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Leidiges Thema Einspritzpumpe....

Bulldog, aber nicht Lanz

Leidiges Thema Einspritzpumpe....

Beitragvon Socke » 07.07.2008, 19:52

Ich habe erhebliche Probleme beim Abdichten meiner Einspritzpumpe: Versuche ich sie dicht zu kriegen, klemmt der Kolben, mache ich die Mutter etwas loser, verliert das ganze gleich soviel Spannung, daß sich z.B. die Mutter von selbst losdreht. Ich schaffe es leider nicht, Spannung auf die Dichtung zu geben, es ist einfach kein Vorspannweg vorhanden...
Daher meine Vemutung: Kann es sein, daß ich das falsche Stopfbuchsenmaterial habe? Ich habe 4 mm 4-kant Teflon-Dichtschnur genommen (wurde mir empfohlen), was verwendet Ihr denn so?
Okay, mein Pumpenstössel sieht nicht mehr taufrisch aus, so richtig schlecht aber auch nicht, und mit der alten Packung hat es recht gut funktioniert. Vor allem das mit der fehlenden Vorspannung macht mir zu schaffen. Wenn die Pumpe nicht hermetisch dicht wird, ok, damit kann ich erstmal leben, aber im Moment ist es nahezu unmöglich, einen brauchbaren Zustand herzustzellen (vor allem das Starten gestaltet sich schwierig, weil meistens nichts oder nicht genug eingespritzt wird).
Hat noch wer eine Idee?

Sorry, habe editieren müssen: Das fettgedruckte fehlte!
Zuletzt geändert von Socke am 08.07.2008, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Falsche Schnur

Beitragvon RT-andreas » 08.07.2008, 09:06

Hallo,

das dürfte tatsächlich an der Schnur liegen. Wenn die Schnur durch und durch Teflon ist also massiv oder daraus gewebt ist das mit der Vorspannung so ne Sache. Teflon fließt unter Druck etwa so ähnlich wie Eis. Ziehst du ne "massive" Schnur an, wo soll bei einem gewickelten Block da die Elastizität zum halten der Buchse und ausgleichen bei minimalem Setzen herkommen? Ziehst du ein Teflongewebe an,fließt das Material nach und nach in die "Poren" und der Druck ist auch weg. Alles in allem ne difizile Geschichte.
Normale Graphit / MoS2 imprägnierte Schnur aus Baumwolle dagegen ist gewebt /gefilzt, hat daher Hohlräume, die Fasern (Hanf / Baumwolle also Zellulose) selbst fließen nicht. Es bleibt also immer ne gewisse Elastizität und Rückstellkraft übrig (zumindest solange sie nicht zu alt ist). Die Rückstellkraft "sichert die Stopfbuchsmutter etwas (Schraubensicherung "mittelfest" aber trotzdem nicht schlecht, oder wo vorgesehen kontern) und dichtet kleinere Setzungen auch noch ab.
An deiner Stelle Dichtung raus oder zumindest nur einen "Ring" Teflon drinlassen zur Druckseite hin und Rest mit stinknormaler Dichtschnur + evtl etwas Graphitpulver einbauen.
Das Teflonzeug ist optimal bei modernen, dafür vorgesehenen Dichtungsräumen, hier konstruktiv wohl nicht so geeignet und schnöde Schnur besser. Eventuell könnte ne Feder zwischen Mutter und Packung auch mit dem Teflon zum Erfolg führen, ist aber reine Spekulation von mir, nicht selbst getestet!

Gruß

Andi
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Beitragvon Bulldog-Tom » 08.07.2008, 14:41

nehmt die gute alte Packungsschnur, das funktioniert sein über 100Jahren ganz gut.
aber die Packung für den Anfang nur leicht mit der Hand anziehen sonnst habt ihr keinen richtigen Leerlauf.
Bulldog-Tom
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Beitragvon Socke » 08.07.2008, 16:40

Nee, kein reines Teflon.

Lt. Beschreibung ist es eine Aramid-Faser, ich vermute irgendwie mit Telon beschichtet. Was mich wundert: Die Schnur ist 4 mm, die war schon ziemlich knapp reinzukriegen, lt. ETL für den Ursus soll die (runde) Schnur 5 mm haben...
Ich habe mir das mit der vierkantigen Schnur auch gedacht, da habe ich ja gar kein Leervolumen mehr, wohin das Material sich dehnen kann. Bei rundem Profil schon.
Aber die Idee mit Loctite ist vielleicht nicht schlecht, dann ginge die Mutte nicht mehr so leicht.

Danke schonmal!

Volker
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Pumpe

Beitragvon Marcel Füten » 11.07.2008, 07:38

Hallo Socke,

wie ist denn der Verschleißzustand der Pumpe? Falls der Stößel tatsächlich erheblichen Verschleiß hat und ohne Packung in der Pumpe schlackert, dann kannst du abdichten wie ein Wilder aber du wirst die Pumpe nicht dicht bekommen, egal welches Material du nimmst.

Eine gute Pumpe muß fast schon ohne Packung abdichten, d.h. der Pumpenkolben sitzt ordentlich mit Passung in der Pumpe. Das war original eine H7 Passung. Damit es nicht zum klemmen kommt wenn der Motor warm wird, wurden früher schon ab Werk Unterlagen aus Hartpapier als Isolation zwischen Pumpe und Zylinder gelegt. Baut man die Pumpe ohne Isolation ein, kann es bei Erwärmung sehr schnell zum klemmen des Kolbens in der Pumpe kommen (selber schon erlebt, weil Pumpe auf minimalstes Spiel überholt).

Ich nehme alte Heißdampfpackungsschnur mit Graphit und bin damit sehr zufrieden. Muß höchstens einmal im Jahr leicht nachziehen, alles paletti. Pumpe ist aber auch entsprechend in Ordung.
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Beitragvon Socke » 11.07.2008, 20:13

Hallo,

danke schon mal für die Hilfestellungen, im wesentlichen habe ich es wohl auch gefunden (zeigt sich morgen).
Der (noch ganz brauchbar anzuschauende) Pumpenkolben war denn wohl doch nicht mehr so gut. Zuvor hatte er wohl zig Betriebsstunden mit einem verschlissenen Schubstangenlager gelaufen, und auch bei mir war alles ok. Nach der Überholung des Reglers fing es an mit schlechterem Anspringen, bis irgendwann (<10 Stunden) die Pumpe anfing (mehr) zu lecken. Also Packung erneuert, ging kurzfristig ganz gut, bis auf Einstellbarkeit. Ich vwermute ganz banal, daß mit dem neuen Schubstangenlager der Pumpenstößel ca. 2 mm weiter vorne ist, und daher mit dem unverschlisseneren Ende in die Packung kommt und dann klemmt . Es sei denn, ich stelle die so lose ein...
Habe heute einen neuen Kolben bekommen, der dichtet schon per se ab.
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Beitragvon Socke » 12.07.2008, 22:48

So,

scheint behoben. Meiner Meinung nach ist die Pumpe Dicht. Ich hätte den Kolben gleich vermessen und mich nicht nur auf den Augenschein verlassen sollen.
Das mit dem Anspringen klappte auch ganz ordentlich.

Die Packung läßt sich jetzt auch gut einstellen - habe so fest gezogen, bis sie klemmt und dann soweit wieder lose gedreht, bis sie wieder frei ging. Die Mutter hatte ich vorher mit Schraubensicherungsmittel "Mittelfest" festgeklebt und "gewaltsam" (Heißluftfön) wieder gelöst. Nun ist da immerhin so eine Schicht drauf, daß ich die Schraube mit einer Zange drehen muß - die dreht sich alleine nicht wieder los.
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Beitragvon ChristianK » 15.07.2008, 18:56

Sacht ma, wir reden hier doch von nem Ursus, oder?
Bei meinem 1506 ist die Überwurfmutter für die Packung mit einer weiteren Mutter gekontert, damit man jede beliebige Position und Dichtkraft einstellen kann und sich trotzdem nix löst. Gibt es das beim Ursus nicht?
Wenn es möglich ist, nimm so eine, dann brauchste Dich nicht mehr mit dem Kleber rumärgern.
Aber wenn es jetzt auch so funktioniert, ist ja alles gut.
Gruß Christian
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Beitragvon Marcel Füten » 16.07.2008, 07:18

Hallo Christian,

die Kontermutter gabs nur bei der 8mm Pumpe. Ursus bzw. Lanz mit 15mm Pumpe hatten nur eine Mutter, die wurde dann über ein Federblech, dass mit an der Pumpe angeschraubt war, gesichert.

Gruß

Marcel
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