Getriebe schaltet (ob nun mit oder ohne Kupplung) ist das eine. Zu wissen, dass die Getriebeeingangswelle mit abgebremst wird, wenn man die Kupplung
ganz durchtritt ist das andere. Das hören viele zum ersten mal und verstehen erst dann, dass sie deshalb ohne Kupplung besser schalten konnten. Hat man die Kupplungsbremse erstmal verstanden, kann man sie auch gezielt einsetzen. Mit viel Gefühl natürlich, versteht sich von selbst!

Viele Grüße
Philipp