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Standmotor Eigenbau

Maschinen aus der Landwirtschaft

Standmotor Eigenbau

Beitragvon Chicken » 26.08.2006, 19:49

Hallo,

es war mir mal wieder langweilig und hab mir deshalb einen kleinen Stationärmotor selbst gebaut.
Mich würde mal eure Meinung dazu Interessieren.
Hier die technischen Daten:

Einzylinder Viertaktmotor mit ~20 ccm Hubraum
Offener Kurbeltrieb
Elektrische Zündanlage
Drehzahl 300 U/min Leerlauf, 2000 U/min maximal
Schmierung des Kolbens mittels Tropföler
Der Rest bekommt hier und da mal einen Tropfen öl aus der Kanne.
Läuft so etwa eine Stunde mit 50 ml Benzin.

Bild
Bild
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Schnüffelventil?

Beitragvon RT-andreas » 19.09.2006, 08:43

Hallo Chicken,

schönes Teil! Sehe ich das richtig ein Auslaßventil per Kipphebel gesteuert und ein Schnüffelventil für den Einlaß?
Einzigen Motor den ich "neu" gebaut habe war die Umrüstung eines Glühzünders auf Modelldiesel durch Zylinderkopftausch. Der läuft dann mit Mischung aus Pflanzenöl 10-20%Ether und etwas MoS2. Man kann natürlich auch Motoröl, Diesel und Ether nehmen, richt dann aber nicht mehr so "natürlich".

Gruß

Andi
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Beitragvon Schmotzhand » 19.10.2006, 14:59

Ich find das Teil klasse......und ich beneid dich um die Zeit, so etwas zu bauen :wink:
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Bild
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Beitragvon Manuel1985 » 16.04.2007, 21:49

HAMMERGEIL!!!

Muss dir ein fettes LOB aussprechen!

schreib mal paar genauere details!

Habe vor paar jahren in meiner ausbildung eine komplette Dampfmaschine gebaut, war schon ein riesen aufwand......

aber der 4takter ist hammergeil!
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Beitragvon Chicken » 22.04.2007, 22:05

hier mal noch die kompletten technischen details:

Bohrung: 25,4 mm
Hub: 38,1 mm
Hubraum: 19,3 ccm
Durchmesser Schwungrad: 118 mm, gewicht ca. 200 gramm
Das Einlassventil ist Atmosphärisch und wird vom Vakuum im Zylinder geöffnet.
Das Auslassventil wird über Nockenwelle/Stößelstange/Kipphebel angesteuert.

Die Zündung ist elektronisch mit einem mechanischen Kontaktgeber auf der Kurbelwelle.

Drehzahl lässt sich über einen sehr einfachen Vergaser regeln im Bereich zwischen 300 und 2000 Umdrehungen pro Minute. Der Sound ist so bei ca. 800 Umdrehungen am besten. Da ich keinen Schalldämpfer hingebaut habe ist er richtig kernig.
Läuft mit reinem Benzin oder besser Methanol, das nicht rußt.
Hatte zur Kühlung mal einen kleinen über einen Drahtriemen angetriebenen Lüfter dran. Da die Kühlrippen vom Motor jedoch sehr groß sind, reicht die Konvektion der Luft zur Kühlung leicht aus. Habe den Lüfter jetzt entfernt.
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Beitragvon Chicken » 24.09.2007, 18:43

Hallo,
hab mal ein (nicht sehr professionelles) video von dem Motor auf youtube gestellt, wer interesse hat kann sich's ja mal anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=6Aqy2jb4RTE

Der Motor bekommt jetzt dann einen kleinen Bruder, damit er nicht so einsam ist. Der ist gerade noch in Arbeit. Diesmal ein einzylinder Zweitaktmotor ohne Ventile mit offenem Kurbeltrieb (ja auch das ist möglich ;) ) und hit'n miss Drehzahlregelung.
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Beitragvon Chicken » 19.10.2007, 20:44

Hallo,

sein Bruder ist jetzt auch so weit.
Bild
Gussatz von Nick Rowland, USA, Motor Nr. 33
Ventilloser Einzylinder-Zweitaktmotor mit offenem Kurbeltrieb und elektronischer Zündung
Hubraum: 11,1 cm³
Leistung: Unbekannt
Drehzahl: 150 bis 2000 U/min, hit'n miss Drehzahlregelung
Kraftstoff: Normales Tankstellenbenzin (Oberflächenvergaser)
Kraftstoffverbrauch: ca. 25 mL pro Laufstunde
Gewicht: ca. 2 kg

Da es ein sehr langsam laufender Zweitaktmotor ist, hört er sich an wie ein kleiner Bulldog ;)
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Beitragvon Chicken » 11.09.2008, 20:17

Hallo,
Habe meinen Motor etwas überarbeitet, vielleicht gibt's ja noch modellbauinteressierte hier also schreib ich's mal rein.
Mein Problem war immer, dass der Motor keine gute Kompression hatte und deswegen eher schlecht bzw. gar nicht lief.
Habe jetzt die Zylinderlaufbuchse nochmal sauber gehont und einen neuen Kolben gedreht. Das Kolbenspiel beträgt lediglich 0,01 mm. Die neuen Kolbenringe (2 Stück) sind 1,5 x 1,5 mm stark und ebenfalls selbst gedreht. Stoßspiel ist praktisch nicht vorhanden. Spiel in den Nuten ist gerade so groß, dass sie sich frei bewegen.
Der Motor hat damit super Kompression (hält sie über Minuten!). So gut lief er noch nie.

Zusätzlich noch neu:
Kurbelzapfen und Kolbenbolzen aus gehärtetem Stahl mit neuen Lagerbuchsen.
Größere Kurbelwellenlager (Kugellager)
Neue Grundplatte aus 5 mm Stahl
Kleiner Kühllüfter über Drahtriemen angetrieben

Der neue Tank ist eine leere Luftgewehrkugeldose, das Reicht mit normalem Benzin für ca. 45 Minuten Laufzeit.

Der Motor sitzt nun einfach da und läuft perfekt vor sich hin ;)
Bild

hier noch ein youtube video:
http://www.youtube.com/watch?v=vU2u3oi9IdE
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Beitragvon Nobi » 26.09.2008, 07:29

Mann Alex Klasse !

Was machst du denn noch alles ?
Ein mega Lob hab´s mir jetzt zum 3 mal angeschaut irre.
Meine Kollegen hier auf Arbeit sind hin und weg.


Mach weiter so und zeig uns immer mal was !!!!!


Grüße
Von Daniel und allen anderen hier
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Beitragvon Chicken » 26.09.2008, 07:52

Bei niedriger Drehzahl ist der Sound auch noch gleich viel besser :D
http://www.youtube.com/watch?v=RX0bWbHjtR8
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Beitragvon Chicken » 25.01.2009, 19:07

Es gibt mal wieder Neues:
Bild

PS: Die AA Batterie dient als Größenvergleich und soll keine Schleichwerbung sein ;)
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Beitragvon SvenS » 25.01.2009, 19:24

Hallo Chicken,

basiert dieser Motor auf einem Bausatz ?

Ich bin gespannt auf das Video.

Sven
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Beitragvon Chicken » 25.01.2009, 20:28

Hallo!
Ja dieser niedliche Motor basiert auf einem Gussteilesatz, die man halt fertig bearbeiten musste. Schwierige Teile wie Zahnräder, Kolbenringe und manche Lagerbuchsen waren schon fertig dabei. Ging eigentlich recht schnell.
Für den ersten Probelauf fehlt noch die Zündung, da der Motor so klein ist muss ich wieder eine weiter Summerzündanlage bauen, ich denke nicht, dass er mit konventioneller Zündung gut laufen würde. Paar kleine Kleinigkeiten fehlen auch noch am Motor.
Ich würde mal sagen Video dauert noch ca. 2 Wochen ;)
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Beitragvon Bulldogfreund » 31.01.2009, 21:04

Hallo, Chicken

Ich interessiere mich auch für Modellmotoren, wo bekommt man den solch einen Bausatz her, der fast wie ein alter Bulldogmotor aussieht?
Ich kenne bis jetzt nur die modernen hochgezüchteten RC-Car Modellmotoren.
Er wurde zu einer Legende unter den Ackerschleppern, der Lanz Bulldog aus Mannheim.
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Beitragvon Chicken » 01.02.2009, 21:34

Hallo Bulldogfreund,

eine gute Quelle für Gussteilesätze in Europa ist "The Engineers Emporium", England, siehe http://www.theengineersemporium.co.uk/catalogue-pages/petrolengkits.html. Die Motoren da werden als Rohgussätze angeboten, die man fertig bearbeiten muss, dazu braucht man eine Fräse und eine Drehbank. Alternativ kann man auch komplett fertige modelle kaufen, aber kosten dann halt mal schnell gut das 3 oder 4 fache als der Rohteilesatz.
Auch in den USA gibt es einige Anbieter von Gussteilesätzen.
Die Gussteilesätze sind relativ einfach zu bearbeiten, man muss halt mit Fräse und Drehbank umgehen können.
Wenn man nicht auf Gussteile zurückgreifen möchte kann man so einen Motor immer noch aus dem Vollen rausarbeiten (siehe mein Eigenbaumotor). Das ist zwar deutlich zeitaufwändiger als so ein Gussteilesatz, aber man bekommt halt das Rohmaterial bei jedem Metallhändler für sehr kleines Geld.
Es gibt auch noch einen Nachbau vom HL 12 Bulldog, aber da kostet der Rohgussteilesatz 800.-. was für ein haufen unbearbeitetes Gusseisen einfach viel zu viel ist.
Ich hoffe, das hilft dir weiter!
Lieber Gruß,
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