Ich habe diese Diskussion mit großem Interesse gelesen, denn ich bin von Beruf Journalist und ich schreibe auch (aber nicht ausschließlich und nur so als Hobby nebenbei) über das Thema Oldtimer-Traktoren (unter anderem auch für die AgroClassic und für
http://www.schlepper-weltweit.de).
Ich denke das Thema historische Landmaschinen nimmt die Entwicklung wie jedes Hobby das zum "Mainstream" wird: Die breite Masse interessiert sich dafür. Und das öffnet einen Markt für "leicht verdauliche" Artikel. Beispiel: Auf den Sportseiten der Tageszeitungen ist die alte "1:0 Berichterstattung" Geschichten gewichen in denen es oft menschelt und die taktischen Feinheiten und Statistiken eher am Rande zählen. Es gibt inzwischen Computerzeitschriften die auch für Laien verständlich sind.
Die breite Masse findet das toll, weil nur geringes Vorwissen vorausgesetzt wird. Den "Experten" passt sowas natürlich nicht. Der Politiker schlägt bei der Lektüre der Tageszeitung regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammen ob der groben Vereinfachungen. Deshalb liest er als Ausgleich auch die "Zeitschrift für Parlamentsfragen". Die liest nur sonst kein Mensch. Ich will mir gar nicht ausmalen was der Computerfreak liest (ich glaube die ct, während wir alle mit ComputerBILD, PC Welt, Chip etc. rumwursteln).
Genau das passiert hier auch. Wenn die "Fachzeitschriften" mehr Exemplare verkaufen wollen müssen sie sich an die breitere Masse wenden die sich zwar für alte Schlepper interessiert aber kaum Vorwissen hat außer dass der Opa mal einen 1956er Fahr hatte (oder so). Die Leute halt die auf Schleppertreffen gehen und sich einfach aus Nostalgie (und nicht aus fachlichem Interesse) das schöne Blech ansehen.
So gibt es, wie ich finde, für alles eine Zielgruppe. Man sollte weder das eine als verbohrten Hobbyismus noch das andere als oberflächlichen Dilletantismus abtun. Die Mischung macht's. Und der Markt wird' richten.
Viele Grüße aus Kalifornien,
Haaatschi