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Ölrückführung D6006

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Ölrückführung D6006

Beitragvon ChristianK » 10.08.2007, 23:25

Moin,
ich wollte mal die Halb- und Volldiesel-Experten hier um Rat fragen. Es geht dabei um unser derzeitiges Sorgenkind, einem 6006, der Unmengen an Öl spuckt.
Zunächst mal habe ich hier im Forum Hinweise auf das Ventil unterm Zylinder und die Rücklaufleitungen gefunden, aber da ist mir noch einiges unklar:
Das Ventil habe ich zerlegt, gereinigt, mit Druckluft die Plättchen auf Dichtigkeit geprüft. Dann habe ich den Motor laufen lassen und die am Ventil normalerweise angeschlossene Leitung weggelassen. Es kommt im Drehzahltakt ein kleiner Luftstoß heraus, aber Öl wenig bis gar nichts. Inzwischen habe ich ein nachweislich funktionierendes Ventil vom 1616 verbaut, ohne Nennenswerte Veränderungen, also scheint das ursprüngliche Ventil funktionstüchtig zu sein. Dann habe ich alles wieder angeschlossen und die Rückleitung oben am Tank abgeschraubt, kleine Schüssel drunter und Motor gestartet. Ich konnte den Motor gar nicht so schnell wieder auskriegen wie die Schüssel voll Öl war. :shock:
Fazit: Zahnradpumpe funktioniert auch.
Jetzt meine Fragen:
1) Wie funktioniert das mit dieser sogenannten Entlüftungsleitung, die vom Zylinder über den Doppelanschluß am Kurbelgehäuse an die Oberseite der Zahnradpumpe führt?
2) Wie funktioniert das mit dem Rückschlagventil, weil die Leitung ja im Grunde zwei nicht voneinander getrennte Räume, das Kurbelgehäuse und den unteren Überströmkanal, miteinander verbindet? Oder reicht hier ein lokaler Druckunterschied, verursacht durch die Luftströmung, aus, um eine Ölförderung zu erzeugen? Kann ich diese Ölförderung auf Funktion prüfen?
3) Wo kann dieses viele Öl herkommen, das in Strömen am Auspuff herunterläuft und sich während der Fahrt auch auf das Fahrzeug und die Umwelt verteilt? Ich habe mal gelesen, dass am Pleuellager austretendes Öl durch den Luftstrom mitgerissen werden kann und so in den Abgasstrom gelangen kann, weil es aufgrund der zu niedrigen Temperaturen nicht verbrannt wird, ist das möglich?
4) Müßte zuviel gefördertes Öl für den Zylinder sich nicht unten im Überströmkanal sammeln und zurückgefördert werden? Die Pumpe müsste eigentlich korrekt eingestellt sein, war aufm Prüfstand, wobei ich derzeit nicht genau die Einstellwerte weiß.
5) Hat jemand vielleicht ähnliche Probleme (gehabt) und weiß noch nen paar Tipps, was man machen könnte?

Gut, soll erst mal reichen, wäre schön wenn jemand was dazu sagen könnte.
Vielen Dank schonmal
Gruß Christian
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Beitragvon ChristianK » 13.08.2007, 23:07

So, habe zumindest vorläufig eine Antwort gefunden:
Ich war gestern auf dem Treffen in Nordhorn und habe dort einen Holländer getroffen, der bereits vor über 15 Jahren einen 6016 restauriert hat.
Der sagte mir nun, dass das Ölgespucke in erster Linie am Zylinder selbst liegt. Dieser ist nämlich ausgedreht und geschliffen worden und da sich immer noch winzige Riefen vom Schleifen in der Lauffläche befinden, kann das Öl von dort nicht von den Kolbenringen zum Kurbelgehäuse hin abgestreift werden. Dieses gelangt dann in den Abgasstrom und wird durch den Auspuff nach draußen befördert. Eine Besserung ist erst nach einem Zeitraum von 200 Betriebsstunden und mehr zu erwarten, wenn sich Kolben und Lauffläche eingeschliffen haben. Da der überarbeitete Zylinder noch keine 20 Stunden auf der Uhr hat wird die Einfahrprozedur wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Weiterhin habe ich erfahren, dass die Ölrückführung funktioniert, wenn sich das Öl schwarz verfärbt, da dieses dann nur aus dem Bereich des Zylinders kommen kann, und das ist der Fall.
Tja, zunächst klingt das alles einleuchtend, und da ich es nicht besser weiß bleibt mir nichts anderes als abwarten und fahren, fahren, fahren, auch wenn die Sauerei mit dem Öl mehr als lästig ist.
Gruß Christian
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Beitragvon Kai » 14.08.2007, 12:48

Hallo Christian,

ist nur mal so ein Idee, da Du schreibst, spukt unmengen an Öl.
Überprüfe mal den Ölstand im Getriebe, wenn da einiges fehlt, kann es auch möglich sein, das der Motor übers "Zwischenrad" und rechte Kurbelwellenseite, Getriebeöl ansaugt.

Gruß Kai
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Beitragvon Lanz-Diesel » 14.08.2007, 20:05

Hallo,

deiner Beschreibung nach ist das Rückschlagventil in Ordnung. Die Rückölpumpe funktioniert auch (wenn du den Bulldog startest fördert die Pumpe im ersten Moment immer sehr viel, da das ganze Öl welches sich im KG-Sumpf gesammelt hat abgepumpt wird).
Das ein überholter Motor 200 Stunden braucht um mit der Ölsauerei aufzuhören halte ich für ein Gerücht! Es ist möglich dass der Motor 20 bis 40 Stunden braucht bis die Kolbenringe "abdichten" - aber keine 200. Und selbst dann sollte sich der Ölauswurf einigermasen in Grenzen halten.
Wie läuft den dein Bulldog so? Wie springt er an? Hast du den Auspuff gereinigt? Wer hat die Ölpumpe überholt und /oder eingestellt?
Beschreib doch mal die Laufeigenschaften.
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Beitragvon ChristianK » 15.08.2007, 22:59

Hallo Leute,
vielen Dank schon mal für die Antworten, dann werde ich mich noch mal ein wenig darüber auslassen.
Zunächst zum Getriebeöl: In diesem Fall schließe ich das aus folgenden Gründen weitestgehend aus:
- Der Ölstand im Motorölbehälter sinkt stetig ab, deshalb ist es wahrscheinlich dieses Öl, was aus dem Auspuff rauskommt. Wenn Getriebeöl im Spiel wäre, müsste der Ölstand steigen.
- Der Kurbelwellensimmaring rechts war beim Zusammenbau in Ordnung, ich gehe davon aus, dass er es immer noch ist.
- Ölverlust im Getriebe war bisher nicht festzustellen.

Hier eine grobe Einordnung über die austretende Ölmenge: so im Zeitraum von 2-4 Betriebsstunden ist der Sammeltopf unter dem Schalldämpfer randvoll, weitere Mengen werden ausgeworfen oder laufen außen am Auspuff herunter, alles eine ziemliche Sauerei.

Zur Vorgeschichte des Bulldog: Gekauft haben wir ihn teilzerlegt und teilrestauriert, was sich im Nachhinein als größter Reinfall in unserer Lanz-Geschichte herausgestellt hat.
Die unzähligen Rückschläge möchte ich hier nur stichpunktartig aufzählen, dann könnt ihr das bestimmt in etwa einordnen:
- Beide Lager der Pleuelstange angeblich erneuert. Das Pleuellager hat gar nicht gepasst, war im Durchmesser zu klein und die Bohrung war nicht senkrecht zur Pleuelstange. Das Kolbenbolzenlager war aus einem falschen Material, weiterhin war es der falsche Bolzen, Presspassung im Kolben (Das haben wir zunächst nicht als unzulässig eingestuft). Folge: Lagerfresser und der Bolzen hat den linken Sicherungsring aus seinem Sitz gedrückt. Ich glaube, den kapitalen Motorschaden brauche ich nicht näher zu erläutern.
- Riß im Zylinderkopf und gerissene Ölleitung in der Zylinderwand, deshalb Wasser im Brennraum.
- Rechtes Schwungrad an 2 Speichen gerissen, Druckteller der Kupplung an einer Kegelbohrung gerissen
- Kurbelwelle verbogen, Rundlaufabweichung außen: mehrere Millimeter, mit bloßem Auge deutlich erkennbar. Weiterhin war die Welle rechts so stark von Rost zerfressen, dass sie aufgeschweißt und abgedreht werden musste. Das Schwungrad war so nicht mehr festzubekommen.
- Regler extrem verschlissen, die beiden Hebel an der Oberseite haben derart viel Spiel, dass das Öl dort deutlich sichtbar in Strömen rausläuft. Dort führt kein Weg an einer Instandsetzung vorbei, ich weiß nur noch keine angemessene Lösung. Der Y-Hebel im Gehäuse hat ne Schweißstelle, war also meiner Ansicht nach schon mal abgebrochen. Oder ist der nicht aus einem Stück? Ob der Hebel nun noch seine ursprüngliche Form hat, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Der Lastbegrenzer muß wohl extrem verstellt worden sein, es lagen etwa 7-8 Unterlegscheiben darunter, also jenseits von Gut und Böse. Ich habe das nun pauschal auf 3 Scheiben reduziert, aber dort noch keine abschließende Lösung gefunden. Abhilfe kann wohl nur ein Prüfstand schaffen…
- Die Kraftstoffpumpe ist bei uns mal völlig zerstört worden: die beiden Führungsblätter am Pumpenkolben haben aus einem mir völlig unbekannten Grund auf das Drehrohr aufgesetzt, was ja normalerweise konstruktionsbedingt nicht möglich sein sollte (wird ja zusammengehalten durch den kleinen Absteckbolzen) und demzufolge ist das gesamte Element komplett auseinander gebrochen. Die Rolle hat nie vom Exzenter abgehoben, das hatten wir überprüft.

Jut, soll soweit reichen, sonst bin ich morgen noch nicht fertig…
Nun zum derzeitigen Laufverhalten:
Wir haben eine Glühkerze eingebaut, damit springt er auf Diesel pur recht ordentlich an, nicht so schnell wie ein Volldiesel, aber es geht ganz gut.
Die Leerlaufdrehzahl würde ich als erstklassig bezeichnen, sehr gleichmäßig, keinerlei Schwankungen, keine Nebengeräusche etc und absolut Rauchfrei. Wenn er nicht wackeln würde dann würde man nicht erkennen dass er läuft.
Während der Fahrt läuft er auch gut, nimmt das Gas an, zieht auch, nur wenn man vom Gas geht ist er ein wenig träge, d. h. er wird nur allmählich wieder langsam, was sich negativ auf das hochschalten auswirkt. Ob der Motor die vorgesehene Leistung abgibt, kann ich nicht beurteilen. Problem hier wie bereits angesprochen der Lastbegrenzer.
Den Schalldämpfer mussten wir von ner ganzen Menge Verbrennungsrückständen befreien, ist jetzt aber weitestgehend sauber, vom Öl mal abgesehen.
Die Ölpumpe hat der Herr Seiberl instand gesetzt und eingestellt, ebenso die Rückölpumpe. Das Messprotokoll habe ich noch vorliegen und wenn die korrekten Sollwerte zugrunde gelegt worden sind, müsste hier alles in Ordnung sein.

Ein paar abschließende Bemerkungen: Auf den ersten Blick scheint der Regler ja richtig zu arbeiten, aber was auf jeden Fall noch nicht funktioniert ist die Nullförderung der Kraftstoffpumpe, also wenn man bei höherer Drehzahl vom Gas geht. Abhilfe könnte hier ja die Verstellung des Exzenterbolzens für den Y-Hebel schaffen, aber dadurch haben wir bisher noch kein gutes Ergebnis erzielt. Da stellt sich die Frage: Ist der Regler angesichts des enormen Verschleißzustands und des geschweißten Y-Hebels überhaupt noch langfristig zu gebrauchen? Wie kann man den Lastbegrenzer vernünftig einstellen, gibt es irgendwo noch jemanden, der einen Prüfstand für diese großen Regler hat? Eine falsche Reglereinstellung und ein nicht richtig funktionierender Regler können sich ja auch ungünstig auf die Ölförderung auswirken. Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, dass der Motor überlastet wird, einmal Kurbelwelle richten reicht, das möchte ich kein zweites Mal haben.

Tja, ich weiß nicht wer sich das nun alles durchlesen soll, aber vielleicht erbarmt sich ja einer… :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Ich danke euch schonmal für alles Tipps
Gruß Christian
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Beitragvon thomas schüber » 16.08.2007, 10:54

Hallo habe auch einen 6006 der in Australien lief doch ich hatte anscheinend groses Glück ich brauchte am motor gar nichts machen er ölt ein bisschen um den Auspuff rum aber das kommt von der Dichtung hab die alte dringelassen, doch ichhabe Kollegen mit 50iger und 60igern die haben das gleiche Problem die haben zwar ein dach drauf doch die Scheibe ist nach jeder Fahrt ölverschmiert bei dem einen 50iger ohne dach bei einer ausfahrt war der Beifahrer nachher total schwarz im Gesicht alle haben Fotos gemacht bei dem einen Kollegen hat das Funkensieb Abhilfe gebracht ist zwar keine Lösung auf Dauer habe aber leider kein Patentrezept dagegen, der Y-Hebel ist meine ich immer geschweisst. Gruss Schüber.
Ein Bulldog kann nicht einzylindrig genug sein.
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Beitragvon Ingo8814 » 16.08.2007, 13:25

Bezüglich des Y-Hebels sind mir auch nur geschweißte Hebel bekannt. Mir wurde mal gesagt dass diese generell geschweißt sind. Aber vielleicht findet sich hier ja noch jemand mit andern Erkenntnissen oder kann bestätigen dass diese generell geschweißt sind.
Ich habe auch meine ölpumpe überholen und auf einem Prüfstand einstellen lassen. Allerdings hat mir der Fachmann gleich gesagt, dass die keine Garantie ist, dass der Bulldog die korrekte Ölmenge bekommt. Er stellt sie generell etwas höher und empfielt bei zu großem ÖlSpucken die Ölmenge über das Gestänge leicht zu reduzieren. Allerdings sollte man in kleinen Schritten vorgehen !
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Beitragvon bulldogfan » 16.08.2007, 23:18

der y hebel sollte meines wissens nicht geschweisst sein, und vielleicht kommt ja daher das ganze uebel den falls er nicht mehr so ist wie er sein sollter kann das ja der grund sein warum dein motor soviel oel verbraucht. falls die relation zwischen 'gas' und 'oel' nicht mehr stimmt kann der spezialist noch so gut eingestellt haben, es kann nicht funktionieren. wenn du sicher bist das die pumpe geht und die rueckholpumpe ebenfalls kann eigentlich keine gefahr darin liegen die oelpumpe etwas zurueck zu drehen, entweder indem du den arm in dem spalt verschiebst oder da oben an der welle regelst, wo auch dei zwei federn sind (welle direkt and er oelpumpe). das hier jetzt genau zu beschreiben ist ein bischen schwierig, aber du wirst schon wissen was ich meine .

allerdings wuerde ich doch vorher sicher gehen dass im standgas die oelpumpe auf minimum oder kurz davor steht. da ist eine markierung auf der pumpe woran man das ungefaehr abschatzen kann. wenn der motor aus ist steht sie auf vollast.


zu allerletz, welches oel benutzt du? viel zu duennes oel und hoher brennwert koennen ebenfalls schuld haben.
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Beitragvon Lanz-Diesel » 17.08.2007, 09:46

Hallo,

der Y-Hebel ist definitiv geschweisst. Der Lagerbock ist ein Gußstück und wurde für alle Typen verwendet. Die Gabel ist aus Stahl und ist am Ende gehärtet. Der Lagerbock und die Gabel wurden im Werk geschweisst. Je nach Typ wurde eine andere Gabel angeschweisst.
Das Öl welches verwendet wird ist meiner Erfahrung nach vollkommen egal. Ich schütte egal ob Halb, Volldiesel oder GK - Hochlegiertes Öl rein und da kommt kein Tropfen Öl aus dem Kamin.
Die Beileg-Scheiben würde ich wieder unter den Lastbegrenzer drunterlegen. Kann dir nächste Woche, Montag, etwas mehr dazu schreiben. Muß nämlich jetzt los nach Ottersheim zum Schleppertreffen.
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Beitragvon Manuel1985 » 17.08.2007, 10:05

oh mann, Du sprichst mir aus der Seele.

Ich habe seit meiner "Komplett" Restauraton meines 2416 ähnliche Probleme mit der Ölpumpe. meiner kotzt das öl auch grad so aus dem Auspuff. Allerdings so schlimm das nach 2-4std der Öltopf randvoll ist ist es nicht!

Kolben; Zylinder schleifen, ALLE Lager NEU.

Ölpumpe habe ich bei Herrn Bubert Seiberl überholen lassen.

Ich habe schon mit Herrn Seiberl Telefoniert, er meinte das oft die Vorölpumpe undicht ist und dadurch immer Öl in den Motor läuft. was ich bei mir aber ausschliese. Da ich meine Vorölpumpe komplett zerlegt und überberprüft hatte.

Er meinte ich könne die Pumpe nochmal ausbauen und ihm zuschicken, er überprüfe sie dann nochmal.
Toll, dann steht mein Lanz wieder 2Wochen still................

Weis sonst jemand noch rat??

MFG Manuel
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Beitragvon ChristianK » 18.08.2007, 21:59

Hallo,
das mit der Vorölpumpe kannst Du einfach prüfen:
Wenn der Motor nen paar Tage nicht läuft, einfach mal den Ölstand genau beobachten und dann vor dem Anlassen das Kurbelkammersieb rausschrauben und sehen, wieviel Öl da rausläuft. Wenn das übermäßig viel ist, kann es an der Vorpumpe liegen, war bei uns ganz extrem, ist dann vom Herrn Seiberl instandgesetzt worden.
Aber: Das kann eigentlich nicht die Ursache für das Ölspucken sein, da das Öl aus dem Kurbelgehäuse nach dem Starten abgepumpt wird und dann nur noch das Öl aus der Betriebspumpe gefördert wird. Wenn der Motor dann längere Zeit läuft, müßte in diesem Fall das Ölspucken weniger werden.
Bei uns jedenfalls kann ich das ausschließen, da alle 3 Pumpen restauriert und eingestellt worden sind und die ausgeworfene Ölmenge mehr wird, je länger ich fahre.
Gruß Christian
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Beitragvon ChristianK » 02.09.2008, 15:51

Moin,
wollte dieses alte Thema mal wieder hervorkramen, denn ich habe inzwischen einige Arbeiten am 60er durchgeführt und habe scheinbar die Lösung allen Übels gefunden.

Weil die beiden Reglerhebel stark ausgeschlagen waren, habe ich alles zerlegt und die Hülsen, in denen die Hebel laufen, ausgebaut. Es stellte sich heraus, daß es nicht die Originalhülsen sein konnten, denn sie waren außen scheinbar mit einem Winkelschleifer oder ähnlich grobem Gerät auf Maß gebracht worden. :shock: Also Pfusch vom allerfeinsten. Der Hebel für die Ölfördermenge war stark abgenutzt und die Führungsgabel an diesem war extrem aufgebogen. Von "Führung" konnte hier nicht mehr die Rede sein. Der andere Hebel war noch gut.

Beim Ölmengenhebel haben wir Metall aufspritzen lassen und anschließend habe ich ihn gemäß Werkstatthandbuch auf Maß abgedreht.
Die Führungsgabel habe ich wieder zusammengebogen und mit ner kleinen Feile etwas bearbeitet. Erst habe ich schon befürchtet, daß dort etwas abbricht, aber es ist alles gut gegangen und ich denke, daß es auch dauerhaft hält.
Die beiden Hülsen habe ich aus Bronze neu angefertigt, ebenfalls gemäß Toleranzmaße aus dem Werkstatthandbuch.
Weiterhin stellte sich heraus, daß die Reglergehäuse-Entlüftungsschraube verstopft war. Diese haben wir ein paar Tage in Diesel eingelegt und konnten sie so mit Draht und Druckluft wieder frei bekommen.
Unter der Lastbegrenzerschraube befanden sich bisher immer drei Unterlegscheiben und da man im sechsten Gang kaum irgendwelche Steigungen überwinden konnte, haben wir eine vierte Scheibe beigelegt.

Anschließend haben wir alles wieder zusammengesetzt, eingestellt, und den Motor laufen lassen. Und siehe da: es funktioniert!
Das Ölspucken ist weitestgehend vorbei, lediglich einige feine Ölpartikel lassen sich im Abgas feststellen, wenn man die Hand über den Auspuff hält. Wenn sich das im Laufe der nächsten Betriebsstungen nicht legt, stelle ich vielleicht die Ölmenge noch ein klein wenig zurück, welche sich derzeit bei Standdrehzahl genau auf Leerlaufniveau befindet (Markierung).
Der Motor läuft sehr ordentlich und absolut rauchfrei im Standgas, er nimmt Gaspedalbewegungen sofort an und scheint auch eine angemessene Leistung auf die Straße zu bringen. Das Runterregeln der Drehzahl beim Schalten funktioniert ebenfalls einwandfrei.
Am Reguliergestänge des Ölers sind im Leerlauf leichte Vibrationen zu sehen. Nun weiß ich nicht, ob das normal ist oder ob das Reibungsdämpfungsgelenk vielleicht nicht ausreichend vorgespannt ist.
Vielleicht lege ich noch mal eine Scheibe bei, was meint Ihr?
Den Exzenterbolzen des Y-Hebels haben wir pauschal auf Mitte eingestellt und das scheint auch auf Anhieb das Richtige gewesen zu sein.


Tja, es scheint so, als hätte die Überarbeitung des Reglers das Ölproblem beseitigt. Wer Fragen zu den genannten Arbeiten hat, kann sich gerne bei mir melden.
Ich werde es jedenfalls erst mal dabei belassen und sehen, wie sich der Motor während der zukünftigen Ausfahrten verhält und ob vielleicht noch irgendwo Handlungsbedarf besteht.

Eine Frage habe ich noch in die Runde: Weiter oben habe ich ja den Reglerprüfstand erwähnt. Weiß jemand ob es noch sowas gibt oder wer einen hat?
Wie stellt ihr eure Maschinen ein?

Gruß Christian
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