D1706 Motor nach Belastung stehengeblieben...


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Geschrieben von Gordon am 17. Mai 2004 13:28:20:

Hallo,

Habe eine Frage, auf die es eventuell mehrere Antworten geben könnte...?

Am Wochenende sind wir mit unseren Bulldogs auf eine Ausstellung gefahren. Da der D1706 mittlerweile das ganze Jahr steht, haben wir diesen am Samstag erst einmal nur im Stand und unter ganz leichter Last gefahren (Solo). Obwohl das Kühlwasser den richtigen Füllstand hatte (halbe Höhe von Einfüllsieb)und das Thermometer nur 40 Grad angezeigt hat, ist der Kühler über den Einfülldeckel übergelaufen. Auch noch ca. 15 Minuten nach dem Abstellen lief Wasser über, dann noch ein wenig aus dem Überlaufrohr, ist also offen, sonst könnte ich es ja verstehen... . Am Sonntag haben wir kein Wasser nachgefüllt, da am unteren Ende des Siebes noch Wasser im Kühler stand, es war also noch ausreichend drin. Nun haben wir den zweiten Bulldog hinter den D1706 gehangen und sind ganz normal auf der Hauptstraße gefahren. Dabei ging es mal bergauf und wieder bergab, aber niemals mußte ich niedriger als im zweiten Gang zweite Gruppe fahren. An einer starken Steigung mußte ich dann noch einmal in den ersten Gang und sind an diesem Stück für ca. 5 Minuten unter Volllast gefahren. Die Auspuffgase waren aber weder weiß noch schwarz, eher ein Gemisch aus beiden, also grau, wir haben den Motor keinesfalls überlastet. Oben am Berg angekommen war das Thermometer auf genau 70 Grad geklettert, also noch vor dem grünen Bereich (kritischen Bereich) des Thermometers. Der Bulldog hat gezogen das es eine wahre Freude war! Immerhin 2300 kg im Kreuz (plus Eigengewicht)... dann, schon längst wieder auf der Geraden, kommt der Bulldog nicht mehr auf seine Endgeschwindigkeit, man spürte einen deutlichen Leistungsverlust.Immer noch war das Thermometer ca. 70 Grad. Da dachte ich schon es sei defekt, denn wir hatten noch alle drei Abdeckbleche des Kühlers angebaut, so daß der Lüfter nur minimal Luft ziehen konnte. Ich hätte die Bleche ja auch abgebaut, aber bei 70 Grad sehe ich eigentlich noch keine Veranlassung? Lanz schreibt 70 bis 80 Grad vor, mit der Bemerkung, daß man den Motor nicht längere Zeit in dem Bereich von 80 Grad und mehr betreiben sollte, da sonst das Kühlwasser zum kochen käme. Also alles in Ordung soweit? Plötzlich ein leichtes klappern, und 10 Sekunden später stand der Motor! Ratlose Gesichter. Der Bulldog steht in einer Wasserdampfwolke und ein leicht schlechtes Gewissen meiner Oma gegenüber kommt auf. Schließlich hat die damit schwerere Arbeit geleistet als ich in der halbstündigen Ausfahrt. Ich ahnte schon das schlimmste. Pleuellagerschaden oder Kolbenfresser... . Nachdem die Schwungradhaube abgenommen war Erleichterung: Der Motor dreht sich, keine schleif- oder kl klappernde Geräusche. Aber vorne am Zylinderkopf zischte es. Wir konnten den Motor mit einer Hand locker, flockig durchdrehen. Da wir nicht wußten, ob nun auch Wasser in den Brennraum gelaufen ist, haben wir keinen weiteren Startversuch unternommen, alleine schon deswegen, weil der Motor immer noch zu kochen(eher sieden) schien. Es brodelte leicht und immer noch lief Wasser über den Kühler über! Was soll´s. Erst mal weiter zur Ausstellung. Am Abend zu Hause haben wir mit Prilwassser den Zylinderkopf eingesprüht und durch drehen gegen OT die undichte Stelle am Kopf durch Blasenbildung entdeckt. Und zwar ist in den Kopf eine Hohlschraube eingedreht, die mittels Kupferdichtring den Brennraum abschließt. Genau die war undicht und verursachte somit den Kompressionsverlust. Schön und gut. Nun habe ich aber die Befürchung, daß die Gummidichtringe der Zündkerze und der Einspritzdüse undicht geworden sein könnten und somit eventuell Wasser in den Brennraum (und damit in´s Schmieröl) gelangen könnte. Wie gesagt, daß Wasser oben am Kühler war ohne weiteres mit der Hand zu berühren, da hat nichts gekocht. Logischerweise ist die Temperatur unten am Kopf ja höher. Ich könnte jetzt rein theoretisch einen neuen Kupferdichtring einsetzen und den Motor starten(nachdem ich ihn entlüftet habe, ist ja auf Dieel stehengeblieben). Ich glaube nicht, daß der Kolbenboden angeschmolzen ist. Die Kompression ist vollkommen in Ordnung. Was tun, sprach Zeus? Ein ehemaliger Lanzmechaniker meinte, daß da nichts passiert ist... .

Frage:

Ist dies eine spezielle Sicherheitsschraube zum Schutz einer möglichen Überhitzung des Motors? Die Schraube ließ sich leicht herausschrauben. Mit wieviel Newtonmeter muß ich diese wieder anziehen, damit bei einer neuen(Überhitzung?) diese wieder zuverlässig funktioniert?

Warum zeigt mein Thermometer 70 Grad an und unten im Motor siedet das Wasser? Normal?

Warum läuft das Kühlwasser schon bei 40 Grad oben über den Kühler aus, obwohl der richtige Wasserstand eingefüllt war? Hat dies etwas damit zu tun, daß der Kühler womöglich durch Rost und Kesselstein in seiner Funktion beeinträchtigt ist und somit das Wasser nicht mehr zirkulieren kann?

Wer von Euch hat schon einmal ähnlichen oder gleichen Defekt gehabt oder kennt jemanden, dem dies schon einmal passier ist?

Ich werde den Kühler erst einmal richtig reinigen. Lanz schlägt vor, in den Kühler Wasser mit 750g Soda einzufüllen und einige Tage normal zu arbeiten (sprich auf Betriebstemperatur bringen). Nur was, wenn der wieder überläuft bei 40 Grad, zu heiß wird und letztendlich wirklich noch Wasser in`s Öl gelangt? Auf jeden Fall lasse ich die Kühlerabdeckbleche erst mal alle auf der obersten Befestigung der Gurtbänder, so daß der Lüfter die volle Menge Luft ansaugen kann. Dann werde ich vielleicht nicht(hoffentlich nicht) die 70 Grad erreichen, aber ich denke, daß das Soda trotzdem wirkt? Wie könnte man auf einfache Weise Wasser im Schmieröl nachweisen (ohne ein Chemielabor zu bemühen)? Gibt es bessere/einfachere Methoden den Kühler zu reinigen, (z.B. Essigreiniger)ohne den Motor laufen zu lassen? Auch wenn das jetzt alles übervorsichtig klingt, bitte ich um Tips aller Art.

Ich hoffe jemand kann mir helfen. Vielen Dank!

Gruß Gordon





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