von Marcel Füten » 23.02.2006, 14:25
Hallo Oli,
das ist eigentlich ganz einfach:
Schwungradabdeckung und Riemenlauf abbauen, Keilriemen abnehmen, Schmiernippel aus der Kurbelwelle schrauben, Keil austreiben, dann ist das Schwungrad fertig zum abnehmen.
Natürlich kann es vorkommen, das es
1. sehr fest sitzt, wegen Dreck, Rost oder sonst was
2. der Keil abreißt oder bereits abgerissen ist
zu 1.: grundsätzlich die Kurbelwelle soweit wie möglich mit Drahtbürtse o.ä. gut sauber machen, bevor Du das Schwungrad abziehen willst
zu 2.: zum Ausbohren den Keil mit zwei Körnerschlägen nebeneinander im Abstand von ca. 5 - 6mm vom rechten und linken Rand ankörnern und mit einem 5mm Bohrer vorbohren. Dabei schön gerade und parallel zur Nut bohren, nicht in die Kurbelwelle und nicht ins Schwungrad bohren (ist leichter gesagt als getan, ich weiß es!). Dann mit einem 10mm Bohrer, 150mm lang, weiter aufbohren bis der Keil innen kaum noch Futter hat. Die erste Bohrung ist noch recht problemlos, doch meistens will danach der Bohrer gerne in ein das vorgebohrtes Loch abdriften, man muß da schon etwas aufpassen. Wenn soweit alles geklappt hat, dürfte der Keil soweit ausgehölt und geschwächt sein, dass man das Schwungrad mit einem geeigneten Abzieher über den Keil gezogen bekommt. Manchmal kommt der Keil auch beim Abziehen mit raus.
Den Abzieher bastelt man sich einfach aus M 20 Gewindestangen mit dazugehörigen Muttern, einener passenden Traverse und einem 10 Tonnen Hydraulikwagenheber. Damit bekommt man das Schwungrad mit Sicherheit herunter. Aber niemals versuchen, das Schwungrad über einen abgerissenen Keil zu zerren. Das hält entweder die Nabe des Schwungrades nicht aus, oder die Gewinde reißen aus, oder... der Wagenheber ist zu schlapp!
Also, ist doch alles ganz einfach. Viel Glück