Titel

 

 

Getriebe kaputt

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Getriebe kaputt

Beitragvon Socke » 22.08.2007, 00:07

Hallo,

unser Halbdiesel 2806 fordert das volle Programm. Nachdem wir ihn gestern das erste Mal ernsthaft haben bewegen können (zum TÜV).
Dabei haben wir folgendes festgestellt: Getriebe ist im Eimer. Das ist so laut, da braucht man Ohrenschützer.
Also Nachgeschaut: Das Zahnrad auf der IV-ten Welle direkt hinter der Handbremtrommel ist hin, das Gegenrad wohl ebenso. So wie ich das sehe sind die betroffenen Räder die von der schnellen Gruppe (richtig?). Eigenartigerweise macht das Getriebe jedoch auch in den Gängen 1-3 "Krach". nie jedoch im Schiebebetrieb.
Da Zahnradschäden selten auftreten (so jedenfalls meine Information), meine Fragen:
1.) Das getriebene Rad auf Welle IV zeigt an der Seite zum Getriebe hin heftige Ausbrüche in den Zähnen- kommt das vom Schalten?
2.) Auf den Zahnflanken auf der getriebenen Seite zeigt sich extremes Pitting, allerdings so gleichmäßig über die gesamte Zahnbreite verteilt, daß es eigentlich nicht durch einen Lagerungsfehler ausgelöst worden sein kann. Wer kann mehr zur möglichen Ursache sagen?
3.) Wenn wir das Zeugs denn schon auseinandernehmen-worauf wäre sonst noch zu achten?

Danke schön!

Volker
Socke
Platin
 
Beiträge: 890
Registriert: 11.03.2007, 23:23
Wohnort: Kiel

Karies

Beitragvon RT-andreas » 22.08.2007, 08:53

Hallo Socke,

wie man ein altes (Gebrauchs)Fahrzeug ohne Getriebekontrolle fahren kann ist mir ein Rätsel. Da kann viel mehr kaputt gehen als es dem Aufwand für ne Kontrolle entspricht (es gibt auch Katheter mit Optik um durch Schraublöcher zu sehen).
Egal defekt isses ja. Die Beschreibung mit den Hauptschäden passt eigentlich zu "extremen" Schaltvorgängen. Pitting tritt klar nur auf der Lastseite auf, entweder durch Überlastung oder aber durch einbringen feinster Teilchen (durch den Abrieb der defekten Räder). In dem Fall hier hilft nix wirklich richtig außer alles! auseinander zu bauen. Auch Lager am Gehäuse sofern sie offen/durch Bohrungen mit Spritzöl versorgt werden. Der Metallabrieb setzt sich überall rein und zerstört dann erst die Lager, dann mit dem so vermehrten Abrieb das Getriebe weiter... Also auch die Lager selbst gut reinigen dabei eventuelle Bohrungen für Ölführung Spritzbleche(im Falz sammelt sich auch gern Dreck) vergessen.
Pitting ist., sofern noch gut tragfähige Flächen vorhanden erstmal nicht soo wild, einfach MoS2 mit ins Getriebeöl, das verhindert weiteren direkten Metallkontakt an den "Lochrändern"
Was man immer machen sollte, in die Ablassschraube einen kleinen (Neodym)Stabmagneten einlassen, der sammelt dann im Sumpf die Abriebteilchen, bindet sie fest an sich und vermeidet so eine Schleifwirkung die sonst progressiv ansteigen kann. Normalausführung Neodym geht bis ca70- 100°C, so heiß werden die Getriebe hier ja nicht, passt also.

Gruß

Andi
RT-andreas
Gold
 
Beiträge: 389
Registriert: 09.02.2006, 23:06
Wohnort: KA

Beitragvon Socke » 22.08.2007, 09:12

Hallo RT-Andreas,

wenn man die näheren Umstände nicht kennt... Von fahren ist ja garkeine Rede.
Wir haben den Schlepper Montag das erste Mal auf der Straße bewegt, nach wasweißichwieviel Jahren... Beim Fahren in den langsamen Gängen ist zwar auch etwas zu hören, richtig erfahrbar wird es aber erst in den Straßengängen. Die konnten wir erst am Montag nutzen. Und der Defekt ist von Anfang an dagewesen. Hätten wir durch Kontrolle auch finden können (was selbst mit Endoskop, welches vorhanden ist, nicht unbedingt in jedem Fall gegeben ist), wären dann aber genausoweit wie jetzt. Haben aber erstmal nicht kontrolliert, weil Lanz-Getriebe als nahezu unzerstörbar gelten und der Rest des Antriebs so auch keine besonderen Auffälligkeiten in Richtung auf Überbeanspruchung oder grobe Wartungsmängel zeigte.

Deshalb nochmal meine Frage: Gibt es doch einen typischen Fehler, der eventuell nicht so offensichtlich ist, aber zu dieser Zerstörung führen kann? Nicht daß ich die Räder und Lager und was weiß ich nicht alles tausche un ein kleines Detail vergesse.


Danke!

Vplker
Socke
Platin
 
Beiträge: 890
Registriert: 11.03.2007, 23:23
Wohnort: Kiel

Beitragvon RT-andreas » 22.08.2007, 20:42

Hallo Volker,

ein Nutztfahrzeug nach langer Zeit flott zu machen bedeutet für mich immer eine Kontrolle der wesentlichen Teile. Da wird weder ein Motor angeworfen noch beim Schleppen eingekuppelt solange ich nicht weiß wie der Zustand im Inneren ist. Z.B. hatte ich Motoren die hatten gutes, sauberes Öl ausreichend drin laut Peilstab. War mir egal alles raus nachsehen, neufüllen. Hm, Öl kam aber trotz offener Schraube nicht raus? Tatsache war, der halbe Ölwanneninhalt war eine abgesetzte Dreck"sand"bank, darüber dann das nun wieder klare alte unlegierte Einbereichsöl. Bei Getrieben kamen Wasser, Rost und Kürniskerne zum Vorschein? Keine Ahnung bis heute wie die da reinkamen. Jedenfalls war und ist für mich aus Erfahrung immer nachsehen Nummer 1 bevor was Altes in Bewegung kommt.
In deinem Fall ist ja nun nichts weiter passiert, als das das Getriebe sich gemeldet hat Im Falle eines Motorradgetriebes wo ein Lagerkäfig geplatzt war (klar zu höhren da bekannter Schaden) kamen Teile des Käfigs zwischen die Zahnräder (der wollt ja nur noch kurz heimfahren) diese platzen, Getriebe blockierte, damit das Hinterrad und leichter Abflug vom Bock.
Was die Haltbarkeit der Getriebe angeht, sicher sind die äußerst robust. Aber es gibt (im alten Forum ein paar mal erwähnt) auch Fälle da war das Getriebe total verschlissen (war wohl öfter mal bei australischen Geräten die eben größte Flächen bearbeiteten - oder als "Stationärmotor" Wasserpumpen jahrelang betrieben), auf der Lastseite die Hälfte der Zähne abgenutzt.... Eigentlich normal, da es sich um ein Nutzfahrzeug handelt, je nach Einsatzbedingungen kann da ordentlich was abgehen. Kommt schlechte Wartung hinzu, langer Stillstand unter widrigen Bedingungen, kann auch das beste Material (von damals, das ist auch zu beachten) nachgeben.
Was die Details angeht, fällt mir nicht groß was ein, außer mal die Schaltkulisse prüfen ob verbogen und ob eventuelle Rastsperren auch rasten. Entweder wurde ja wohl der Gang reingedroschen oder aber er sprang unter Last raus so wie du den Räderzustand beschrieben hast.

Gruß

Andi
RT-andreas
Gold
 
Beiträge: 389
Registriert: 09.02.2006, 23:06
Wohnort: KA

Beitragvon Socke » 22.08.2007, 22:05

Hmm,

das mit dem Wasserpumpenantrieb ist irgendwie treffend-der Schlepper soll wirklich viele Jahre als Wasserpumpenantrieb gelaufen sein-allerdings Antrieb über Flachriemen, und das hat mit dem Getriebe ja nun wenig zu tun.
Danke in jedem Fall für die Hinweise. Von der reinen Funktion her ist das Getriebe ok, läßt sich sauber schalten etc. Nun suchen wir Zahnräder, erstmal angefangen mit der Straßenganggruppe, Rest sehen wir morgen, wenn der Deckel ab ist (Welcher Idiot hat die Kotflügelbefestigung auf den Deckel gebaut...). Also hier meine dringende Suche: Suchen die beschriebenen Zahnräder (sollten evtl. viele noch liegen haben, die auf die schnelle Gruppe umgerüstet haben). Evtl. auch noch mehr... Bin über jeden Hinweis sehr dankbar. 04333/731
Socke
Platin
 
Beiträge: 890
Registriert: 11.03.2007, 23:23
Wohnort: Kiel

Beitragvon Jörg van Geldern » 23.08.2007, 21:06

Hallo
habe noch Zahnräder vom 3606 und 3206 habe dort Schnellgänge
verbaut brauche ein Satz nicht melde dich sonst unter 01714015812
Gruss Jörg
Jörg van Geldern
Benutzer
 
Beiträge: 38
Registriert: 25.05.2006, 10:13
Wohnort: Straelen


Zurück zu Lanz-Bulldog, Glühköpfe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Majestic-12 [Bot] und 198 Gäste