Hallo Basti,
bei den Wälzlagern ist es so, dass die kleineren Lager mit höherer Drehzahl etwas empfindlicher sind als die Dicken. Da die auch recht preiswert sind sollte man da tauschen. Die dicken Ottos (Baugröße und Preis) dagegen verschleißen nicht im Betrieb sondern wenn, dann durch Überlastung (extremer Stoß, der die Laufbahn schädigen kann) und vor allem Rost bzw Abriebeintrag ins Lager. Wenn diese Lager also noch gut laufen ohne nenneswerte Macken an Rollkörper und Laufbahn einfach weiterverwenden.
Bei kleineren Lagern mit vergleichsweise hoher Drehzahl sieht es anders aus, da kann durchaus die Lauffläche selbst schon etwas "abgerieben" sein, bzw durch die dauernde Beanspruchung bei der Rollbewegung sich minimalste Ablösungen (Pittingbildung) ergeben (es sind ja auch ältere Lagerlegierungen). Kommt dazu noch eine schlechte Ausdistanzierung bei der die Welle wandern konnte... ist es besser diese Lager gegen Neue auszuwechseln. Dabei aber auf das nötige Laufspiel achten, wie so oft ist hier eher Wurfpassung angesagt (C4) als Normalspiel. Im übrigen ist es wie so oft: Die Lager, Zahnräder und was sonst verbaut ist halten vieel mehr aus als im Bulldogbetrieb gefordert! Das ist halt noch mit Sicherheitszuschlag konstruiert um zu halten und nicht auf Kostenoptimum bis nach der gesetzlichen Garantie per Simulation hochgerechnet

Zu diesem Sicherheitszuschlag kommen heute noch die viel besseren Öle und die meist viel geringere Belastung im Betrieb - Kurz und gut die preiswerteren kleineren Lager eventuell tauschen, die dicken Ottos einfach drinlassen.
Gruß
Andi
P.S. ein Tip für die Ablassschraube(n). Ein Sack-Loch reinbohren, darein eine Messingbuchse und in diese einen sehr starken Neodymmagneten einkleben/pressen. Der Magnet fängt so eventuellen Abrieb und Zahnradpartikel weg die doch immer irgendwann mal bei Verschalten... entstehen. Die Messinghülse dient der "Entkopplung" von Stahlscharube und Magnet, so gibt es keinen "Kurzschluss" und die Feldlinien greifen weiter ins Öl als bei direkter Montage. Man kann auch ein anderes nichtferromagnetisches Material nehmen (Kunststoff, Kupfer, VA..)