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Drehzahlregler D8506

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Drehzahlregler D8506

Beitragvon ChristianK » 19.08.2007, 20:45

Hallo zusammen,
hab mal ne Frage zu einem D8506 eines Bekannten:
Dieser Bulldog ist von 1948 und war ein Exportmodell nach Australien, ohne elektrische Ausrüstung und ohne Fußbremse.
In die Reglerarme sind zusätzliche Eisenstücke eingeschweißt gewesen, um halt das Gewicht zu erhöhen. Warum das gemacht worden ist, weiß bisher niemand.
Nun ist der Regler von Herrn Seiberl restauriert worden und diese Reglerarme sind durch gebrauchte passende Originalteile ersetzt worden. Alle anderen Teile der Kraftstoffzuführung sind auch begutachtet bzw. instandgesetzt worden. Nun läuft der Motor einwandfrei, sauberer Leerlauf, gutes Fahrverhalten etc.
Aber: Der Betriebspunkt im Leerlauf lässt sich nicht ordentlich einstellen. Folgende Symptome: Wenn man die Riemenscheibe zum Stehen bringt und die Kupplung dann ruckartig loslässt wird die Leerlaufdrehzahl sauber wieder eingeregelt. Wenn man aber durch den Vorpumphebel die Drehzahl deutlich erhöht, fällt sie nicht automatisch wieder ab, alle Einstellversuche an der Stößelführung blieben erfolglos.
Nun habe ich folgenden Verdacht: Durch die nun leichteren Reglergewichte dreht sich bei höherer Drehzahl der lose Exzenter nicht mehr weit genug, um die Kraftstoffzufuhr ausreichend zu reduzieren und die Drehzahl wieder auf Leerlauf zu bringen.
Hatte jemand schon mal so was oder weiß, woran das liegen könnte?
Vielen Dank und Gruß
Christian
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Beitragvon Chicken » 19.08.2007, 21:23

Hallo,

mach mal das Spiel bei den Kontermuttern von der Vollastfeder um 0,25 bis 0,5 mm oder so größer, dann regelt er bei hoher Drehzahl besser ab. Wenn's zu wenig ist zeigen sich genau deine Symptome. Bei leicht erhöhter Drehzahl regelt er noch gut ab, ist sie zu hoch ist jedoch die die eingespritzte Spritmenge selbst bei gesperrtem Regler noch zu viel, sodaß er nimmer abregeln kann. Kommt daher, daß sich bei gesperrtem Regler die eingespritzte Kraftstoffmenge nicht mehr ändert und je schneller der Motor dreht desto mehr Sprit spritzt er pro Zeitintervall ein, also ein "Teufelskreis": Mehr Drehzahl -> Mehr Sprit -> noch mehr Drehzahl ;)
Irgendwann kommt dann die Vollastfeder zum wirken und der Regler hällt dann die obere Leerlaufdrehzahl. Also Spiel etwas größer machen und er sollte problemlos laufen.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Beitragvon GuidoKri » 20.08.2007, 10:43

Hallo!

In einem anderen Thread hatte ich auch mal Fragen zur Einstellung vom Regler..leider blieben Antworten aus..Unser Bulldog zeigte nämlich ähnliche Probleme (regelt schlecht runter). Wollte vor ein paar Tagen die Reglereinstellung nochmals optimieren und bin dann so wie im Heinl Buch beschrieben vorgegangen. Jedoch ließ sich bei den Werten für Nullastfeser (0,7 mm) und Kontermutter (1,5 - 2 mm) sowie Pumpenhub (2,7 mm) kein Betriebspunkt finden. Bei gleichen Einstellungen lief der Bulldog einmal hoch und nach Betätigung der Kupplung und zügigem kommen lassen ging er aus..
In damaligem Thread wurde auch darauf verwiesen, dass die Heinl-Werte nur als grobe Werte zu verstehen sind. Fakt ist, ich habe nun wieder alles so wie vorher eingestellt. Kontermutterabstand (2,3 mm, Vollast 2,3 mm, Nullast 1,3, Pumpenhub 2,4 mm) Der Bulldog läuft prima im Stand (weit unter den angegeben/orginalen 300 - 350 U/min), zeigt Leistung, bleibt beim Schalten allerdings in der Drehzahl oben. Zufrieden bin ich mit der Einstellung allerdings nicht ganz. Ich finde, dass der Bulldog nicht kernig genug ist und mehr Leistung haben könnte, auch habe ich das Gefühl, dass er zu früh abregelt.
Was kann man noch versuchen, welche Einstellwerte haben bei Euch zum Erfolg geführt?
Bin für Tipps dankbar!

Gruß Guido
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Beitragvon ChristianK » 22.08.2007, 21:40

Hallo und vielen Dank für die Anregungen!
Bei nächster Gelegenheit werde ich mir die ganze Sache mal zur Brust nehmen. Das mit dem Spiel der Volllastfeder klingt einleuchtend, da scheint dann der Betriebsbereich für den Leerlauf zu schmal zu sein. Ob ich damit weiterkomme, wird sich zeigen. Zur Leerlaufdrehzahl allgemein: Soweit ich mich erinnern kann, gelten nach Heinl für die kleinen Scheibenkupplungen 350 U/min und für die großen Schwungmassen 300. Der 35er von dem ich sprach läuft auch mit einer deutlich geringeren Drehzahl als 300, gezählt habe ich aber noch nicht. Er hat die kleine Scheibenkupplung, aber aufgrund der vorgesehenen geringeren Nenndrehzahl als bei den großen Maschinen hat er eine große Riemenscheibe.
Mein 55er war mir mit 350 Umdrehungen viel zu schnell, den habe ich jetzt auf ca. 280 reduziert. Ich bin mit dem Ergebnis bisher zufrieden, allerdings muß sich das erst noch bewähren, nicht daß er mir nun an der Ampel etc. ausgeht. Hier habe ich lediglich die Leerlauffeder genau 1 Umdrehung gelöst.
Wenn ich was Neues weiß melde ich mich wieder.
Gruß Christian
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