Ich bekomme das leidige Ölspucken einfach nicht in den Griff.
Zur Vorgeschichte des Bulldogs gekauft vor 10 Jahren, es ist optisch ein D 3506 A in Wirklichkeit habe ich herausgefunden ist es einer der letzten D 3506, da er eine 188xxx Schleppernummer hat, Bulldog ist Nummerngleich. Soviel dazu, hat außer der höheren Endgeschwindigkeit bei gleicher Drehzahl (760U/min) durch die Allzweckreifen 8-36 anstelle der originalen Ackerluftreifen 9-24 keinen Vorteil.
So nun zum Ölspucken, das ganze fing erst an als ich den Regler und die Kupplung überholte, vorher war die Kiste am Auspuff trocken! Regler ist leichtgängig, klemmt nicht, ebenso die neu gemachten Buchsen der Daumenwelle sind Spielfrei. Stößelführung klemmt nicht, Pumpe und Ventile sind dicht. Anlenkhebel der Exzenterschubstange welche auch neue Lagerbuchsen erhielt sitzt nicht versetzt auf der Daumenwelle.
So nachdem der überholte Bulldog Reglermäßig wieder eingestellt war, folgten die ersten Fahrten, spürbar andere Motorcharakteristik hat sich also gelohnt. Aber die Freude währte nicht länge, schon nach ca. 2 bis 3 Stunden fing die Spuckerei an. Gut zugegeben vorausgegangen war eine Stunde Leerlauf auf einen kleinem Treffen, und ich hatte die Heizlampe Zuhause vergessen.
Wieder Zuhause den Bulldog mit ein paar Lappen sauber gemacht, und mir dabei gedacht, gut kommt diesemal von der langen Leerlaufphase ohne Kühlerabdeckbleche.
Ein paar Wochen später die nächste Ausfahrt, was soll ich sagen wieder Ölspucken ohne Ende. Also ab Nachhause, fahren machte so keinen Spaß mehr, und sich hier im Forum zum Thema Ölspucken eingelesen.
Meine durchgeführten Arbeiten am Bulldog
1. Auspuff demontiert und ausgebrannt -> wieder Ölspucken
2. Fördermengen vom Öler kontrolliert -> Pumpe für Zylinderschmierung fördert zuviel im Standgas ca. 2,2 bis 2,5 ml wenn der Handgashebel auf Standgas steht. Ursache war die Vorgehensweise nach Heinl, da wird die Kupplung angebaut sodaß man nicht mehr an die Einstellgabel vom Ölergestänge ran kommt. Also ebenfalls wie im Heinl beschrieben die Welle unterm Bulldog ausgebaut, mit dem Brenner erwärmt und in sich verdreht. Dabei hatte ich es etwas zu gut gemeint, und der Zeiger am Öler stand etwas über der Markierung für Standgas. Also die Welle nochmal raus, erwärmt und etwas "zurückgedreht".
3. Öler ausgelitert -> Werte passen für die Kurbelwellenlager und das Pleuellager. Werte für die Zylinderschmierung sind jetzt auch nach Werksvorgabe an der unteren Toleranz. Ideal dachte ich mir, könnte nicht besser sein, da ich ja mit dem Ölspucken geplagt bin seitdem ich am Ölergestänge zugange war, hab ich den Fehler jetzt gefunden. Leider nicht nächste Ausfahrt -> wieder Ölspucken
4. Nochmal den versifften Auspuff ausgebrannt -> wieder Ölspucken
5. Durch das nachlesen hier im Forum, mehrere Arbeiten gleichzeitig am Bulldog:
- Elektrisches Kühlerthermometer nachgerüstet, Geber sitzt an Hutmutter "oben hinten links"
- Düsenkappe überprüft -> 0,9mm Bohrung also viel zu groß -> ersetzt durch eine neue Nachbaukappe 0,7mm Bohrung
- Kühlerbleche gekauft und montiert
- Auspuff nicht ausgebrannt, da hier im Forum auch geschrieben wurde wenn der Auspuff zu sauber ist rotzt er Öl aus´m Rohr.
Gestern dann die erste Ausfahrt diese Jahr von 3 Std. 20Min. Typische Startvorbereitung -> Ölsumpf ablassen, Teile der Motorregulierung mit Fettpresse und Öl schmieren, Öl vorpumpen 180 Umdrehungen mit der Handkurbel bei Vollgasstellung anschließden Handgashebel auf erste Markierung. Die Heizlampe hängt dabei schon unterm Glühkopf. Wenn ich mit dem Schmieren fertig bin, wird die Sicherheitsschraube rausgedreht und der Motor einige Male durchgedreht bis es nicht mehr raucht. Sicherheitsschraube wieder rein, 4 bis 5 mal Diesel vorgepumpt, Handanlegen an der Anwurfscheibe und er läuft.
Erreichte Kühlwassertemperatur mit komplett geschloßener Kühlerabdeckung 80°C/ halb geöffent 70°C/ ohne Abdeckbleche 60°C soviel zum Kühlwasser.
Vom Ölspucken her aber keine Besserung wieder alles eingesifft

Auffällig ist halt nur, die Jahre vorher bin ich immer ohne Kühlerbleche und mit einer zu großen Düsenkappe gefahren die Fördermengen vom Öler waren mir bis zur Regler-/ Kupplungsüberholung unbekannt hab ich nie überprüft, und die Kiste war trocken. Jetzt wo eine kleinere Düsenkappe, sowie die Kühlerbleche montiert sind und der Öler auf der unteren Werksvorgabe steht spuckt die Kiste. Info zum Schluß die Windschutzdeckel am Glühnasenhalter sind vorhanden alle drei und die Rückförderpumpe fördert.
Jetzt mach ich erstmal Mittag und stelle dann Noch ein paar Bilder vom versifften Bulldog/ Auspuff ein.