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kleine Scheibenkupplung

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

kleine Scheibenkupplung

Beitragvon abfi1972 » 25.11.2007, 20:46

Hallo!

Ich bin gerade beim Neubelegen meiner kleinen Scheibenkupplung. Dabei ist mir aufgefallen, das die sechs Löcher im äußeren Riemenscheibenschwungrad (dort wo die Bolzen mit den Kupplungsfedern durchgehen) ca. 2 mm oval ausgeschlagen sind. Sollten diese aufgebohrt und Büchsen eingesetzt werden oder handelt es sich dabei um einen "Schöneitsfehler"? Eigentlich dürften die ovalen Löcher im Fahrbetrieb ja keine Auswirkung haben, da ja die Kupplung gespannt ist. Lediglich bei getrennter Kupplung könnten die Bolzen klackern.
Ich bitte um Euren Rat, da im Buch von Heinl nichts darüber steht, ob man diese doch recht aufwendige Reparatur durchführen soll.
In der Abbildung von der kleinen Scheibenkupplung im Buch kann man ebenfalls deutlich sehen, dass die Löcher oval ausgeschlagen sind.

Grüße aus Österreich
Thomas
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Beitragvon rüro » 25.11.2007, 22:46

Hallo Thomas,

wenn du keinen Pfusch machen willst, kommst Du um ein Büchsen der Riemenscheibe samt neuer gehärteter Bolzen nicht herum. 2mm oval ist schon eine ganze Menge. Allerdings muss beachtet werden, dass die Teilung nach dem Buchsen auch noch exakt stimmt, was ein präzises Arbeiten mit richtigem Gerät voraussetzt. Du hast vollkommen Recht, dass dies ziemlich aufwändig ist.

Viele Grüsse Rü.
rüro
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Beitragvon abfi1972 » 27.11.2007, 22:05

Ich denke, dass ich die Riemenscheibe auf einem Teilapparat aufboren lassen werde. Die Buchsen werd ich selber drehen. Was meinst du, wieviel Spiel sollen denn die Bolzen in den neuen Buchsen haben?
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Beitragvon ChristianK » 30.11.2007, 23:19

Moin!
Die gleiche Arbeit habe ich vor ein paar Jahren bei nem 6006 selber gemacht. Die alten Löcher auf nem Teilapparat ausgebohrt, Grauguß-Buchsen eingesetzt und neue Bolzen verwendet. Hat sich gelohnt, war aber auch sehr aufwändig.
Sehr wichtig: die Teilung und der Lochkreisdurchmesser müssen exakt stimmen. Für das Spiel der Bolzen in den Buchsen habe ich glaube ich 0,5 mm genommen, soweit ich mich erinnern kann. Vielleicht waren es auch 0,3 oder so.
Die Buchsen habe ich zusätzlich noch axial mit Madenschrauben gesichert.
Inzwischen habe ich mir überlegt, man könnte die Buchsen auch aus einem Kunststoff fertigen, um die Klack-Geräusche weiter zu reduzieren, allerdings darf sich das Material durch die extremen Stoßbelastungen nicht verformen. Ich hatte da zunächst an Nylon gedacht, weiß aber nicht, ob es Formstabil ist. Grauguß jedenfalls wird es sicherlich sein.
Falls Du noch Fragen hast kannste die gerne stellen.
Gruß Christian
ChristianK
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Beitragvon abfi1972 » 03.12.2007, 21:49

Hallo Christian!

Glaubst du kann ich die Buchsen auch aus Stahl machen? Ich hab nämlich kein Graugussmaterial. Ich hätt auch die Möglichkeit Poyamid zu nehmen, da hab ich jedoch die selben Bedenken wie du. Das lass ich lieber und nehme sicheres Material.
Noch eine Frage: Wird durch das neu Ausbuchsen das Klackgeräusch der Kupplung auch besser? Sind meine Überlegungen dazu falsch ( Beitrag oben)?

Lg

Thomas
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Beitragvon rüro » 03.12.2007, 22:20

Hallo Thomas,

Stahlbüchsen gehen auch, am besten mit einem Bund, dann noch mit Loctite hochfest eingeklebt. Wenn die Teilung astrein stimmt, kannst man etwas unter 0,5mm Spiel Bolzen-Lochinnendurchmesser gehen. Das ganze sollte relativ leichtgängig sein, damit die Kupplung von Anfang an richtig trennt.

Das Klappergeräusch wird jedenfalls durch die erhöhte Luft im eingerückten Zustand der Kupplung NICHT beeinflusst. Ansonsten müsste die Kupplung über ihren Reibwert rutschen, was sie definitiv nicht macht. Das typisch leidige Klackern der eingerückten Kupplung kommt einzig und alleine aus der erhöhten Luft in Bereich der Zahnscheiben bzw. der ausgeschlagenen Verzahnung des Kupplungsschwungrads.

Viele Grüsse Rüdiger
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Beitragvon ChristianK » 03.12.2007, 22:55

Tach!
Die Aussagen kann ich bestätigen, wenn das Kupplungspedal nicht getreten ist, werden diese Bolzen auch nicht klappern, weil sich ja in dem zusammengepreßten Paket nix bewegt. Bei unserer Kupplung haben wir diese Außenverzahnung gleich mit aufgearbeitet, dadurch haben wir insgesamt eine deutliche Verbesserung erreicht. Die ausgeschlagenen Bolzen verursachen bei getretener Kupplung ein starkes Scheppern, das wollten wir halt ebenfalls beseitigen.
Ob bei den neuen Hülsen Platz für nen Bund ist, müßte man erst genauer untersuchen, ich habe sie ohne verbaut, zumal das mit Grauguß eh nen bißchen problematischer ist, nicht daß da was wegplatzt oder so. Gegen Herausfallen müssen sie auf jeden Fall gesichert werden, egal wie. Den Werkstoff habe ich deshalb ausgewählt, weil er ne bessere Beständigkeit gegen Stoßbelastungen und Druck hat, aber Stahl geht natürlich auch, und so groß werden die Unterschiede sicher nicht sein. Geschmiert habe ich die Hülsen mit Kupferpaste, dann gibt's da so schnell keinen Verschleiß.
Gruß Christian
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kl Scheibenkupplung Maß für den Lochkreis

Beitragvon abfi1972 » 05.12.2007, 21:00

Hallo!
Ich muss noch einmal um Eure Hilfe bitten!
Hat jemad von Euch das genaue Maß für den Lochkreis der sechs Bohrungen in der Riemenscheibe (für die Bolzen mit den Federn) zur Hand. Ich hab versucht es anhand der Bolzenabstände auszumessen und komme auf Werte zwischen 260 und 261 mm. Wenn die Bolzen in den neuen Buchsen nur 0,5 mm Spiel haben sollen kann ich nicht einfach ein Mittel nehmen. Ich denke zwar das richtige Maß wird warscheinlich 260 mm sein, aber mit wäre wohler wenn ich das genaue Maß hätte.

Thomas
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Re: kl Scheibenkupplung Maß für den Lochkreis

Beitragvon ChristianK » 06.12.2007, 14:25

Du hast also die Bolzen in den Druckteller eingesetzt und gemessen, verstehe ich das richtig?
Nimmst Du neue Bolzen oder die alten, die schon mal in dem Druckteller gesessen haben? Bei neuen Bolzen mußt Du prüfen, ob die Steigung des Kegels auch paßt, war bei mir nämlich nicht der Fall. Dann könnten die Bolzen schief sitzen, deshalb die Unterschiede.
Du mußt auch möglichen Verschleiß der Bolzen berücksichtigen, nimm eine unverschlissene Stelle möglichst nah am Druckteller zum messen.
Soweit ich weiß, und es ist ja auch nachvollziehbar, hat Lanz einen runden Wert genommen. Bei mir war es so, daß ein Bolzen nicht ganz senkrecht zum Druckteller war, aber alle anderen haben perfekt gepaßt. Ich habe alle Hülsen genau hergestellt und die Hülse für den schiefen Bolzen einfach etwas weiter aufgebohrt.
Ich gehe davon aus, daß Dein Maß wohl 260 sein wird, wie Du schon sagtest.
Wenn Du alle Hülsen fertig eingebaut hast, schlage ich Dir folgenden Versuch vor: nimm einfach die relevanten Bauteile und setze sie ohne alles andere zusammen, also Druckteller, Bolzen mit Muttern und die Riemenscheibe. Dann mußt Du den Druckteller mit der Hand bewegen können. Etwas Kraftaufwand ist nicht schlimm, das läuft sich ein, aber wenn es dann gar nicht geht, mußt Du sehen, ob alle Bolzen klemmen, oder vielleicht nur einer. Die entsprechenden Hülsen nimmst Du dann nochmal raus und drehst sie etwas aus, dann wird das gehen.
Bei mir hat das auf Anhieb gepaßt, ich mußte nichts mehr nacharbeiten. Und wenn Du versuchst, mit Toleranzen unter 0,1mm zu arbeiten, wird das auch bei Dir passen.
Gruß Christian
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Beitragvon Bulldog-Tom » 06.12.2007, 15:47

ihr könnt ja auch mal bilder von euren fertigen sachen reinstellen wenn ihr wollt.
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Beitragvon ChristianK » 06.12.2007, 15:51

Das ist ne sehr gute Idee, aber leider habe ich keine davon und werde so schnell auch keine machen können, weil sich die Kupplung bereits im laufenden Betrieb befindet. Damals war ich noch nicht so auf dem Trip, daß ich alles fotografiert habe.
Gruß Christian
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Beitragvon reima » 14.01.2008, 18:51

Ich hole das Thema mal wieder hervor.
Stehe vor dem gleichen Problem bei meinem Pampa. Die Löcher in der Riemenscheibe sind 3 - 4 mm oval ausgeschlagen.

Grübel jetzt gerade ob ich die Riemenscheibe überhole oder so lasse - ist halt schon arg verschlissen :roll:

Machen sich die ovalen Löcher im ausgerückten Zustand der Kupplung wirklich so stark bemerkbar?

Die 6 Hauptbolzen sind natürlich auch vernudelt. Kann mir jemand daher mal meine Meßergebnisse bestätigen 25,3mm im Durchmesser, der Konus sollte eine Steigung von 1:5 sein?

Gruß Mario
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Beitragvon ChristianK » 14.01.2008, 22:12

Im ausgerückten Zustand eiern die Bolzen bei jeder Umdrehung in den ovalen Löchern hin und her. Wie stark nun die Geräusche sind und ob das zu viel ist, muß wohl jeder für sich selber entscheiden. Ganz weg bekommt man die Geräusche auch nicht, vor allem die Kupplungsscheiben machen in der Außenverzahnung viel Lärm. An dieser Stelle sollte man auch nen bißchen pingeliger sein, denn ein zu hoher Verschleiß beeinträchtigt das Trennverhalten der Kupplung doch erheblich, das ist z. B. bei unserem 1506 leider immer noch so. Der 60er hat ne neue Verzahnung bekommen und läßt sich kuppeln wie nen Neufahrzeug, das hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Der Verschleiß der Bolzen ist da eher ein Schönheitsfehler, ich denke, daß das kaum zu technischen Beeinträchtigungen führt.
Maße kann ich leider nicht liefern, ist alles eingebaut.
Gruß Christian
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