von Socke » 06.01.2008, 20:21
Also das mit dem Material: Das was wir da sehen ist Kupfer, das ist daszweite der drei Materialien, aus denen so ein "Dreistofflager besteht. Das erste, innere (hier nicht mehr vorhandene) ist eine Blei-Zinn-Legierung (meine ich jedenfalls, heißt "Weißmetall"), sehr weich, mit guten Notlaufeigenschaften. Das opfert sich immer in Notsituationen, in denen es zu metallischem Kontakt zwischen Zapfen und Lagerschale kommt (also meist bei Ölmangel oder zu untertourigem Fahren etc.). Generell sehen Lagerschalen nach vielen tausend Betriebsstunden so aus, weil es immer mal "Feindberührung" gibt, selbst bei Druckumlaufschmierung.
Z.B. wenn ohne Öl vorpumpen nach längerer Standzeit gestartet wird etc.
Eigentlich könntest Du mit dem Lager noch weiterfahren (vorausgesetzt, das Spiel ist noch nicht zu groß, die Weißmetallschicht ist allgemein ziemlich dünn, ihr fehlen sollte sich nicht zu dramatisch auf das Lagerspiel auswirken. Kommt darauf an, was Du damit machen willst. In jedem Fall wird bei zukünftigen Berührungen der Hubzapfen mehr leiden, da das Kupfer deutlich fester ist.
Zum Maß des Kolbens: Der Kolben ist tatsächlich nicht rund, sondern hat eine etwas ovale Form, so daß das (kleinere) Maß in Kolbenbolzenrichtung durchaus Sinn macht, Die Bohrung sollte dann etwa 142 mm betragen.