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Summerzündspule selbst bauen! Anleitung!

Summerzündspule selbst bauen! Anleitung!

Beitragvon Chicken » 17.09.2008, 18:06

Hallo,

Wie ihr vielleicht wisst, habe ich einige kleine Stationärmotoren mit elektronischer Zündung. Mit normaler Zündung laufen diese eher schlecht oder sogar gar nicht, da zu wenig Kompression und einfach zu klein. Deswegen wurden die amerikanischen hit&miss Stationärmotoren früher auch schon durchgehend mit Summerzündungen betrieben. Da Summerzündanlagen/Summerzündspulen (im englischen "Buzz Coils") teuer sind und schwer zu bekommen sind, habe ich mal recherchiert und eine nahezu kostenlose Möglichkeit gefunden, eine selbst zu bauen!
So eine Anlage kann man meine ich auch Problemlos in einem Bulldog verwenden, ist prinzipiell alles das gleiche! Eine teure Nachbausummerzündspule muss nicht sein!
Also man braucht dafür:
- 12 V Zündspule vom Schrottplatz mit Kondensator (Kondensator ist wichtig!)
- KFZ Wechselrelais mit den Anschlüssen 30, 85, 86, 87, 87a (gibt's für 3,- in jedem Autofachgeschäft)
- Kabel
- 12 V Batterie

Wie funktioniert das ganze? Ganz einfach, das Relais wird als Summer missbraucht!
Die Verkabelung ist wie folgt:
Schließt die Anschlüsse 86 und 87a des Relais kurz, beide Anschlüsse werden zusätzlich mit dem Pluspol der Spule verbunden.
Verbindet den Minuspol der Spule mit dem Anschluss 85 des Relais und dem Minuspol der Batterie. Zwischen Batterie-Pluspol und Anschluss 30 des Relais wird der An-Aus-Schalter für den Summer montiert (oder die Zündkontakte von einem Benzinmotor). Kondensator zwischen den Polen der Zündspule nicht vergessen, sonst geht nix!
FERTIG, das Summermodul ist nun Betriebsbereit!

Wird nun der Schalter auf "An" geschaltet, wird die Spule mit Strom versorgt. Zusätzlich aber auch das Relais, dass dann sofort wieder den Stromfluss unterbricht. Ist der Strom weg schaltet das Ralais wieder an. Das geht so einige hundert mal pro Sekunde, man hört auch das bekannte "Summen" aus dem Relais. An der Spule hat man genug Saft, um einen Funken von ca. 1,5 cm länge zu erzeugen, satt und hell, sollte also auch für die dicken Bulldogzündkerzen locker reichen.

Hier noch ein Video von meiner Eigenbausummerspule an einem meiner Stationärmotoren bei diesem ist zusätzlich noch ein Transistor eingebaut, sodass über die Zündkontakte nur ca. 20 mA fließen, also kein Verschleiß auftritt:
http://www.youtube.com/watch?v=KwH5_jKTKd8

Fragen könnt ihr gerne stellen!
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Beitragvon Chicken » 19.09.2008, 09:22

Hier noch die Verkabelung im Diagramm:
Bild
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Beitragvon Chicken » 25.09.2008, 18:09

UPDATE:
Ich habe mir für meinen Bulldog eine weitere von diesen Summeranlagen gebaut. Das Problem, das auftrat, war das Überhitzen des Relais nach einigen Minuten. Da das Relais den gesamten Stromfluss von der Spule schalten musste, war das wohl etwas zu viel.
Ich habe nun noch einen Transistor mit eingebaut und die Verkabelung leicht geändert. Das Relais muss nun nur noch ca. 40 mA schalten, was es leicht auf lange Dauer aushält. Ich denke diese Schaltung ist nun sehr ausgereift, gesamtkosten für so eine Summeranlage ca. 10 Euro.
Also man braucht:

- KFZ Relais mit 1x Umschalter (Anschlüsse 30, 85, 86, 87, 87a)
- Transistor TIP42C (gibt's z.B. bei Conrad)
- irgend eine 12V Zündspule mit Kondensator (ohne geht nix)
- 300 Ohm Widerstand
- Kabel
- Batterie

Der Transistor sollte mit einer kleinen Aluminiumplatte gekühlt werden, da er doch auch ziemlich warm wird. Wichtig ist nur, dass er die 100 °C nicht weit übersteigt.

Die Verkabelung wie folgt:
Bild
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Beitragvon Nobi » 26.09.2008, 07:11

Hallo Alex!

Ich hab mich schon gewundert was das hinter der Heizlampe ist ,jetzt weiß ich es .
Die Summerspule ist eine klasse Idee das probier ich aus ,eine Alurippenplatte als Kühlkörper mit Wärmeleitpaste das sollte die Temperatur unten halten.
Warum halten es die Relais nicht aus das waren doch bestimmt 40 A oder ?
Kann natührlich an der hohen Schaltfrequens liegen dafür sind sie ja nicht gedacht

Grüße

Daniel
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Beitragvon Chicken » 26.09.2008, 07:58

Hallo,
so viel Kühlung braucht der Transistor auch nicht. Laut Datenblatt hält er ja bis zu 150 °C im Betrieb aus. Ich kann die Temperatur nur schlecht einschätzen, habe jetzt zur sicherheit einfach ein ca. 2 x 2 cm großes aluminiumstück von einem alten PC-Kühler angeschraubt, aber ohne Wärmeleitpaste oder irgendwas. Das reicht meine ich leicht.
Das Relais kann bis zu 40 A schalten, aber wie du schon sagst ist wohl die sehr hohe Schaltfrequenz hier das Problem. Ohne Transistor schaltet es schätzungsweise 6 A einige hundert mal pro Sekunde, ist also doch ne ganze Menge. Mit Transistor sinkt das ganze auf 40 mA das ist kein Problem mehr :)
Lieber Gruß,
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Beitragvon lanzonkel » 26.09.2008, 11:18

Wer noch summerzündspulen sucht , kann sich ja mal melden . :wink:
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Beitragvon knalldog » 08.12.2008, 21:26

Hallo,

welchen Kondensator meinst Du ?

Georg
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Beitragvon Peter Schuth » 09.12.2008, 18:08

Welche Zündspule von Bosch kommt denn in Frage, mit der Bitte um Mitteilung einer Teilenummer verbleibe ich.

Gruß Peter
- Lanz Bulldog D2016, Baujahr 1958
- Le Percheron T25R, Baujahr 1948
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Beitragvon Chicken » 09.12.2008, 20:19

Zündspule ist völlig egal, kommen alle in frage, die bosch je hergestellt hat, auch alle sämtlichen anderen Hersteller. Hauptsache 12 V (6 V geht auch aber dann mit vorwiderstand, ansonsten wird unter umständen dein zündkabel sehr heiß)
Der Kondensator ist auch standard, normale Zündkondensatoren haben um die 226 Nanofarad Kapazität. Man kann auch was aus der Elektroindustrie suchen, sollte aber bis ca. 250 V Spannungsfest sein. Der Kondensator ist wichtig um die hohe Spannung der Selbstinduktion nach dem öffnen der Kontakte abzufangen. Ohne Kondensator funkt nix!
Lieber Gruß,
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