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Das Problem Ölspucken

Bulldog, aber nicht Lanz

Das Problem Ölspucken

Beitragvon Michel » 16.09.2007, 09:49

Hallo Miteinander,

ich weiß, dass Ölspucken wurde schon 100mal angesprochen, doch bitte ich um hilfe. Ich möchte bitte noch einmal das richtige Prinzip erklärt bekommen, weil ich das so wie im Buch von Herrn Heinl nicht so richtig verstehe, und weil ich herausfinden möchte, an was es genau liegt, dass mein Bulldog Ölspuckt.
Folgendes: Ich habe den Hebel von Reguliersegment auf den 5. Zahn gestellt, habe dann meine Einspritzpumpe auf 1,2mm eingestellt und habe bei Vollast 5mm.
Habe jetzt die Regulierwelle für den Öler so eingestellt, dass wenn der Handgashebel auf der 5 Kerbe steht, somit auch der Vorgegebene Pumpenhub von 1,2mm stimmt, der Zeiger am Öler genau auf der Markierung steht ( Markierung am Öler ist doch für Leerlauf. Oder?, Pumpe wurde von der Firma Damme überholt und eingestellt ).

Bitte um hilfe, wenn in meiner Ausführung was nicht stimmt, bitte um kurze Info.

Jetzt zu meinen Problem:
Wenn ich etwa eine Stunde ohne große Last ( Landstraße ohne Berg )damit fahre habe ich kein Ölspucken, gar nichts! Aber wenn ich eine Steigung ca. 18% hinauffahre, so spuckt er Öl, das der ganze Bulldog voll Öl ist. Temperatur vom Kühlwasser ca. 80°. Wenn Ich den Bulldog dann ausmache und das Öl vom Auspuff mittels Kugelhahn ablasse, so kommen da nur zwei Fingerhut voll rauss.

Wie kann ich das in den Griff bekommen?

Bitte um hilfe.

Vielen Dank!!!!

Gruß Michel
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Beitragvon Hendrik Deters » 17.09.2007, 08:06

Moin!

Bevor du dein Schwungrad und den ganzen Ölerkram mühevoll wieder abbaust und zerlegst, mach die gleiche Probefahrt doch nochmal... aber ohne Hahn! Laß' das Loch auf der Unterseite des Auspuffkrümmers offen!

Wenn dein Schlepper dann immer noch Öl (oben raus) wirft, können wir hier getrost weiterdiskutieren.

Schöne Grüße,
Hendrik
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Beitragvon DirkP » 17.09.2007, 08:14

Hallo Michel,

das Prinzip des Boschölers ist gar nicht so schwer zu verstehen.
Er besteht aus 4 kleinen Kolbenpumpen für folgende Schmierstellen:

1. inkes Hauptlager
2. rechtes Hauptlager
3. Pleullager
und
4. Kolbenschmierung.

die ersten drei Kolbenpumpen fördern je Hub immer eine konstante Menge Öl an die ensprechende Stelle, d.h. sie arbeiten unabhängig von der Belastung (Gashebelstellung).

Die 4. Pumpe für die Kolbenschmierung arbeitet in Abhängigkeit von der Gashebelstellung. Hierfür wird mittels eines im rechten Winkel zum Pumpkolben angeordnetem Regulierkolben die Ölfördermenge zum Motorkolben reguliert. Der Regulierkolben verringert praktisch den Pumpkolbenhub bei geringer Last (unterer Gashebelstellung).
Bei geringer Last --> geringe Menge Öl
Bei hoher Last --> größere Menge an Öl

Die Übertragung der Gashebelstellung funktioniert über ein Hebel und Drehgestänge vom Gastgestänge auf den Boschöler.
Der Zeiger am Boschöler muss bei Leerlaufstellung senkrecht nach unten schauen. Bei Vollast je nach Typ, z.B. 45PS Bulldog 80-90°, im Uhrzeigersinn gedreht.

Wenn dieses Gestänge, bzw. die Gelenke ausgeschlagen sind, funktioniert auch deine lastabhängige Kolbenschmierung nicht mehr zuverlässig.
Du solltest also Dein Gas- und das Ölerregulierungsgestänge überprüfen.
Weiterhin solltest Du am Öler die Fördermengen der Kolbenschmierung ausmessen. Dazu schraubst Du die Druckleitung nacheinander ab und befestigst statt dessen eine kurze Leitung, um das Öl in einem Messröhrchen aufzufangen. Mit der Kurbel musst Du hierzu bei den entsprechenden Gashebelstellungen Öl fördern (50 Umdrehungen).
Die geförderte Ölmenge misst Du mit dem Messröhrchen und vergleichst sie mit den Sollwerten.

Eine Übersicht der Anschlüsse am Öler und die entsprechenden Sollwerte für die Ölmengen und Zeigerstellungen am Öler findest Du hier:
http://www.lanz-bulldog-homepage.de/src ... oeler.html

Wenn der Öler bereits eingestellt sein soll, würde ich mich zuerst auf die Hebelmechanik konzentrieren und erst einmal nichts am Pumpenkolben verstellen.

Viel Glück bei der Fehlersuche
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Beitragvon Michel » 17.09.2007, 20:02

Hallo und vielen Dank!

So nun bin ich heute die gleiche Strecke noch einmal gefahren und zwar mit offenen Loch im Krümmer, so dass das Öl ablaufen kann, war leider wieder das gleiche mit dem Ölspucken.
Es sind auch alle Gelenke neu und somit ohne Spiel. Der Schlepper wurde komplett überholt, wobei der Vorbesitzer den Motor schon ca. 150 Stunden gelaufen bzw. gefahren hat. Da er mir aber nicht sagen konnte ob der Öler richtig funktioniert, rat man mir den Öler von der Firma Damme einstellen zu lassen, was scheinbar ein Fehler war. Habe auf Anmerkung eines Forumteilnehmers die Leitung für das Rücklauföl abmontiert und wärend des Laufens mittels Silikonschlauch in ein Glas laufen lassen, da hatte ich in einer Minute das halbe Glas voll. Ich denke der Öler wurde einfach auf eine große Menge Öl eingestellt.
Habe mich jetzt dazu entschlossen, den Öler von einen Fachmann einstellen zu lassen.
Jetzt kommt aber ein großes Problem: ch habe versucht, den Keil mittels Keiltreiber auzutreiben, und da riss die Nasse ab, was kann ich jetzt tun, habe schon versucht die alte nasse wieder anzuschweissen, doch auch dies brachte nur das die Nasse neben der Schweißnaht abreisst, habe dies schon mehrfach ausprobiert, doch bekomme ich den Keil nicht mal 0,1mm rauss. Bitte um hilfe!

Vielen Dank!

Gruß Michel
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Beitragvon Bulldog-Tom » 17.09.2007, 20:18

Die Zeigermarkierung stimmt meist nicht mehr.
- Stelle den Hebel auf Standgas ein
- Dann musst du die Ölmenge einstellen
- wenn das überhaupt nicht gelingt stimmt die Regulierwelle ewt. nicht

nur so kann man die menge für Zylinderschmierung RICHTIG einstellen und nicht anders
Was für ein Bulldog hast du?
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Beitragvon DirkP » 17.09.2007, 20:25

Hallo Michel,

zum Einstellen des Reglers musst Du ihn nicht ausbauen. Du kannst ihn im eingebauten Zustand einstellen, was ich persönlich sogar für die bessere Methode halte. Hierbei werden mögliche Fehler an der Hebelmechanik mit erkannt und die Einstellung nach den tatsächlich gelieferten Mengen vorgenommen. Wenn Du es wirklich auf einem Stand machen lassen willst, solltest Du nachher die Ölmengen trotzdem im eingebauten Zustand kontrollieren.

Wenn Du die Überreste deines Keils herausbekommen willst, schweiß ein Stück Rundmaterial (oder Gewindestange) an den verbliebenen Keil. Mit einem durchbohrten Schlaggewicht schlägst Du ihn dann raus.

Die letzte Möglichkeit ist Ausbohren, aber erst wenn wirklich gar nichts mehr geht. Optimaler Weise mit einer Magnetständerbohrmaschine oder einem montierten Ständer zur besseren Führung. In jedem Fall brauchst Du dafür Geduld.

Gruss
DirkP
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Beitragvon Michel » 21.09.2007, 19:22

Hallo Miteinander,

vielen Dank für eure Tips, habe meinen Keil mittel 10Kg. Schlaggewicht raussbekommen. Nun möchte ich meinen Öler von einen Fachmann einstellen lassen, wer ist eurer Meinung nach der beste, und was haltet Ihr von Herrn Butenschön?

Vielen Dank!

Gruß Michel
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Beitragvon Socke » 21.09.2007, 20:11

Butenschön ist eine der ersten Adressen für sowas.
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