Pleuellager

[hirtetheo]

Hei Ihr alle,

ich hab vor 6 Jahren einen 15er Deutz restauriert und ihn von der Kurbelwelle her mit neuen Lagern ausgestattet und zwar in Lagermessing PAN12 .
Er läuft seit her ohne murren.
Hat von Euch schon mal einer das Pleuellager in Lagermessing gefertigt?

Das Messing hat auch ein gutes Schmierverhalten ist aber wesentlich härter und unempfindlicher als das Alu.

Gruß Theo

[schika 04b]

Hallo,
Habe schon einige aus GBZ 12 gefertigt.
Laufen alle sehr gut unhd gibt keine Probleme.
Lagerspiel und Ausrichtung der Pleulstange aber genau beachten

mfg.
Ludger Belting

[Chicken]

Hallo!
Prinzipiell ist das Lagermaterial egal solange genug Öl da ist. Da würde auch Stahl auf Stahl problemlos gehen.
Nur wenn mal kein Öl da ist sollte das Material gute Notlaufeigenschaften Zeigen, z.B. wenn man vergisst nach langer standzeit Öl vorzupumpen oder so, dann läuft er erstmal eine Weile trocken bis Öl da ist.
Gute Notlaufeigenschaften zeigen fast alle Lagermaterialien wo genug Blei oder Phosphor drin ist und das ist sowohl bei den Alulegierungen der fall als auch bei fast allen Bronzen.

[hirtetheo]

Danke,
das bestärkt mich doch mal Lager aus Messing zu drehen.
Damals als der 1506 von Lanz gebaut wurde kannten sie das Lagermessing noch nicht
und ich denke mal, sie hätten sich vielleicht auch dafür entschieden, obwohl ich auch andere Meinungen akzeptiere wo es heißt, dass besser das weiche Alu kaputt geht als die teure Kurbelwelle
Hab noch ein wenig Zeit,
schlafe noch ein paar mal darüber.
Danke nochmals
Gruß Theo

[Philipp Hügel]

Schau dir mal diesen ATZ-Artikel aus dem Jahr 1939 von Karl Künzel mit dem Titel Erfahrungen mit Leichtmetall-Pleuellagern bei serienmäßiger Verwendung in Schleppermotoren an, vielleicht bringt es dir was.

[hirtetheo]

Danke Philipp,

das was ich dort im ATZ Artikel erfahren konnte lässt alles andere in der Ecke stehen.
Da stehe ich ja mit meinem Lagermessing ganz schön an der Wand
Man kann halt einen D15 nicht mit einem Lanz vergleichen(bis auf den Einzylinder )
Die Testergebnisse die damals(Vorkrieg) gemacht wurden sollte man und will ich auch nicht anzweifeln.
Ich werde dann auch nicht rumexperimentieren, und mich doch für die Alulegierung entscheiden.
Nur wo bekomme ich heutzutage solche Lager her?
In wie weit sind die Lager die von den hiesigen Unternehmen "Egelmeers,Delegro und Co." angeboten werden in etwa mit den Legierungen zu vergleichen die damals zur Anwendung kamen?
Wenn schon in der Richtung Erfahrungen gemacht wurden bin ich über jede PN dankbar

Gruß aus dem Siegerland
Theo

[RT-andreas]

Hallo,

die Lagerschalen die ich verbaut habe mussten noch einiges an die Welle angepasst werden, denke aber dass das normal ist um die Schalen universell verwendbar zu machen. Vorteil der Aluteile ist vor allem wenn es doch mal gefressen hat wird das auf"geschweißte" Alu ganz einfach mit Natronlauge runtergelöst. Das Alu löst sich, dem Stahl macht die Lauge garnix, einfach Tuch, besser Glasfaservlis mit Lauge tränken drumwickeln 1-2 Tage wirken lassen abspülen und sauber ist die Welle. Bei Messing oder gar den alten Blei/Zinnlagern muss man da entschieden mehr Aufwand betreiben. Grunsätzlich beschichte ich alle Gleitlager / Wellen vor dem Einbau noch mit MoS2 Spray um zusätzlichen Notlaufschutz zu erreichen falls es mal am Öl fehlt oder anfangs die Passung doch noch nicht so ideal ist.
Das Lagermaterieal spielt bei den großen Flächen und den kleinen Drücken hier sonst kaum eine Rolle. Bei kleineren Lagern mit höherer Flächenpressung wäre Alu zu weich (z.B. moderne Pleul im PKW, LKW), da hilft dann nur Stahl /Messing um die Kräfte abzufangen und ne dünne Gleitzwischenschicht aus Lagermetall wegen des Anlaufs der Welle bzw um Mikropartikel einbetten zu können. Ist hier aber unnötig bei den Monsterflächen

Gruß

Andi