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zu viel Ruß im Zündkopf

Bulldog, aber nicht Lanz

zu viel Ruß im Zündkopf

Beitragvon bulli1706 » 12.06.2008, 08:12

hallo, liebe Glühkpf-Fans
Ein Schrauberfreund und Ursus Besitzer bat mich, sein Problem mit verkokendem Zündkopf hier mal vorzustellen. Weil die Vorheizzeit immer länger wurde und Probleme beim Gas Annehmen auftraten, schaute er mal im Zünkopf nach und entdeckte eine dicke nach oben sich verdünnende Rußschicht. So etwas war vor 60 Jahren wegen schlechter Dieselqualität normal, heute nicht.
Der Ursus ist in sehr gutem Zustand aber nur mit Einheitsdüse ausgerüstet, die nicht nachtropft. Ich konnte lt. Heinl ihm nur den Tip geben, auch bei dieser Düse die Spindel anfangs 3 Umdrehungen links herum fest zu stellen, damit der Zündsack unten heißer wird.
Leider habe ich nicht mehr Erfahrung und wende mich deshalb an Euch
Gruß bulli1706 :roll:
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Beitragvon ChristianK » 12.06.2008, 09:28

Schlechter Treibstoff kann nicht die einzige Ursache sein, denn ich hatte bei meinem 1506 das gleiche Problem. Allerdings trat es sehr unregelmäßig auf, ich hatte nur einmal einen größeren Klumpen Kohle im Züngkopf (etwa halb voll) und seitdem immer nur etwas "Bodensatz".
Ich denke, daß unter anderem die Betriebsbedingungen in Frage kommen, und zwar daß die Motoren selten stark belastet werden und oft unterhalb der Betriebstemperatur betrieben werden.
Weiterhin könnte eine schlechte Düse die Ursache sein. Ich hatte bisher die unveränderte, aber gereinigte Original-Düse verbaut und halte es für möglich, daß sich das Sprühbild im Laufe der Jahre verschlechtert hat.
So wirklich beurteilen kann ich auch nicht, was nun gut ist und was schlecht, aber ich habe mir jetzt eine neue Düse von Eichhorst gekauft und werde ausprobieren ob sich was verbessert.
Ich hatte nämlich zudem in allen Betriebslagen mit starker Rauchentwicklung zu kämpfen, was ja eigentlich nicht normal ist, und ich verspreche mir durch die neue Düse eine Reduzierung des Problems.
Gruß Christian
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Beitragvon Socke » 12.06.2008, 19:43

Ich schließe mich den Aussagen von Christian an, denke, daß es wesentlich mit unseren Spazierfahrten zu tun hat, daß der Kopf verkokt. Stellt sich doch die Frage, in welchen Zeitabständen denn eine Reinigung erforderlich ist (kann ich nichts zu sagen, habe meinen erst vor ca. 8 Betriebsstunden gereinigt, der war aber komplett voll...). Zur Düse von Eichhorst kann ich zumindest sagen, daß sich die Drehzahl etwas verringert, wenn ich die Spindel ganz nach rechts (unten?) drehe, also passiert immerhin etwas. Wie sie im Betrieb stehen sollte, weiß ich leider auch nicht genau, Last habe ich keine zu bewegen, ich fahre immer mit ca. 1,5 Umdr. offen. Könnte mir aber vorstellen, daß ein breiter gefächerter Strahl (also die Stellungen für Halblast und Vollast den Kraftstoff auf eine größere Fläche verteilen und alleine dadurch schneller vergasen, dadurch bildet sich evtl. auch weniger Kohle...
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viel Ruß im Zündsack

Beitragvon bulli1706 » 12.06.2008, 21:41

hallo, liebe Glühkopfschrauber
danke, dass Ihr trotz Fußballfieber geantwortet habt. Inzwischen hab ich noch mal im "Heinl" nachgeschaut und bestätigt gefunden, daß der Sprühkegel im Leerlauf und bei niedriger Last schlanker sein muss als bei Vollast. Das ist bei Lanz so ausprobiert worden und hat mit dem Verbrennungsverhalten des Glühkopfmotors zu tun. Bei Kalles Ursus haben wir die Wandstärke an der Glühnase ganz unten reduziert, um die Anheizzeit im normalen Rahmen zu halten, und haben bisher keine Schwierigkeit mit Verkokung bemerkt. Der verkokende Ursus hat die originale Nase und wird möglicherweise nicht warm genug. Wir müssen abwarten, ob meine Empfehlung mit 3 Umdrehungen links herum fixierter Düse eine Besserung bringt. Ich werde Euch nach Rückmeldung von Emils Ursus hier berichten. Und nun fällt mir zu diesem Thema ein Beitrag im Pionier des LBCH ein, in welchem ein ehemaliger Lanz Monteur von Versuchen gegen Rußen im Leerlauf von Verkehrsbulldogs mit Auspuff nach unten berichtet. In der Lanz Niederlassung wurde versuchsweise rund um die Glühnase im oberen Drittel eine Ringnut gefräst, damit die Wärme aus der Glühnase nicht so schnell abwandern konnte. Es soll funktioniert haben. Und es geht noch heute darum, die Glühnase schön heiß zu bekommen und bei Temperatur zu halten .. egal wie.
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Beitragvon Socke » 13.06.2008, 06:45

Also,

ich habe vermutlich die original Glühnase drin, und kann den Ursus nach ca. 5 min. anwerfen (sogar als die voll zugekokt war, hat mich auch gewundert), Kalle hat das gesehen, insofern weiß ich nicht, ob das mit der Dickenreduzierung so der Hit ist, schließlich muß die Nase die Wärme ja auch speichern können. Grundsätzlich würde ich auch mal die Düse überprüfen, auch wenn es beim Glühkopf nicht ganz so drauf ankommt, eine (feine) Zerstäubung kann auch viel helfen. Meine alte Düse z.B. zerstäubt eigentlich nicht mehr. Da kann es dann rasch zu örtlichen Abkühlungen kommen, die Koksbildung fördern.
Allerdings: Ich weiß von einem Glühkopf, der schlecht lief, weil eine "Nachguß"-Nase miut angeblich viel zu großer Wandstärke verwendet wurde - habt Ihr die Möglichkeit, eine andere Nase zu probieren, für längere Zeit?
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Beitragvon Theo S. » 13.06.2008, 07:21

Die Ursache dürfte ziemlich sicher bei der Düse zu finden sein. Ich empfehle die sogenannte "Superdüse". Wer nähere Infos dazu benötigt kann sich gerne bei mir melden.
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viel Ruß in der Glühnase

Beitragvon bulli1706 » 13.06.2008, 08:50

hallo alle Glühnasenspezialisten,
ganz wunderbar, was da alles so an Antworten auf eine bohrende Frage eintrudelt. Dabei schält sich für den Betroffenen eine Lösung heraus. Und wir lernen alle etwas dazu. Schaut mal in diesem Forum unter Ursus/Pampa in das Thema Regulierdüse. Auch ich bin erst durch Eure Antworten auf diesen Tread gestoßen. Vielen Dank an alle
Gruß bulli1706 :)
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Beitragvon Chicken » 13.06.2008, 15:26

Auch wenn es zu dem Thema sehr viele unterschiedliche Meinugen gibt, empfehle ich auch die Superdüse.
Habe sie in meinem Pampa drin, hatte noch nie irgendwelche Probleme mit Ruß im Zündkopf. Egal ob mit Salatöl gefahren oder mit Diesel er ist immer blank bis auf's Eisen runter komplett ohne Ruß.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Ansonsten nur noch elektrisch unterwegs mit E-Auto, E-Motorrad. Strom wird zu 100 % selbst erzeugt.

Informationen rund um den Pampa und Miniatur-Stationärmotoren: http://www.pampa-traktor.de
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re zündkopf

Beitragvon 15/30 Boy » 15.06.2008, 01:29

hallo zusammen also bei der Düse kann ich nur die Düse von Eichhorst empfhelen, mit der superdüse läuft der Bulldog zwar schön, langsam und ölt nicht aber wenn er den mal leistung zeigen sol z.B beim Baumstammziehen, anhänger ziehen oder so versagt er völlig mit der Superdüse.
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Beitragvon Theo S. » 15.06.2008, 08:14

Wie wirkt sich das Versagen beim Baumstammziehen denn aus?
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Beitragvon GuidoKri » 15.06.2008, 17:04

Hallo !

Wir haben die "Superdüse" verbaut und der Bulldog hat damit gut Dampf und Feuer. Die Düse wird bzw. ist fest eingestellt. Im Null-Last-Bereich sehr schöner Standlauf möglich und im Voll-Last-Bereich ordentliche Aggressivität und Kraftreserve.
Kommt aber auch ein wenig auf´s "Gesamtwerk" an. Ein Bulldog mit "marodem/r" Innenleben / Technik wird nicht gleich mit der Superdüse zum top laufenden Bulldog...aber verbessert werden die Laufeigenschaften in jedem Fall.
Eine verstellte Sudü macht sich natürlich negativ bemerkbar. Bei uns hat wohl auch mal jemand an der Düse gedreht und die saubere Verbrennung und damit Leistung ging etwas verloren...Fehler wurde aber schnell gefunden.

Gruß Guido
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zu viel Ruß im Zündsack

Beitragvon bulli1706 » 16.06.2008, 09:44

hallo alle Glühnasenforscher miteinander
eben erhielt ich Meldung von dem Ursus Besitzer, der dieses Thema ausgelöst hat. Sein Ursus ist mit der Eichhorst Düse ausgerüstet. Die hat er nach dieser Diskussion 3 Umdreh. links fixiert, um einen schmaleren Sprühkegel zu bekommen. Nachdem er jetzt auch begriffen hatte, dass der nur leicht arbeitende Glühkopfmotor oft zu wenig Diesel nach unten in die Glühnase bekommt, hat er sich nach einem anderen Glühkopf umgesehen und einen oben wesentlich weiteren gefunden und gestern in einer sehr langen Ausfahrt ausprobiert. Nach seinem Bericht hat sich sein Ursus nach diesen Maßnahmen schon beim Start, im Leerlauf, Gas Annehmen und am Berg total zum Positiven entwickelt. Nach der Fahrt war im Gegensatz zu früher nur ganz leichter Rußbelag in der Glühnase, wie sie ja auch erwünscht ist.
Theo Scheres bin ich für seinen Hinweis auf die Superdüse dankbar, die gegen die alte Lanz Düse einen großen Fortschritt für die heutigen Betriebsbedingungen der Oldtimer Glühköpfe zu bringen scheint. Mit Rücksicht auf die weiter steigenden Diesel Preise und den typisch hohen Verbrauch der Glühköpfe wäre ein Wechsel also nicht nur wegen der besseren Laufeigenschaften eine kluge Investition.
:D
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Beitragvon Theo S. » 16.06.2008, 10:27

@15/30 Boy:

Es wäre schön, wenn Du einmal schildern würdest, wie sich die Superdüse bei Last auswirkt. Du schreibst, sie würde versagen. Was heißt in dem Zusammenhang "versagen"? Bleibt der Motor stehen?
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Beitragvon 15/30 Boy » 16.06.2008, 12:00

Hallo jah mit der superdüse hat dr motor komplett keine leistung mehr, obwohl alles tip top war. nachdem die normale düse wieder drinne war war der motor auch wieder richtig giftig und bissig. also ich bin keinesfalls von der Düse überzeugt, halte persönlich emhr von der eichhorstdüse.
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Beitragvon Theo S. » 16.06.2008, 12:11

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