Bei Lanz wurde in der Regel der Kurbeltrieb desachsiert oder "geschränkt". D.h. die Kurbelwellenachse ist relativ zur Zylindermittelebene versetzt. Die Firma Lanz hat sich im Jahr 1921 dieses an sich bekannte Konstruktionsmerkmal zur "Sicherung des Leerlaufens von Schwerölmotoren" patentieren lassen (Patent Nr.: DE000000364369A, Erfinder: Dr.-Ing. Fritz Huber).
Der Patentanspruch lautete:
"Sicherung des Leerlaufes von Schwerölmotoren, insbesondere für Fahrzeugzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Leerlaufarbeit relativ zur Reibungsarbeit bei Vollast für Schwerölmotoren die an sich bekannte Schränkung des Kurbelgetriebes mit kurzer Pleuelstange durchgeführt wird."
Die Schränkung des Kurbeltriebes wurde angewandt. Dass zusätzlich noch, wie Gordon schreibt, der Kolbenbolzen im Kolben desachsiert worden wäre ist mir nicht bekannt.
Beim D2016 sieht das laut Werkstatthandbuch Gruppe 12 Seite 11 so aus:
Das Ergebnis der Schränkung des Kurbeltriebes ist jedoch mehr oder weniger der gleiche wie das der Desachsierung des Kolbenbolzens. Die Kinematik des Kurbeltriebs ändert sich leicht und die Reibkräfte z.B. zwischen Kolben und Zylinder werden je nach Drehrichtung des Motors für Kompression und Expansion größer bzw. kleiner. Auch akkustisch ergeben sich Auswirkungen, der Zeitpunkt zu dem der Kolben die Anlageseite im Zylinder wechselt wird verschoben und findet nicht schlagartig im OT statt.
Da der Nocken der Einspritzpumpe beim D2016 direkt auf der Kurbelwelle angebracht ist kommt es bei rückwärts laufendem Motor zudem zu einer Verschiebung des Einspritzbeginns (was sich ebenfalls akkustisch bemerkbar macht). Der Zeitpunkt hängt vom verwendeten Nocken ab und kann folgender Tabelle entnommen werden:
