Frohes Neues und immer eine handbreit Sprit im Tank!
Endlich ist der Schlepper soweit das ich mich im Januar mal um die ganzen liegengeblieben Kundenaufträge kümmern kann. Sorry für die lange Wartezeit! Ich gelobe Besserung!
Bevor ich ins Detail gehe und dabei auf einzelne Arbeitsschritte eingehe, erst einmal im neuen Jahr das lang ersehnte Bild vom Schlepper mit aufgesetzter Motorhaube.
Dabei war gar nicht klar, ob das alles überhaupt so passen wird. Durch den Überschlag im Wald hatte sich ja Motorhaube und Armaturenträger, wo die Motorhaube aufliegt, stark verzogen. Wir haben das dann bestmöglich ausgebeult und dem Armaturenträger größere Bohrungen verpasst und mit Maßband und Wasserwaage so auf den Rumpf geschraubt, dass es möglichst in allen Richtungen gleiche Abstände hat. Unter der Motorhaube hatten die Vorgänger unter dem Haubenscharnier auch schon etliche Bohrungen gesetzt, damit die ramponierten Teile wenigstens halbwegs passen. Passen ist das falsche Wort. Besser gesagt, damit die Motorhaube wenigstens soweit schließt, dass der Fahrer drüber gucken kann.
Bei der ersten Anprobe stellten wir fest, dass die Haube nicht auf dem Haubenauflageband des Armaturenträgers auflag. Das Haubenscharnier musste also um eine Bohrung in Fahrtrichtung nach vorne versetzt werden. Jetzt liegt die Motorhaube etwa bis zur Hälfte auf dem Haubenauflageband. Das ist in Ordnung. Wichtig ist das die Haube rundherum den ungefähr gleichen Abstand zum Armaturenträger hat. Das passt soweit auch ganz gut. Der restliche Spalt wird später mit einem Dichtgummi abgedeckt der an der Motorhaube befestigt wird und sich in geschlossenem Zustand der Haube auf den Armaturenträger legt. Von vorne betrachtet fiel die Motorhaube seitlich aber noch nach in Fahrtrichtung rechts. So schief konnte das natürlich nicht bleiben. Beim hinsehen war der Übeltäter schnell ausgemacht. Die Vorgänger hatten die Bohrungen in dem am Vorderachsträger angebrachten Laschen, an denen das Haubenscharnier befestigt wird, um rund 5 mm unterschiedlich hoch gebohrt. Damit der selbstgebaute Bolzen, 12 er Gewindestange mit aufgeschweisster Mutter auf einer Seite, rein optisch erst einmal gerade sitzt, wurde die in Fahrtrichtung links sitzende Lasche mit der Rundfeile nach unten aufgefeilt. Zwischendurch wurde immer mal wieder mit dem Messschieber nachgemessen, damit man nicht zu tief feilt. Nun konnte die Motorhaube wieder montiert werden. Jetzt war der Bolzen optisch gerade, aber dafür kippte die Motorhaube optisch seitlich nach in Fahrtrichtung links. Schöne Bescherung.
Es hilft nichts. Nun haben wir 13 er Unterlagescheiben entsprechender Stärke aufgetrennt und daraus quasie U- Scheiben gemacht. Die konnten nach dem lösen der Schrauben zwischen Motorhaube und Motorhaubenscharnier geschoben werden, um damit die Differenz zwischen links und rechts auszugleichen. Erst wurde eine Scheibe in Fahrtrichtung links untergelegt. Diese drückte sich dann beim anziehen der Schraube soweit in das zwischen Motorhaube und Scharnier gelegte Gummi, dass sie immer noch nach links schief sass. Schraube wieder lösen, eine zweite U- Scheibe unterlegen. Man sieht und staune, nach dem anziehen fiel die Haube nun ganz leicht nach rechts. Och nö, ne.
Nun die Schraube auf der rechten Fahrzeugseite gelöst und ebenfalls so eine U- Scheibe untergelegt, angezogen, pass
t! So ganz 100 Prozent haben wir die Spuren der Jahre nicht getilgt. So hat es die Frontmaske derart erwischt, dass sich linkes und rechtes Haubengitter leicht windschief verzogen haben. Aber das macht ja gerade den besonderen Charme des historischen Kulturgut aus.
Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein sehr großer für mich...