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Neue oder alte Zylinderrollenlager

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Neue oder alte Zylinderrollenlager

Beitragvon Basti » 21.02.2009, 19:46

Hallo

Bin gerade dabei bei meinem 60iger Lanz das Getriebe wieder zusammen zu bauen. Da stellt sich jetzt die Frage ob ich meine alten Lager wieder einbaue oder neue reinmache. Die alten habe ich in der Teilewaschmaschine gereinigt. Laufen eigentlich schön geräuschlos aber ich weiß nicht ob ich sie weider einbauen soll. Die Rollen der Lager sehen gut aus. Keine Rostflecken, sind schön glänzend aber die Lauffläche der Innenringe sind nicht so glänzend wie die Rollen. Die Fläche ist matt also nicht so glänzend wie die Rollen.
Meine Frage nun ob ich diese wieder einbauen kann weil neue sind nicht billig.
Woher habt ihr eure neuen Lager??

Wäre über eure Meinung Dankbar. Auch eure Erfahrungen würden mich interessieren.

Schöne Grüße Basti
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Beitragvon Rohoelzuender » 21.02.2009, 20:15

Hallo,

Wenn Du die Schaltbox eh schon auseinander hast mach keine halben Sachen. Einmal neu bitte!

Gruß Gordon
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Beitragvon Christian01 » 21.02.2009, 22:02

Hallo Basti,

wenn Deine Lager in Ordnung sind und so wie Du beschreibst sind die noch in Ordnung spricht nix dagegen die Lager zu behalten. Habe an meinem 60er auch vor kurzem das Getriebe auseinander gehabt und hab auch alle Lager wieder eingebaut da alle Top in Ordnung waren.

Wichtiger ist oft das das Speil etc. richtig eingestellt ist. Auch die Hülen zwischen den Zahnrädern etc.

Manche Lager im Getriebe haben ein C4 Laufspiel, dies ist zu beachten. Sonst kann es Bruch geben.

:arrow: Schaltbox :beifall:


Gruß Christian
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Beitragvon Dieter.J. » 21.02.2009, 22:18

Moin,

gute alte Getriebelager kann man wieder brauchen. Bei mir seit 14 Jahren ohne Probleme. Ich habe nur gereinigt schnelle Räder rein, nachgestellt und natürlich neues Öl.

Grüße Didi
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Lagerfrage

Beitragvon RT-andreas » 22.02.2009, 19:45

Hallo Basti,

bei den Wälzlagern ist es so, dass die kleineren Lager mit höherer Drehzahl etwas empfindlicher sind als die Dicken. Da die auch recht preiswert sind sollte man da tauschen. Die dicken Ottos (Baugröße und Preis) dagegen verschleißen nicht im Betrieb sondern wenn, dann durch Überlastung (extremer Stoß, der die Laufbahn schädigen kann) und vor allem Rost bzw Abriebeintrag ins Lager. Wenn diese Lager also noch gut laufen ohne nenneswerte Macken an Rollkörper und Laufbahn einfach weiterverwenden.
Bei kleineren Lagern mit vergleichsweise hoher Drehzahl sieht es anders aus, da kann durchaus die Lauffläche selbst schon etwas "abgerieben" sein, bzw durch die dauernde Beanspruchung bei der Rollbewegung sich minimalste Ablösungen (Pittingbildung) ergeben (es sind ja auch ältere Lagerlegierungen). Kommt dazu noch eine schlechte Ausdistanzierung bei der die Welle wandern konnte... ist es besser diese Lager gegen Neue auszuwechseln. Dabei aber auf das nötige Laufspiel achten, wie so oft ist hier eher Wurfpassung angesagt (C4) als Normalspiel. Im übrigen ist es wie so oft: Die Lager, Zahnräder und was sonst verbaut ist halten vieel mehr aus als im Bulldogbetrieb gefordert! Das ist halt noch mit Sicherheitszuschlag konstruiert um zu halten und nicht auf Kostenoptimum bis nach der gesetzlichen Garantie per Simulation hochgerechnet :D :D Zu diesem Sicherheitszuschlag kommen heute noch die viel besseren Öle und die meist viel geringere Belastung im Betrieb - Kurz und gut die preiswerteren kleineren Lager eventuell tauschen, die dicken Ottos einfach drinlassen.

Gruß

Andi

P.S. ein Tip für die Ablassschraube(n). Ein Sack-Loch reinbohren, darein eine Messingbuchse und in diese einen sehr starken Neodymmagneten einkleben/pressen. Der Magnet fängt so eventuellen Abrieb und Zahnradpartikel weg die doch immer irgendwann mal bei Verschalten... entstehen. Die Messinghülse dient der "Entkopplung" von Stahlscharube und Magnet, so gibt es keinen "Kurzschluss" und die Feldlinien greifen weiter ins Öl als bei direkter Montage. Man kann auch ein anderes nichtferromagnetisches Material nehmen (Kunststoff, Kupfer, VA..)
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Beitragvon Basti » 24.02.2009, 18:51

Hallo

Danke für eure Antworten.
Werde jetzt die Lager der 1. und 2. Welle neu reinmachen. Diese bekomme ich nämlich auch ohne Probleme bei meinem Lagerhändler.
Bei den der 3. und 4. Welle sieht es anders aus. Die sind laut Aussagen von ihm nicht mehr Lieferbar. Das mit den C4 Lagern ist das bei allen Lagern im Getriebe?? Was sagt die Toleranz C 4 überhaupt aus??

Grüß Basti
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Lagerspielbezeichnungen

Beitragvon RT-andreas » 25.02.2009, 00:55

Hallo Basti,

die Toleranz ergibt sich wie folgt, wobei C4 nochmal größeres Spiel als C3 ist. Wird einfach deswegen genommen, weil die Bohrungen nicht unbedingt so genau fluchten und mehr Spiel (in unserem Fall hier) nicht so Lebensdauer-verkürzend wirkt wie zu wenig Spiel:

Normalspiel; Gruppe 0 (C0):
Sie wird in der Kurzbezeichnung des Lagers nicht angegeben. Lagereinsatz für geringe bzw. mäßige Belastung, Normalfestsitz für einen der beiden Lagerringe, oder normale Betriebstemperaturen.

Erhöhtes Lagerspiel; Gruppe 3 ( C3 ) :
Lagereinsatz für starken Presssitz bei den Lagerringen, für Fluchtfehler und Wellenbiegung, für axiale Belastung oder für hohe Temperaturen. Sollte das Spiel für die obengenannten Fälle nicht ausreichen, so werden die Gruppen 4 (C4) und 5 (C5) herangezogen.

Reduziertes Spiel; Gruppe 2 ( C2 ):
Lagereinsatz bei besonders guter Führung mit reduziertem Spiel, oder bei wechselseitiger Belastung und starken Stößen. Diese Gruppe wird nur in Sonderfällen eingesetzt.
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