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Prototypen Reaktivierung

Restaurationsberichte von euren Maschinen

Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 08:47

Das sah bei diesem Kotflügel nach dem abflexen des Teils so aus und beim linken Kotflügel nicht sehr viel anders:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 08:52

Weiter ging es mit dem Entkernen der Kotflügelinnenseiten. Logisch: Alle alten Kabel und deren Halterungen raus. Die großen Kabelschellen waren sehr einsichtig und ließen sich mit Rostlöser und 14 er Schraubenschlüsseln einfach abschrauben. Die kleinen M3 er Schrauben waren etwas zickig. Ein Meißel und Hammer konnte sie letztendlich doch überzeugen. :wink:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 09:00

Der linke Kotflügel überrachte mit einer nachträglich eingeschweißten Verstärkung. Bekannt ist, dass die Kotflügel der Volldieselbulldog D1306 bis D2816 oft und gerne an den Ecken einreißen. So auch hier. Die Idee dieses Verstärkungsbügel ist gut, allerdings nicht in Kombination mit Wasser und Sauerstoff. :evil: Zwecks Entrostung des Kotflügels mußte das natürlich ebenfalls rausgeschnitten werden und bleibt auch draußen.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 09:09

Wo man das Schweißgerät gerade schon mal auf Betriebstemperatur hatte konnte ein zusammenschweißen von hinterer Bodenplatte und Hinterradkotflügel nicht schaden. Ein kleines Teil der Guss- Bodenplatte war wohl durch den gepflegten Umgang beim Brennholzmachen im Wald in ebensolchem verschütt gegangen. Das vibrieren war wohl etwas unangenehm für´s Ohr. Oder der schöne Motorsound von vorne wurde massiv durch das vibrieren gestört. Man weis nichts genaues. Man hätte auch einen Winkel dranschrauben können. Aber schweißen geht schneller. Man hat ja sonst auch keine Zeit, weil abends ist ab 18:00 Stammtisch Blödsinn sabbeln... :roll:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 09:11

Wo die Flex gerade auf Betriebsdrehzahl ist...
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 09:19

Bevor man die Flex beiseite legt guckt man sich am besten noch einmal genau den Fahrersitz an. Eine weitere typische Lanz Alldog Sitzschwingen- Schwachstelle, die leider auch bei allen Volldieselbulldog vom D1106 bis zum D2816 übernommen wurde. Der braune Gammel hat wieder mal sein zerstörerrisches Werk vollbracht:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 09:21

Die beiden Muttern an den Schloßschrauben ließen sich bei bestem Willen nicht lösen. Daher wird das mal umgekehrt gemacht, von oben beginnend...
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 09:25

Selbst die Materialstarke Spannscheibe hat es an einer Stelle durchgeknabbert. Nach dem Sandstrahlen werde ich einfach Material aufschweißen und alles wieder in Fason schleifen. Es sei denn ich finde mal auf einem Teilemarkt eine gute Gebrauchte. :lol:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 09:37

Bei den Felgen habe ich jetzt übrigens nach langem hin und her und 400 Euro später alle Brocken beisammen. :oops: Schlußendlich bedurfte es drei Alldog Felgen. Bei der dritten Felge war sogar die Radschüssel anders. Ich weis nicht was die sich da morgens in den Kaffee getan haben...

Die beiden Felgen sind Rosttechnisch in der Wulst entgegen aller Erwartungen in gutem Zustand. Kein übermässiger Blattrost. Durch damaliges ab- und aufziehen von Reifen und /oder fahren ohne richtigen Luftdruck, zeigte sich auch hier Stellenweise Stoppschildähnliche Verformung. Das "ausbeulen" mit Zange war mir zu mühsam. Ich habe dann im Baumarkt zwei Stück Einbruchswerkzueg gekauft, also diese Nageleisen :wink: , und im 90 Grad Winkel zusammengeschweißt. Während das eine Nageleisen in den Felgenrand greift drückt das anderes Nageleisen die Konstruktion nach unten. Ohne Kraftanstrengung kann man jetzt durch einfaches Hebeln den verbogenen Felgenrand wieder in Position bringen. :beifall:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 09:45

Die verbogenen Stellen die nach unten ragten konnten mit einem Vorschlaghammer bequem nach oben gedengelt werden. Abschließend mit einer 40 er Schleifscheibe auf der Flex die Ränder der Felgen fein verschliffen, um etwaige Grate zu entfernen. Das Bild ist entstanden vor dem "entgraten". Bevor ich da anfange mit entrosten und lackieren erst einmal zum x- ten Male geprüft, ob Durchmesser und Felgenschüssel auch wirklich zusammenpassen, egal wie man sie kombiniert. Sieht ganz gut aus. :D
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 09:49

Zwei Tage vorher natürlich schon einmal die jeweils vier Befestigungsschrauben zwischen Felgenschüssel und Felge mit Rostlöser geduscht. Dann kam ein großes Radkreuz zum Einsatz. Etwa die Hälfte der Muttern ließen sich so lösen, die anderen vier benötigten wieder einmal etwas Überredungskunst eines gekröpften Schraubenschlüssels unter Zuhilfenahme des mittelgroßen Hammers.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 10:06

Das bei diesem Schlepper nicht nur die Zierleiste ein Einzelstück ist beweist auch deren Befestigung an der Motorhaube. Nicht die wie von Bulli, D4016 und den späteren Lanz Diesel und John Deere- Lanz Diesel bekannte Zierleistenbefestigung wurde hier angewendet. Hier wurden die Zierleistenschrauben, die bei den genannten Typen verschiebbar in der Zierleiste verlaufen und auf der Motorhaubeninnenseite mittels einer Mutter befestigt werden, an der Zierleiste selbst angelötet. Es sind im Prinzip Muttern, keine Schrauben. Die Zierleiste beim Prototypen wird also mittels Schrauben befestigt, wo der Schraubenkopf auf der Innenseite der Haube liegt. Natürlich in der Größenordnung, wie zu erwarten, Schlitzschrauben und bombig festgegammelt. Ich habe dann erst mit der Flex und einer 40 er Schleifscheibe die Köpfe fast bis auf das Blech plan runtergeschliffen. Den Rest habe ich mit einer kleinen Trennscheibe auf einem Dremel komplett entfernt, woduch die Zierleiste abgenommen werden konnte. Beim Schleifen mit der Flex ist das Problem, dass man da nicht ganz bündig schleifen kann, weil die Schraubenköpfe durch das anziehen leicht im Blech eingetaucht sind, diese also verformt haben. Würde man da weiterschleifen würde man unweigerelich auch die Motorhaube rund um den Schraubenkopf durchschleifen oder zumindest unnötig schwächen.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 10:15

Nun wurden die Bodenplatten entkernt. Die rechte vordere Bodenplatte besteht aus zwei übereinanderliegenden und zusammengeschweißten Profilblechen. Da ist kein Rest mehr von der ehemaligen Gussbodenpatte vorhanden. Das ist recht merkwürdig. Zwecks Reparatur mußten die kompletten Halterungen für Handbremse, Fußgas, Zapfwellenschalthebel usw. angeschweißt werden. Das sieht alles sehr grob aus. Die Einschnitte sind nicht geglättet. Es sieht sehr nach Schweißbrenner aus. Wo und wann dieser Umbau erfolgte wird vermutlich ein Rätsel bleiben. Ich weis nicht wie lange Lanz bzw. John Deere dieses Teil noch als Ersatzteil liefern konnte, laut damaliger Werbung bis in´s Jahr 2025 (!) :shock: , da wäre es dann eigentlich einfacher gewesen, dass Teil komplett neu zu kaufen und einzubauen.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 10:22

Wenn wir schon dabei sind auch gleich das Armaturenteil in Angriff nehmen. Hier mußte wie schon gesagt erst einmal der untere Flansch am Lenkrohr entfernt werden, um das Lenkrohr aus dem Armaturenteil zu bekommen. Die abgerissene Schraube steckte aber noch drin. Ich habe es noch nie geschafft eine irgendwo durchgehende Schraube, die auf der Rückseite mittels einer Mutter gesichert ist, an beiden Enden gleichzeitig abzureißen. Wie schafft man sowas? Ist mir echt unerklärlich. Wo rohe Kräfte sinnlos walten...Seis drum: Mittig vorkörnen und bohren:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2015, 10:24

Nachdem die Schraube raus war konnte ein Abzieher angesetzt und der Flansch entfernt werden.
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