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Umrüstung 2416 auf 28ps?!?!

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Umrüstung 2416 auf 28ps?!?!

Beitragvon Manuel1985 » 15.09.2008, 21:43

Hallo!

Ich hab mir überlegt meinen 2416 auf 28ps Aufzudrehen.

Wir fahre den Sommer über überall im Umkreis auf Bulldogtreffen und mit meinem 5meter Bauwage hat er am Berg ab und an schon mächtig zu schaffen, würden sich die 4PS bestimmt gut machen.

Jetzt meine Frage:

Was ist der Unterscheid zwischen 2416 und 2816. meines wissens ist die Höchstdrehzaht anstatt 1050u/min 1150u/min.
Was ist noch anderst?
Ist die Pumpe die selbe?

Wo verstelle ich die höchstdrehzahl??

An der Zapfwellenbremse hat mein Lanz 25PS.

Der Lanz ist komplett Überholt! Kolben, Lager, ect alles Neu gemacht.

schreibt mal eure meinungen...........

MFG Manuel
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Beitragvon Manuel1985 » 23.09.2008, 16:02

weiß keiner rat???
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Beitragvon Lanz Fan » 23.09.2008, 17:12

Hi,

normalerweise ist beim D2416 und D2816 alles gleich bis auf die Drehzahl.
Unser D1616 soll angeblich auch 24PS haben. Der Vorbesitzer hat damals auch den Motor aufgemacht. Aber wie er das gemacht hat keine Ahnung. Die Pumpe ist die gleiche. Hab eine auf Reserve gekauft und rausgefunden daß die vom D1616 bis D2816 die gleiche ist.
Hab grad mal 2 Prospekte verglichen. Eins vom 24er und eins vom 28er die Drehzahl beim 24er ist 1050U/min und beim 28er 1100U/min.

Gruß Jessi
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aufdrehen

Beitragvon lanzonkel » 23.09.2008, 18:28

einfach ne scheibe unterlegen , und dann hat er mehr dampf
ich suche noch nen bild raus , wo die hin muss :idea:
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Beitragvon Benjamin » 23.09.2008, 18:36

Hallo,
die Angaben bezüglich der Drehzahlanhebung kann ich bestätigen. Allerdings mag ich bezweifeln, dass dies der einzige Grund ist.
Mit den dargestellten Angen besitzt ein D2816 176Nm Drehmoment bei Nenndrehzahl, während der D2416 nur etwa 160Nm locker macht bei 1050 1/min.
Das würde bedeuten, dass der 2416er noch mal gute 15Nm Drehmoment zusätzlich entwickelt bei einer Drehzahlanhebung.
Betrachtet man den flachen Drehmomentverlauf (Drehmoment ist fast konstant über den ganzen Drehzahlbereich) der Volldiesel, kann ich mir einen solche Drehmomentanstieg nicht vorstellen.
-> der 2816er startet schon im Leerlauf mit einem höheren Moment.
-> nicht nur die Drehzahlanhebung kann die Ursache sein.

Mir fallen da spontan ein paar Möglichkeiten ein, woran das liegt. Die haben aber wenig mit der antiken Technik des Bulldogs zu tun;-).
Viel Erfolg beim Tüfteln.
Würd mich auch interessiern.
Mfg, Benny
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Beitragvon bulldogfan » 23.09.2008, 20:17

25 ps an der welle ist schon ein sehr ordentlicher wert, da wird dein motor schon 28ps haben.

@ benjamin, mir kommt das immer so vor dass die volldiesel nur gut gehen wenn man den motor bei laune hält, fällt der einmal von den touren ist schluss. ich denke das die 15NM schon von der drehzahl abhängig sind da die 24/28 ps sich nur in der drehzahl unterscheiden.
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Beitragvon Philipp Hügel » 23.09.2008, 21:02

Grundsätzlich gilt: Mehr Drehzahl => mehr Leistung!
Allerdings reichen die zusätzlichen 50 1/min nicht aus für 4 PS Mehrleistung.
Da muss zusätzlich die Einspritzmenge und damit das Drehmoment bzw. der effektive Mitteldruck erhöht werden.
Denn es gilt auch: Mehr Drehmoment => mehr Leistung!

P (Leistung) = 2 * PI (Kreiszahl) * n (Drehzahl) * M (Drehmoment)
(So hat sich Benjamin die 160 bzw. 176 Nm ausgerechnet)

M ~ V (Hubvolumen) * C1 (eff. Wirkungsgrad) * C2 (Luftaufwand, -dichte) * C3 (Heizwert, Luftbedarf) / LAMBDA (Luft- Kraftstoffverhältnis)

D.H. bei sonst gleichen Bedingungen: mehr Kraftstoff => mehr Leistung!

Ich wäre allerdings vorsichtig, wenn es darum geht die Einspritzmenge zu erhöhen, man kann alles übertreiben. Wenn dein 5m Bauwagen in einer schwarzen Rauchwolke verschwindet war's zuviel! :wink:
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Beitragvon bulldogfan » 23.09.2008, 22:12

das bei höherer drehzahl auch mehr eingespritzt werden muss ist ja logisch.
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Beitragvon Benjamin » 23.09.2008, 22:41

Philipp, da hast du recht.
Was man aber auch nicht vergessen darf ist, das der indizierte Wirkungsgrad und damit die "innere" indizierte Leistung proportional zu einer Reihe von Gütegraden ist. Einer davon ist der Gütegrad der Verbrennung der seinerseits u. a. vom Luftverhältnis abhängt. Bei den relativ geringen Brennraumturbulenzen erfolgt die Kraftstoffluftvermischung nur in einem sehr engen Luftverhältniszahlbereich. Das bedeutet, dass eine erhöhte Kraftstoffeinspritzung, wenn es denn übertrieben wird, nur den Rußausstoß in die Höhe treibt. Die Leistung hingen muss nicht zwangsläufig ansteigen. Alos kaputt kann man da nicht viel machen. Im Gegenteil kühlt die Verdampfungsenthalpie des eingespritzten Kraftstoffes den Brennraum aus und sorgt damit dafür das die hohen Temperaturen, die zur internen Rußoxidation benötigt werden, nicht mehr erreicht werden. => Ruß. Ausserdem: Arbeitsverlust, weil das weniger warme Brenngas weniger Arbeit am Kolben verrichten kann.
Der Trick ist heute Gang und gebe um die Brennraumtemp. und damit die Abgastemp. niedrig zu halten, um den Turbolader nicht in die Weißglut (unter Volllast bei hohen Umdrehungen) zu bringen.

Ich bin noch nicht so lange hier, aber ich finde es eine schöne Gelegenheit über das Hobby und artverwandte Themen zu disktieren. Vielen Dank, und gaute Nacht.
Benjamin
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Beitragvon Benjamin » 23.09.2008, 23:26

Wir denken zu kompliziert! Die beiden Bulldogs wurden im Baukastenprinzip produziert. Ich vermute mal, dass die weder was an der Pumpe geändert haben, noch an der Einspritzmenge.
Ich kann mir vorstellen, das die einfach ne andere Zylinderkopfdichtung genommen haben und damit die Verdichtung zusätzlich zur Drehzahlanhebung erhöht haben.
Das ist meiner Meinung nach die einfachste Lösung. Ich meine so etwas schon mal in einem Häfner Buch gelesen zu haben. Nur weiss ich nicht mehr welche Baureihe das betraf.
Das musste ich jetzt noch mal loswerden..... Mfg, Benjamin
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Beitragvon Philipp Hügel » 23.09.2008, 23:53

Ich glaube das Spaltmaß war dasselbe - das müsste man nochmal nachschauen. So weit ich mich erinnere, hat der D 2816 übrigens die von Manuel1985 angegebene Nenndrehzahl von 1150 1/min und nicht 1100 1/min.

Am Regler gibt es eine Einstellschraube um die Motorhöchstdrehzahl zu begrenzen (wenn man die zu weit rausdreht geht einem ohne Last der Motor durch) und einen Lastbegrenzer für die Motorhöchstleistung. Das ist das Teil wo die von lanzonkel beschriebene Scheibe unterlegt werden kann, um den Vollastanschlag zu verschieben. Dadurch wird dann bei Vollast mehr eingespritzt. Übrigens ist der Anschlag Federbelastet wodurch er bei Überlastung vom Regler verschoben werden kann und Einspritzmengen größer als die bei Vollast vorgesehene möglich sind.

Der Regler ist im Werkstatthandbuch für die kleinen Halb- und Volldieseltypen detailliert beschrieben, weshalb ich Manuel1985 diese Lektüre empfehle (Das bekommt man mittlerweile als Nachdruck, man muss also nicht mehr Seite für Seite aus dem Ordner kopieren). Bevor ich weiter aus der Hüfte schieße, werde ich mir das bei Gelegenheit noch einmal gründlich zu Gemüte führen.

Da ist übrigens auch schön beschrieben wie der Einspritzzeitpunkt beim Start bei den neueren Typen durch eine "Startnut" am Pumpenkolben nach spät verschoben wird. Die haben sich echt raffinierte Sachen einfallenlassen damals. Ein sehr interessantes Detail, wie ich finde.
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