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Klackern beim Volldiesel

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Klackern beim Volldiesel

Beitragvon klauss » 04.05.2009, 11:20

Hallo,
mein Lanz macht metallische Klackergeräusch beim Laufen,diese hat nichts mit der Zündung/Einspritzung zu tun, es tritt also nicht bei der Zündung auf sondern beim Laufen, quasi beim Drehen des Schwungrades. Man hört das Geräusch auf der linken Seite deutlich, rechts nur mäßig.
Das Problem trat unter Last (ohne Anhänger, Steigung) schlagartig auf. Beim Gaswegnehmen ist das Klackern nicht weg, sondern verändert sich. Wenn man das Schwungrad (ohne Keilriemen) dreht, hört man, leise, ein metallisches Geräusch, als ob irgenwo was Luft hat.
Folgende habe ich schon probiert:
- Anlasser ausgebaut weil ich dachte da schleift was
- Auspuff ab, Kolben und Ringe o.k. kein übermäßiges Spiel
- Ansaugkanal abgeschraubt, Einlassventil o.k.
- nix entdeckt im Kurbelgehäuse, kein Spiel im Pleuellager
- Regler hat auch Öl

ratlose Grüße aus WI

Klaus
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klackerndes Geräusch links

Beitragvon bulli1706 » 05.05.2009, 22:01

hallo Klaus,
viele Halb= und Volldiesel Bulldogs haben Probleme mit dem festen Sitz vom linken Schwungrad. Es könnte also möglich sein, dass sich das Schwungrad von Deinem Bulldog gelöst hat. Im Normalfall wandert dann der Keil nach außen, weil er vom gelösten Schwungrad zusammengehämmert und darum schlanker gemacht wird. Es nützt also wenig, den Keil gegen Rausrutschen zu sichern. Damit wird nicht verhindert, dass sich das Schwungrad von seinem festen Sitz auf der Kurbelwelle löst. Das kann sich wie Lagerschaden anhören oder so, wie Du es beschrieben hast, wenn das Schwungrad schon etwas nach außen gewandert ist. Wenn es tatsächlich am Schwungrad liegen sollte, muss es runter. Dann wäre eine gründliche Prüfung aller Leckagen und Einrichtungen dahinter angesagt, weil Du endlich Platz für Deine geschickten Hände bekommst. Das Schwungrad wird dann wieder unbedingt trocken montiert, evtl. mit etwas Gewindesicherung von Loctite-Soft, das sich zum Abziehen mit Heißluftpistole lösen lässt, an den Auflageflächen dem Keil gegenüber. Den Keil solltest Du gerne erneuern, damit er von Anfang an das Schwungrad auch gegen Verdrehen sichert. Auch ihn kannst Du mit ganz wenig Loctite ganz vorne aufgetragen sichern. Beim Einkeilen achte unbedingt darauf, dass das Schwungrad nicht eiert. Das kann passieren, wenn sich das lose Schwungrad in die Kurbelwelle gefressen hat. Diese Stellen kannst Du nach Entfetten mit Aceton oder Bremsenreiniger mit einem Zweikomponenten Epoxidharzkleber ausfüllen und nach dem Aushärten behutsam anschleifen. Nach abgeschlossener Montage rate ich Dir, den Wellenstummel und die Nahtstellen zum Schwungrad sorgfältig zu lackieren, damit Du bei Wartungsarbeiten an Deinem Bulldog eine Kontrolle über den festen Sitz des Schwungrades bekommst.
:wink:
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Beitragvon klauss » 06.05.2009, 07:15

soory, hab völlig vergessen zu schreiben, dass das Schwungrad erst kürzlich von einem Fachmann ordnungsgemäß mit einem neuen Keil auf der Welle befestigt wurde.
Das Klackern kommt von "dahinter".
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Beitragvon Ingo » 12.05.2009, 12:13

Ich habe wohl das gleiche Problem bei meinem D2416.
Das Problem trat bei mir nach einer Fahrt unter Last auf (Miststeuer mit 5to Pflastersteinen bei einer Steigung von ca. 15%)
Das "Klackern" ist Drehzahlabhängig und metallisch. Bisher hatte ich noch keine Zeit mich genauer damit zu beschäftigen aber meine Vermutung ist dass das Geräuch vom Kolbenbolzen kommt. Kann es evtl. möglich sein dass der Bulldog mal einen Nachbaukolben bekommen hat der unter Last nicht seinen Beanspruchungen stand hält.
Ansonsten könnte ich mir evtl. noch Vorstellen dass das Geräuch vom Pleuellager kommen könnte !
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Beitragvon klauss » 12.05.2009, 12:21

Hallo Ingo,
ich hatte das Kurbelgehäuse offen, kein Spiel, Auspuff abgeschraubt, Kolbenbolzen hat bei mir aber nur minimal Spiel, das ist es m.E. nicht.

Hab mir einen Ausziehkeil bestellt und werde in den nächsten Tagen das Schwungrad mal abnehmen und dahinter "forschen".
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Beitragvon bulldogfan » 12.05.2009, 12:26

die zwischenräder klappern wenn sie etwas verschleiss haben da der motor eiert. kupplung treten und hören ob es noch klappert, wenn nicht ist es wahrscheinlich das zwischenrad.
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Klappern

Beitragvon lanzonkel » 12.05.2009, 13:09

nimm mal die kupplungsabdeckung runter , die volldiesel klappern auch gerne mit dem kupplungsschwungrad .
klingt genauso als wenn das pleuellager hinüber ist .
gruss lanzonkel
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Beitragvon Ingo » 13.05.2009, 13:29

Bei meinem D2416 kommt das klackern wohl nicht vom Zwischenrad da das Klackern auf der Auspuffseit definitiv lauter ist als auf der Kupplungs-seite wo auch das Zwischenrad sitzt !
Ein drehzahlabhängiges metallisches Klackern kann aber auch von einer defekten Zylinderkopfdichtung kommen. Dieser Tipp wurde mir von einem Bekannten aus dem Nachbarort gegeben der 1957 in einer Lanz Vertretung gelernt hat. Der gut Mann will demnächst mal vorbei kommen und sich das Klackern anhören.

Ein Klackern kann aber auch, wie schon geschrieben, von der Kupplung selbst kommen. Die kenne ich von einem D2416 bei uns im Ort der 1959 angeschafft wurde und seit dem in Familienbesitz ist. Das Klacker ist schon seit Jahren und der Bulldog läuft ohne Probleme. Auch unter Last, d.h. da der Bulldog eine fest angebaute Seilwinde besitzt wurde er die letzten Jahr noch sehr viel Stunden im Wald eingesetzt.
Allerdings sollte ein "Klackern" welches von der Kupplung kommt akkustisch erkannt werden wenn man mal ein Ohr an die Kupplungsabdeckung hält !

Ob man bei demontiertem Auspuff erkennen kann ob der Kolbenbolzen verantwortlich ist kann ich allerdings nicht sagen. Vielleicht weiß hier irgendjemand etwas näheres....
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Beitragvon Basti » 13.05.2009, 22:13

Hallo

habe so in metalisches Geräusch auch bei einen Bekannten gehabt. Da war die Verdrehsicherung von einem Kolbenring abgearbeitet. Dadurch konnte sich der Kolbenring verdrehen, im Aupuffschlitz verkanten und abbrechen. Das abgebrochene Stück vom Kolbenring hat sich dann zwischen Zylinderkopf und Kolben befunden und bei jedem Kolbenhub zu dem metalischen Geräusch geführt.

gruß Basti
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Beitragvon Ingo » 14.05.2009, 14:10

Also wenn es nur ein gebrochener Kolbenring bzw. die Verdrehsicherung ist wäre das ja leicht zu beheben bzw. kann man das evtl. schon bei der Demontage vom Krümmer erkennen.
Beim D2416 von meinem Freund hatte sich mal ein Splint von den Pleuellager Schrauben gelöst und ist über den Luftkanal in den Verbrennungsraum gelangt. Das war dann auch deutlich hörbar wenn der Kolben den Splint genagelt hat...
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Des Rätsels Lösung

Beitragvon klauss » 18.05.2009, 14:06

Hallo ihr alle,

danke für die vielen Antworten. Habe am Samstag das Schwungrad abgenommen und den Deckel des Reglergehäuses abgeschraubt. Dort fand ich ein völlig zerlegtes Kugellager der Welle, die die Ölpumpe antreibt. Mit defektem Kugellager lief die Welle außer der Mitte und die Reglergewichte schlugen an das Gussgehäusse, das war das metallische Geräusch. Heute habe ich mir die drei Kugellager der Welle neu besorgt (für 23.-@ brutto) und werde sie noch vor dem Vartertag einbauen.

viele Grüße aus WI

Klaus
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