von Kraftgespann » 15.05.2018, 13:58
Wo die Tücke im Detail liegt lässt sich pauschal nicht sagen oldtimerfreund. Es ist allerdings allseits bekannt, das es erhebliche Probleme mit neuen Köpfen bei den gr. GK gab / gibt. In wie weit das auch auf Nachgußköpfe der kl. GK zutrifft kann ich nicht sagen.Im Einzelnen können das Bearbeitungsfehler, Gußfehler, mangelndes Wissen über die Vorgehensweise beim Gießen und bei der Bearbeitung sein. Auch Ungenauigkeit und plump gesagt Schlamperei führt zu Problemen beim Anbau am Traktor oder bei der Funktion. Ich kann von Köpfen berichten, da passte z.B. der Lochkreis der Befestigungslöcher in keinster Weise mit den Stehbolzen am Lanz Zylinder überein. Man durfte in Heimarbeit die Löcher im neu erworbenen Kopf oval fräsen, feilen schleifen etc, damit das Teil aufgeschoben werden konnte. Ist dann so eine Sache mit der Zentrierung. Ein anderer Kopf passte zwar auf die Stehbolzen, die Überraschung kam dann als die Stehbolzen für die Schutzkappe des Zündsackes eingeschraubt wurden. Die standen in alle Himmelsrichtungen, nur nicht gerade bzw. parallel. Die Schutzkappe ließ sich überhaupt nicht aufschieben, so krumm waren die Löcher und Gewinde von unten her gebohrt und geschnitten worden. Ein weiterer Kopf liess sich an sich ganz gut montieren, es war auch nichts auffälliges zu sehen, aber nach der Montage ließ sich der Motor nicht mehr durchdrehen. Kolben schlug am Kopf an. Also Kopf wieder runter und geprüft warum/wo der Kolben anschlägt. Problem lag an folgender Stelle: Der Übergang an den in den Zylinder ragenden, ich nenn Sie mal "Backen", in welche die Nase des Kolbens eintaucht, waren am original Lanz Kopf schön abgerundet. Am neuen Kopf waren diese Übergänge kantig. Der Lanz Kolben hat auch einen eher rundlicheren Übergang der Nase zum Kolbenboden. Diese Rundungen kollidierten jetzt mit dem Material an den "eckigen" Übergängen der "Backen" des neuen Kopfes. Vergleicht man dann Ursus Teile mit dem neuen Kopf, stellt man fest das am Ursus Kopf diese Übergänge auch eckiger gestaltet sind. Der herbeigeschaffte Ursus Kolben hat....tadaaa: fast rechtwinklige Übergänge der Kolbennase zum Kolbenboden.Das passt also zusammen. Da drängt sich die Frage auf, ob beim Nachgußkopf jemand ein bisschen zu viel Ursus Wissen hat einfließen lassen. Es passte der neue Kopf prima zum Ursus Kolben, aber nicht zum Lanz. Nach Rücksprache mit dem Lieferanten meinte der, man könne bedenkenlos die Ecken soweit abrunden, bis es passt. Gemacht, getan (immerhin mehrere Millimeter Material weggeschliffen!!!), Kopf montiert...(ne nicht einmal, das ganze vielleicht 5 oder 6 mal weil man ja probieren muss bis es passte). Probelauf gemacht, was kam..er lief....gut sogar. Dann abgestellt, was kam? Wasser.....aussm Auspuff. Na ganz toll. Kopf wieder runter, Wasser kam aus der beschliffenen Oberfläche einer "Backe". Es hatte sich dort ein Riß gebildet, weil das Material an dieser Stelle wohl zu dünn geworden war. Kopf war auf deutsch im Arsch....Rückgabe nach einigen Diskussionen abgelehnt (man habe den Kopf ja selber kaputtgeschliffen). Ende vom Lied, einen Lanz Kopf bei Wuttke schweißen lassen (hat fast dasselbe gekostet wie der neue Nachgußkopf), montiert, Bulldog fährt! Da waren die ganzen Schleifübungen an neuen Schutzkappen, welche sich durch zu viel Material oder falsche oder zu sparsame Bearbeitung nicht auf die Stehbolzen schieben haben lassen weil sie am Kopf hinten dauernd anschlugen noch ein lustiger Zeitvertreib.