Hallo "Unwissender" Reiner!
Ich kann den anderen Einträgen nur beipflichten:
1.Kai bzw. Volker hat geschrieben:...kontrolliere nochmals die Glühanlage...
Hast du das ausreichend kontrolliert? Ausreichendes Vorglühen ist für den Motorstart sehr wichtig! Was ist denn für eine Glühkerze verbaut? Ich könnte mir z.B. auch wie Kai vorstellen, dass sie beim Betätigen des Anlassers nicht weiterglüht. Aber auch sonst kann einem die Vorglühanlage einige Streiche spielen, siehe dazu auch:
Beitrag "Ratlos"2.Unwissender hat geschrieben:...Du solltest sorgfältiger lesen...
Wenn du sorgfältig liest, fällt dir auf, dass die anderen Foren-Teilnehmer dir mehrfach versucht haben zu erklären, dass der Pendelanlasser lediglich pendelt, also der OT im Normalfall nicht überwunden wird. Du scheinst noch immer davon auszugehen, dass der Motor über OT "gerissen" werden muss um zu starten. Durch das Pendeln alleine wird aber normalerweise nicht soviel Schwung erzeugt, dass der OT überwunden wird. Dafür kann man das pendeln mit vertretbarem Kraftaufwand auch von Hand machen. Ein Vorteil der Bulldogs war ja der "einfache" Handstart. Im Gegensatz zu Mehrzylinder-Motoren die von Hand angekurbelt wurden (was ja auch eine Ochsentour war obwohl immer "nur" ein Zylinder nach dem anderen über OT gedreht wird) würdest du dieses riesige Kompressionsvolumen nie schnell von Hand über OT gedreht bekommen. Man braucht ja schon viel Kraft um ihn langsam über OT zu drehen und da pfeift ein nicht unerheblicher Teil als BlowBy über die Kolbenringe.
Bei schlechter Kompression oder kaputtem Umschaltrelais, guter Batterie und starkem Anlasser kann es aber schon passieren, dass der Anlasser durchdreht (siehe Gordon).
Einige Händler verkaufen mittlerweile auch Anlasser die den Motor durchdrehen. Ich denke die heutigen Anlasser und Batterien sind gegenüber den alten besser bzw. Leistungsstärker geworden.
Wie bereits erwähnt ist trotz geringer Verdichtung der Kraftaufwand um den Motor rasch über OT zu ziehen nicht zu unterschätzen - der Motor hat auf einem Zylinder mehr Hubraum und damit auch Angriffsfläche für die Gaskraft als andere Motoren auf z.B. vier Zylindern (und die sind wie gesagt nie gleichzeitig im Kompressionstakt). Der Hebelarm der dem Anlasser durch den Schwungraddurchmesser zur Verfügung steht ist übrigens auch wichtig und bei einem 55PS Eiler (Ich nehme mal an 24V? Platz für Batterien hatte der Eiler ja) erheblich größer als beim 15PS Bauernbulldog (der natürlich dafür aber wesentlich weniger Hubraum hat, das müsste man interessehalber mal anhand von Zahlenwerten gegenüber stellen. Ich wusste übrigens nicht, dass es für den 15er schon den Pendelanlasser gab. Ich nehme mal an 6V?).
Zurück zum Thema:
Normalerweise kommt es durch das Pendeln gegen OT zur Zündung und der Kolben schlägt zurück. Infolge dieses Energieeintrages kommt es zum Überwinden des OT (Starten des Motors). Zumindest kenne ich das so - als einmal das Umschaltrelais festhing ist der Anlasser in die Knie gegangen und hat den Motor nicht über OT gedreht!
Mir ist es dagegen schon passiert, dass der Kolben im Stillstand auf Kompression stand. Nachdem ich vorgeglüht und eingespritzt hatte kam es zur Zündung und der Kolben schlug zurück. Einige wenige Male ist so sogar ohne Betätigung des Anlassers der Motor angelaufen. Wenn man beim Handstart darauf nicht gefasst ist, kann man da ganz schön erschrecken.
3.
Der Förderbeginn lässt sich durch die von dir angesprochenen Beilagscheiben in einem sehr engen Fenster verstellen. Sind bei dem betreffenden 24er denn Beilagscheiben verbaut?
Im Prinzip ist er aber, wie Simon geschrieben hat, durch die Einbaulage und den Nocken vorgegeben.
Die Nockenform wurde im Laufe der Jahre von Lanz geändert, wodurch sich der Förderbeginn bei rückwärts drehendem Motor verschoben hat. Welchen Nocken man (original) verbaut hat lässt sich anhand der Fahrgestellnummer herausfinden. Ich habe in Erinnerung, dass alle "Volldiesel" den neuen Nocken haben - sicher bin ich aber nicht.
Lanz hat zudem irgendwann die sognannte "Startnut" eingeführt. durch diese Aussparung am Pumpenkolben wird der Förderbeginn beim Start nach spät verlegt. Dies ist dadurch möglich, da der Regler im Stillstand keine Kraft durch die Fliehkraftgewichte erfährt (keine Rotation - keine Fliehkraft). Die Kraft durch die Betätigung des Gasgestänges ist dann, anders als bei drehendem Motor, um den fehlenden Betrag der Fliehkraft größer und eine Feder im Regler kann überwunden werden (Lastbegrenzer) wodurch der Pumpenkolben soweit verdreht wird, dass die Startnute wirksam wird. Für die Startnut gilt das gleiche wie für den Nocken: Fahrgestellnummer?
Das ganze ist im angesprochenen Werkstatthandbuch sehr ausführlich beschrieben. Zudem sind da auch die Werte für den Förderbeginn angegeben, für die du dich so sehr interessierst, leider weiss ich sie nicht auswendig. Ich kann sie bei Bedarf nachsehen, ich würde mich aber an deiner Stelle erst einmal vergewissern, dass die Vorglühung auch
wirklich geht! Wenn du dir den oben verlinkten Beitrag durchliest wirst du sehen, dass du nicht der erste wärst, der davon ausgeht, dass die Vorglühanlage in Ordnung ist ohne das wirklich zu wissen!
Wie versucht ihr den zu starten? Beschreibe mal
genau euer Vorgehen beim Start!
Wenn ihr vorglüht, den Kolben (ohne das fehlende Handrad) auf Kompression dreht und dann einspritzt, kommt es dann zu einer Zündung? Wie bereits oben erwähnt wäre auch interessant was für eine Glühkerze verbaut ist (Hinweise zur Glühanlage bei Stabglühkerze und Originalkerze und zum weiterglühen bei betätigtem Anlasser: siehe oben verlinkten Beitrag).