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beschädigter Zylinder.

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

beschädigter Zylinder.

Beitragvon Burki » 16.04.2018, 09:08

Hallo Bulldogfreunde,
ich bin neu in diesem Forum. In den nächsten Jahren möchte ich meinen Bulldog (35 PS, Bj. 1940) wieder aufbauen. Der Zylinder hat an dem Stück, das in das Kurbelgehäuse ragt einen Ausbruch. Die Bruchstelle befindet sich unten ,ist ca. 15 cm breit und reicht bis zum Flansch. Ich vermute, dass das Pleul draufgefallen ist. Ich habe den Zylinder für einen Übermaßkolben 229 mm ausschleifen lassen. Das war sehr knapp, denn im unteren Bereich sind noch die Riefen vom Ausbohren zu sehen. Meine Frage ist nun, ob ich den Kolben in diesen Zylinder trotz Ausbruch und Riefen einbauen kann. Es ist ein unbenutzter originaler Übermaßkolben.
Mit freuldlichen Lanzgrüßen
Burki
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon Lanzi67 » 16.04.2018, 16:42

Hallo herzlich willkommen
Paar Bilder von dem Teil wären zur Beurteilung sehr hilfreich
Gruß
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon Burki » 17.04.2018, 08:34

Hallo Jörg,
ich werde am Wochenende ein paar Bilder machen.
Danke
Gruß
Burki
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon Burki » 22.04.2018, 18:41

Hallo Bulldogfreunde,
hier das Foto von der Bruchstelle am Zylinder. Sorge macht mir die Bruchkante an der Stelle, an der sie rechtwinklig verläuft. Könnte sein, dass sich dort ein Riss fortsetzt, den man nicht sieht. Mir wurde geraten die Bruchkante zu entgraten und den Zylinder einzubauen. Was meint ihr dazu. Wäre schade, wenn der Kolben Schaden nimmt. Die Riefen befinden sich (anders, als ich es in Erinnerung hatte) im oberen Bereich.
Grüße
Burki
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Zylinder DSCI0486 3.jpg
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon gft » 22.04.2018, 19:16

So wie das aussieht ist ein Riss ja schon abgebohrt worden und somit die Bruchstelle schon älter, oder wurde das nun frisch gemacht?

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die "senkrechte" Bruchkante ebenfalls weiter reißt, aber ganz sicher kann man ohne weitere Prüfung nicht sein!

Daher zumindest eine Farbeindring - Rissprüfung rot/weiß machen, oder dergleichen!

Danach würde ich für mich entscheiden, das ganze auszurunden, aber so das die abgebohrte Stelle des einen Riss mit weg kommt, also beide Seiten gleich sanft auslaufen,...
Dann ist zumindest die Gefahr gebannt, daß das Stück von der "senkrechten Bruchkante" bis zum Loch noch irgendwann durch Spannungen oder Schwingungen raus bricht und Schaden im Kurbeltrieb anrichtet,...

Dann sollte das eigentlich ohne Probleme laufen,......

Gruß,
Dieter
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon Burki » 27.06.2018, 11:37

Hallo Dieter, auch wenn es schon eine Weile her ist, vielen Dank für deinen Rat. Ich werde es so machen, beide Seiten ausrunden.
Haptsache der Kolben "kippelt" dann nicht. Immerhinn tritt er im unteren Totpunkt ca. 6 cm aus dem Zylinder heraus.
Gruß Burki
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon gft » 29.06.2018, 20:51

Hallo Burki,
Kolbenkipper entstehen ursächlich vor allem bei recht großen Durchmesserdifferenzen zwischen Zylinder und Kolben, also bei viel Kolbenluft!
Wie das bei dir damit ausschaut, kann ich natürlich nicht sagen, also drauf ankommen lassen,........

Zu den Kipp und Stütz - Momenten am Kolben ist noch anzumerken, das Kippmomente grundsätzlich nur auftreten, wenn der Kolben zur Kurbelwelle geschoben wird, da dann der Drehpunkt vor dem Druckpunkt liegt! Geht der Kolben in Richtung OT, dann schiebt die Schwungmasse via Pleuel den Kolben vor und stabilisiert den automatisch!

Bei der kritischeren Bewegungsrichtung des Kolben hat man bei einem Zweitakter aber immer Verbrennungsdruck auf dem Kolbenboden! Aufgrund der Drehrichtung der Kurbelwelle (von rechts gesehen rechtsdrehend) senkt sich dabei der Pleuelzapfen, was bedeutet das der Kolben in Gegenrichtung an die Zylinderwand gedrückt wird, also nach oben!!! Das Gewicht des Kolben wirkt dem zwar entgegen, aber macht ihn je mehr er leisten muss, immer "leichter", was die untere Laufbahn schont und den Kolben stabilisiert!

Daher ist die obere Ecke des Zylinders mindestens genauso wichtig wie die untere, wenn nicht wichtiger vor allem unter Last!!!

Aus dieser theoretischen Beleuchtung herraus ist meine Meinung, klappt schon, sofern das Kolbenspiel an sich halbwegs in Ordung ist,...

Anders rum gesagt, ausprobieren, Büchse is eh hinne,......
Wenn`s wirklich nicht klappt dann zeigt sich das eher im Leerlauf, merkst schnell und dann kannst se immer noch raus werfen, oder,... 8)

Gruß,
Dieter
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon Burki » 01.07.2018, 17:12

Hallo Dieter,
vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung der Vorgänge im Kurbeltrieb. Der Zylinder ist geschliffen und der Kolben (229 mm) ist neu (originaler Übermaßkolben).Ich werde es in der Praxis ausprobieren. Wenn es nicht klappt, habe ich noch einen sehr gut erhaltenen Ursus-Zylinder. Da ich vorhabe, in 3-4Jahren auf große Fahrt zu gehen, muss ich mich voll auf die Technik verlassen können.
Gruß Burki
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon gft » 01.07.2018, 20:19

Große Fahrt klingt gut, is da nicht gerade einer mit`m Glühkopp zur WM nach Moskau gefahren oder wie war das??? :fahrer: :shock: 8)

Zu deinem Zylinder noch ne idee, falls es doch entgegen meiner Vermutung klötern sollte, den nicht wegwerfen sondern ausbüchsen mit ner 4-5mm starken Graugussbüchse!
Gibt nach wie vor Leute, die das können, so`n Ding da einzuziehen!
Lanz bleibt Lanz, zumindest solange es geht ohne den Ursus da rein zu wursten,....

Ich habe selber so ne Büchse drin, stammt aus der Zeit, als ds mit den Nachgusskolben noch in den Kinderschuhen war und die viel Probleme machten!
Somit bin ich mit der Büchse wieder auf 255èr original Lanz Kolben!
Läuft gut ohne Probleme, nur wie auch bei den geschlifenen Zylindern an den leichten Freischliff an den Stegen des Auslasskanals denken,...... :idea:

Gruß,
Dieter
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon Burki » 03.07.2018, 17:07

Hallo Dieter und alle Bulldogfreunde,
kannst du mir sagen, wer solche Büchsen fertigt und einzieht, und was das so in etwa kostet. Dann könnte ich den Übermaßkolben für spätere Zeiten aufheben (vielleicht bekommt man ja irgendwann mal einen brauchbaren Zylinder).
Gruß Burki
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon Lanzi67 » 04.07.2018, 11:40

Hallo, warum nicht der ursus Zylinder ist doch keine Schande
Gruß lanzi67
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon Burki » 05.07.2018, 11:21

Hallo Jörg,
ja, das stimmt schon. Ich hatte den Bulldog zu DDR-Zeiten schon einmal aufgebaut. Aus Mangel an Ersatzteilen musste ich bei einigen Teilen auf Originalität verzichten. Das Holzlenkrad stammte von einem Militär-LKW (G5), die Kühlerelemente von einem Röhrenheizkörper, die Armaturenkappe von einem alten Stahlbehälter, die Lichtmaschine vom Trabant, die Anhängerzugvorrichtung vom ZT 300 usw.. Noch habe ich ja etwas Zeit, um mich zu entscheiden.
Gruß Burki :fahrer:
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon gft » 05.07.2018, 18:02

Hey Burki, hast ne PN,... :wink:
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon paul » 06.07.2018, 06:38

Morning ;-)

hab gerade die Beschreibung von deiner Rüttelplatte gelesen. Lenkrad, Lima, Armaturen....
Sei doch so gut und stell mal ein paar detaillierte Bilder ein. Scheint ein interessantes Gerät zu sein.
Mit Lima vom Trabi ist auch irgendwie original finde ich. Mindestens aber originell.

Viele Grüße
Paul
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Re: beschädigter Zylinder.

Beitragvon Lanzi67 » 06.07.2018, 08:44

Hallo, das war zu DDR Zeiten so man musste nehmen was man hatte oder bekam und was daraus machen was auch in den meisten fällen funktionierte. Wer das nicht miterlebt hat der hat was verpasst.
Viele reden von verästelten DDR Maschinen aber wissen größtenteils nicht wieso.
Gruß lanzi67
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