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Lanz und Ölwechsel

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Re: Lanz und Ölwechsel

Beitragvon cs » 29.08.2011, 14:23

Hallo mogmuli ,

Wenn der Bauer das noch eingefüllt hat, geh ich davon aus, dass der Bulldog damals noch nicht restauriert war.

unabhängig davon; da im Ölkreislauf eines Glühkopf kein "Feinfilter" vorhanden ist, "schmiert" man auch bei einem restauriertem Bulldog mit dem ganzen sich im Umlauf befindlichen "Dreck" (bei einem modernem Öl) die Lager, Kolben und Zylinderlaufflächen.
Deshalb ist es meiner Meinung wichtig in diesem Fall öfters mal einen Ölwechsel zu machen !

Gruß
Christoph


PS: Mein Lanz wird auch nie in meinem Leben restauriert ! :mrgreen:
cs
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Re: Lanz und Ölwechsel

Beitragvon RT-andreas » 30.08.2011, 12:20

Endlich mal wieder übers Öl sabbeln :beifall:


nur die "Meinungen" entsprechen leider wie so oft kaum den Tatsachen. Vom Höhresagen könnte ich auch Geschichten erzählen nur das ersetzt leider keinesfalls die seriöse Nachschau in technischen Kladden.
Grundsätzlich ist für heutige Öle die alte Betriebsanleitung in weiten Teilen für den Reißwolf.
Damals übliche Öle gibt es heute nicht mehr.
Was als "altes" Öl heute angeboten wird ist auch ohne Additivierung Klassen besser als damals.
Moderne Öl sind scherstabiler, oxidieren weniger, bilden keine Ablagerungen aus anoxidierten Bestandteilen
...
Getriebeöl als 85 w140 geht problemlos in den alten Getrieben. Es gibt nur einen einzigen Minuspunkt für alte Getriebe die beim Lanz aber nicht zutreffen, das wären Buntmetall Synchroringe die unter "Last" dann mit einigen Additiven aus Gl 5 Ölen reagieren könnten. Wenn mir einer diese Synchonisierung beim Glühkopf bitte zeigen kann??? Gleitlagerbuchsen macht das Öl nix da die eben nicht unter Last stehen im Betrieb. Dickes Öl von wegen "Steigen" Quark, schonmal ein 80 / 90 er Öl fließen gesehen bei Raumtemperatur? In Getrieben geht es immer hoch her und früher war das 140 deshalb Pflicht, weil es sich eben sehr viel schneller zersetze und dünnflüssiger wurde als heutige Getriebeöle. Daher auch der Ölwechsel aus dem Handbuch. Solange kein Wasser ins Getriebe kommt ist ein Ölwechsel heute unnötig (wenn man schalten kann und kein Späneproduzent ist, Magnet in Ablasschrauben hilft auch weiter).
Hier mal ein Video wie es im Getriebe mit dem Öl zur Sache geht und das sozusagen im Leerlauf ohne volle Drehzahlen und mit vieeel kleinere Zahnrädern = niedrige Umfangsgeschwindigkeit im Vergleich zu Buldog: http://www.youtube.com/watch?v=BZ1Y_goOb-g

Kurz und gut, Gl 4/ 5 greift im Bulldoggetriebe nix an und ist auch als 85W140 absolut top, benötigt keinen Ölwechsel im Hobbybereich über Jahre (PKW haben das als Lebensdauerschmierung drin und mehr Drehzahl, mehr PS vieeel weniger Öl und es tut doch)

Motoröl, auch da sind alle modernen Öle top. Man kann wegen des Ölens eventuell nach niedrigen Flammpunkten schauen, nur so tolle wirds das auch nicht bringen. Grund ist einfach wenn zuviel Öl drin ist oder es "falsch" fließt im Verbrennungsraum dann mogelt es sich immer an den >200°C Stellen vorbei, bzw geht so schnell durch die Verbrennung wie ein Fakir über glühende Kohlen :mrgreen: und landet dann gebräunt im Auspuff. Additive reinigen den Kurbelgehäusebereich von eventuellen Ablagerungen sowie sie entstehen(wollen), ebenso die Kolbenoberfläche am Mantel, den Ringbereich und die Überströmer. Dass das Rücklauföl schwarz ist ist OK und macht nix. Der Filzfilter sollte früher auch "nur" die Brocken ausfiltern die manchmal abplatzen konnten und vom Öl rückgefördert wurden (Verstopfungsgefahr). Da das Rücklauföl hauptsächlich den Kolben schmiert wird auch nicht "alles" mit "Dreck" geschmiert. Übrigens im Diesel LKW oder PKW bleibt die Soße 30-60 tkm drin und ist auch schwarz. Alles was durch den original Filzfilter geht ist nach der konstruktiven Auslegung normal und schadet dem Motor nicht, sonst hätten die den Filter feiner gebaut. Zudem oxidiert modernes Öl nicht so arg wie damals das Schmiermittel, auch das ist ein deutlicher Vorteil vor allem bei längerer Standzeit zwischen den einzelnen Fahrten, von der besseren Viskosität und gleichmäßigeren Förderung bei Mehrbereichsölen mal ganz abgesehen.
Kurzum moderne Öle sind absolut Glühkopftauglich, Ölwechsel kann man weitgehend vergessen im Vergleich zu früher und "Drecklösevermögen" ist vorteilhaft gegenüber den alten Ölen, zumindest wenn der Motor/Ölleitungen einmal richtig gereinigt wurde. Die Ablagerungen darin haben sich früher auch mal gelöst und waren dann der Grund für den Filzfilter, nur mal so nebenbei.
Hat eigentlich schonmal einer der "Uröl" befürworter einen alten, nur mit unlegiertem Öl betriebenen Motor aufgemacht? Ich hatte das Miß-Vergnügen. 4takter Diesel, oben klares Öl wie ausm Kanister, unten 4 cm Rußkuchen in der Wanne und Ablagerungen an allen Teilen, bähh. Dann lieber modernes Öl, kein Schlonz am Motor und öfter mal ablassen oder eben wie bei Lanz, Verlustschmierung und somit auch weg damit. Dabei dürfte im Regelfall das moderne Öl sogar noch sauberer sein als unlegiertes Öl welches Ruß und Co sich ansammeln läßt und dann irgendwann nach Geländefarten ablöst, kleinmahlt und ausfördert. Dann lieber immer staubfein gleich übers Additiv raus damit.

Gruß Andi
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Re: Lanz und Ölwechsel

Beitragvon cs » 31.08.2011, 09:42

Hallo Andi,

die Dinge die du aufführst sind mir verständlich, jedoch bleibe ich persönlich doch lieber "konservativ" und fahre unlegiertes 30'er Motorenöl und im Getriebe 140'er "Oldtimeröl".
Da ich merke das du sehr "bewandert" bist in diesen Dingen; wie sieht es bei GL 4/5-Hypoid Getriebeölen mit der Dichtungsverträglichkeit aus ?

Gruß
Christoph
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Re: Lanz und Ölwechsel

Beitragvon RT-andreas » 31.08.2011, 11:24

Hallo Christoph,

natürlich läuft der Buldog auch mit modernen Einbereichsölen, jeder wie er mag nur moderne Öle als "schlecht" darzustellen ist eben Unsinn.
Wegen der Dichtungen gibts ebenfalls praktisch keine Probleme. Selbst wenn du statt Gl5 Polyglycol- oder Esteröle einsetzen würdest sehe ich da kaum ein Problem. Grund ist einfach, Additive die einen Filz-Dichtring auflösen sind mir noch nicht untergekommen, Papier- oder Kork-Dichtung wird höchstens durch zu festes Anziehen gequetscht und undicht aber wohl kaum durch Ölkomponenten zersetzt.
Problemfall wären allerhöchstens alte! Simmerringe und Gummis aber die gibt es in dem Gerät ja nicht. Werden dann bei Restaurierung neue statt Filz verbaut, entsprechen sie dem Stand der Technik von heute, sprich sind resistent.
Wäre alles nur so wie früher, dürfte man ja auch keinesfalls heutigen Diesel tanken :mrgreen: :mrgreen: der ist sozusagen noch mehr anders als die ganzen Schmierstoffe und greift sogar viele moderne Kunststoffe Sim-Ringe an (RME). Von daher ist auch das Handbuch wieder kritisch da es ja "mit Dieselöl spülen" anbgibt. Wer also auf moderne Öle verzichtet darf auch keinesfalls mit Diesel spülen, allenfalls Petroleum oder Heizöl ohne RME oder evtl Ultradiesel - da gibts aber wieder andere Problem....ein weites Feld eben

Gruß Andi
RT-andreas
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