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Zylinderkopf Schweißen… welche Gussart?

Bulldog, aber nicht Lanz

Zylinderkopf Schweißen… welche Gussart?

Beitragvon Sven » 23.01.2007, 19:09

Hallo
habe einen kleinen Riss im Zylinderkopf meines Ursus, genau da wo die Glühnase an die Dichtfläche Drückt. ca. 5cm lang
habe den kopf auf 200-300C erwärmt und dann mit verschiedenen Elektroden geschweißt aber die Naht reist immer wieder ein

Welche Gussart hat der kopf ???? ( erst dann kann ich mir die richtigen Elektroden kaufen)
Sven
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Beitragvon 1506! » 23.01.2007, 21:31

Hallo Sven,

das ist ein Thema für sich. Ich würde kein Geld in sündhaft teure Gußelektroden investieren. Ein Ursus Kopf ohne Riß sollte noch für humanen Kurs zu erwerben sein. Dann hast du Ruhe.

Gruß

1506!
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Beitragvon reima » 23.01.2007, 22:03

Hallo

mal ganz allgemein zum Gußschweißen. Kann nur sagen was mein alter Herr, ein Metaller, zum Thema Gußschweisen berichtet. Als erstes natürlich die Nase rümpfen :mrgreen: . Er hat von einem "alten Hasen" gelernt "Guß mußt du beim Schweißen anfassen können", also nicht tempern sondern das normal temperierte Teil nur stückchenweise schweißen und sofort den Nahtbereich bis zum Auskühlen mit dem Hammer klopfen um die Spannung zu nehmen.
Ob das auch für Teile mit viel Masse zutrifft weiß ich nicht.

Er hat unlängst so wieder zwei Teile geschweißt, funktionierte relativ gut und hält bis jetzt. Mehr kann ich nicht darüber berichten.

Beim Kopf ist es wahrscheinlich sinnvoll sich nach einem gut gebrauchten umzuschauen.
In dem berühmten Auktionshaus ist glaub ich zur Zeit sogar einer zu haben. Obs was ist kann ich nicht beurteilen.

Gruß Mario
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Gußschweißen

Beitragvon RT-andreas » 23.01.2007, 22:39

Hallo Sven,

im Falle Ursuskopf ist es wohl tatsächlich günstiger nach einem guten gebrauchten Kopf zu suchen. Nicht dass man den nicht schweißen könnte, aber die Gußteile haben teilweise enorme Lunker (jedenfalls die die ich schon befingert habe) und wenn du nun noch dran schweißt...
Als Elektrode immer was hochnickelhaltiges, duktiles verwenden, dann ist die Sache mit dem Tempern auch nicht so wild. Die Naht gut ausflexen, einen Haarriss kann man nur überbraten aber nicht dauerhaft reparieren, dazu braucht es eine gewisse Nahtstärke.
Bisher habe ich nur wenig Guss wieder verbunden, war auch nicht immer ne schöne Naht aber nie ist das Teil an der Naht wieder zerbrochen, immer irgendwo an anderer Stelle.
Kann man den Guß nicht ausflexen oder nur sehr dünn, geht man lieber zu Hartlot über - wenn es von der Belastung (mechansich Temperatur) her möglich ist. Das Lot kriecht bei richtiger Flußmittel-Lot-Temperaturkombination auch in die kleinste Ritze und verbindet so großflächig wo Schweißen nur oberflächlich verklebt.
Gruß

Andi
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Beitragvon Chicken » 23.01.2007, 22:55

Hallo,

ich habe beste Ergebnisse mit hochnickelhaltigen Elektroden erzielt. Den Riss immer sauber ausflexen. Am besten geht's bei einer Werkstofftemperatur von ca 400-500 °C (dunkle Rotglut). Dann nach dem schweißen extrem langsam abkühlen lassen (am besten über einen Tag). Ist das Werkstück erkaltet nochmals langsam auf ca. 500 °C erhitzen und wieder extrem langsam auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Das sollte die größten Spannungen beseitigen. Hällt bei mir jetzt seit mehreren Jahren super.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Beitragvon Sven » 28.01.2007, 16:14

Zweiter Schweißversuch:

Habe mir von einem Schweißer richtige Gußelektroden besorgt.
Den Riss nochama richtig aufgeschliffen und den Zylinderkopf auf ca 250° erwärmt. Nach dem Schweißen den kopf mit Dämmwolle Eingepackt und langsam abkühlen lassen….
Denke das das gut halten wird weil alles gut miteinander Verschmolzen ist, wird sich aber erst mit der zeit zeigen ob das hält.
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