Hallo Keule,
die Teilung auf der linken Seite hatte ich überlesen. Die gehört definitiv zur Holzgas-Geschichte.
In den Umbau-Anleitungen der 4,7l- (August 1943) wie auch der 10l-Glühkopf-Maschinen (undatiert) auf den Holzgasbetrieb ist sowohl das Verbreiterungsstück zum Zwischenschweißen links wie auch die teilbare linke Seite ausdrücklich erwähnt. Es gehört laut Stückliste zum Lieferumfang der Holzgasanlage. Die Gasanlage entspricht dabei der ersten Version, mit dem großen rechteckigen Filterbehälter links oben neben dem Kessel und der Ansaugung des Holzgases durch das Kurbelgehäuse.
Hier ein originalgetreuer Nachbau:
https://www.hna.de/lokales/hann-muenden ... 82796.htmlAuch in den Häfner-Büchern ist die Version in einer Zeichnung dokumentiert, hier ist auch die teilbare Lampenstange erkennbar.
Die oben erwähnte gekröpfte Ackerluft-Lampenstange hier ist passend zu der Umbauanleitung auch links teilbar, nicht aber rechts. Im Traktormuseum am Bodensee ist mir nur ein D8506 mit nachgerüsteter Gasanlage bekannt, dieser hat ebenfalls links die teilbare Lampenstange:
https://www.globetrotter-fotos.de/image ... 420-80.jpgLediglich die durchgehende Lampenstange mit Kotflügelhaltern hier ist nicht teilbar, obwohl sie auch an einem Bulldog mit nachgerüsteter Gasanlage sitzt.
Bei allen späteren Holzgasanlagen mit Gasschleuse ist die links teilbare Lampenstange entfallen, auch sind dort nicht mehr alle Versionen links breiter als rechts.
Das lässt sich mit zwei Dingen begründen:
Einerseits wurde der Reinigungsbehälter schlanker und wanderte weiter nach unten sowie um etliche Zentimeter weiter nach hinten und damit näher an die Fahrzeug-Längsachse:
http://www.traktor-oldtimer-freunde-wie ... olzgas.htmSpäter verschwand der seitliche Filterbehälter sogar ganz zwischen dem Kessel und dem Steigrohr des Kühlers sowie zwischen Riemenlauf und Fahrerstand:
http://www.fahrzeugseiten.de/Traktoren/ ... lzgas.htmlhttps://oldtimer-veranstaltung.de/inser ... otloesung/Bei beiden Links sieht man auch gut, weshalb die Lampenstange links breiter sein musste...
Die Teilbarkeit der Lampenstange auf der linken Seite erkläre ich mir damit, dass Filterbehälter gemäß Anleitung (und aus eigener Erfahrung) regelmäßig ausgespült und gründlich gereinigt werden müssen. Dies ist ohne störende Lampenstange einfacher möglich, auch ein Abbauen der Behälter zur Reinigung geht nur mit der teilbaren Lampenstange.
Bei der Umrüstung der Bulldogs auf die Holzgasanlage sollte das originale Kabel in der Lampenstange durchgeschnitten werden, mittels mitgeliefertem Kabel samt Lüsterklemme wurde dann die Verbindung zum nun weiter außen sitzenden Scheinwerfer hergestellt.
Vom 12/20 ist die Lampenstange sehr sicher nicht. Kein einziges historisches oder aktuelles Bild aus meinen Unterlagen zeigt dort eine geteilte Lampenstange. Sie würde dort auch mindestens so wenig Sinn ergeben wie bei deiner Maschine.
Allgemein zu den Lampenstangen:
In der Ersatzteilliste für den HN/HN2 stehen sieben (!) verschiedene Lampenstangen, alle weder rechts noch links teilbar. In der ETL vom Juni 1940 sind neun Lampenstangen aufgelistet, teilbar aber in der Breite symmetrisch.
Keule_86 hat geschrieben:Die Stange ist auf dieser Seite bedeutend länger und das Stück, was man abnehmen kann, ist nur 25 cm lang.
Denke das die nicht zum Bulldog gehört.
Er bekam während des Kriegs eine Holzgasanlage, welche laut Brief 1950 wieder entfernt wurde.
Die Lampenstange gehört damit zu dem Bulldog, besteht sie doch zu wesentlichen Teilen aus der Lampenstange mit der er ausgeliefert wurde. Lediglich die Verbreiterung mit der Teilungsmöglichkeit wurde bei der Umrüstung zum Holzgasbetrieb hinzu gefügt. Seither hat der Bulldog ungefähr 77 Jahre mit dieser Lampenstange gelebt, die Umrüstung dürfte nämlich spätestens 1943 erfolgt sein. Damit gehört sie unbedingt zur Geschichte dieses Bulldogs, komplett identische Bulldogs 1:1 zum Auslieferungszustand zurück gerüstet gibt es wie Sand am Meer...
MfG
Fabian